Lübbecke (nw). Die Familienberatung der Diakonie besteht in diesem Jahr seit 40 Jahren. Was wäre da angebrachter, als dieses Jubiläum am vorletzten Tag des Jahres zu feiern? In der Diakonie gibt es durchaus Fans der klassischen Rockmusik, da lag es nah, die Mitarbeiter am 30. Dezember ins Gasthaus Blase in Gehlenbeck einzuladen, wo mit "No Mercy" eine Band spielt, die es immerhin inzwischen auch schon auf 24 Jahre gebracht hat.
Ein Gespräch über "40 Jahre Familienberatung in der Diakonie" und über das Jubiläum mit Konzert fand mit dem früheren Geschäftsführer der Diakonie, Manfred Brand, einem der Gründer der Familienberatung, Band-Frontmann Horst Husemöller und Hans-Werner Dielitzsch, dem jetzigen Leiter der Beratungsstelle, statt.
Manfred Brand erzählte von den Anfängen der jetzigen Familienberatungsstelle und damaligen Erziehungsberatungsstelle im Altkreis Lübbecke, die 1971 gegründet wurde. Damals nahm die Diakonie im Auftrag des Kreises die Aufgaben des allgemeinen Sozialdienstes wahr, "eine Erziehungsberatungsstelle gab es so noch nicht, nur wurde sie dringend benötigt", so Manfred Brand. So kam es zu dem Beschluss, unter dem Dach der Diakonie eine solche zu gründen. "1971 ging es dann mit drei Fachkräften los", berichtet Brand. Zu den ersten Mitarbeitenden gehörten Heinz Böttcher und Helga Hartmann-Pfeiffer, die die Familienberatungsstelle von der Gründung an bis ins Jahr 2006 leitete.
Nach ihr übernahm Hans-Werner Dielitzsch das Ruder und leitet seither ein multiprofessionelles Team. Zu dem gehören die Sozialarbeiterin Elfriede Heitkamp, die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christiane Heinrich, die Psychologin Regine Roll, der Familientherapeut Iwan Miene und der Psychologe Hans-Werner Dielitzsch. Als Honorarkräfte dabei sind Silke Feldmann, Lehrerin und zuständig für LRS-Testungen, Petra Huchzer, Sozialarbeiterin, zuständig für die Familienzentren und die neu gegründete Gruppe für Kinder und Jugendliche mit Essstörungen. Renate Sprengel-Findeklee im Sekretariat ergänzt das Team.
Neue Schwerpunkte sind neben den traditionellen Aufgaben der Familienberatung in den vergangenen Jahren hinzugekommen. Dazu zählt die Online-Beratung. Die habe sich gut entwickelt, schildert Hans-Werner Dielitzsch, es kämen mit großer Regelmäßigkeit Anfragen. Relativ neu seit einigen Jahren ist auch die die intensive Zusammenarbeit mit den Familienzentren, in denen die Familienberatung regelmäßig Sprechstunden abhält. Elf Kooperationen seien hier in den vergangenen Jahren zustande gekommen.
Das aktuellste Thema ist das Gruppenangebot für essgestörte Kinder und Jugendliche, das sich an Betroffene im ganzen Kreisgebiet wendet. Da hat sich unerwartet schnell einiges getan, die Leute scheuten sich auch nicht vor langen Anfahrten.
Manfred Brand stellte heraus, dass die Familienberatung in den 40 Jahren ihres Bestehens einen guten Weg genommen habe. Aus dem Altkreis und auch aus dem breit gefächerten Hilfsangebot der Diakonie sei sie nicht mehr wegzudenken .