Espelkamp. "Früher brauchte man nur irgendeine Attraktion wie beispielsweise eine Rutsche zu bauen, die Türen zu öffnen und die Besucher strömten von alleine. Heute muss jeder einzelne Besucher einzeln erobert werden", sagt Dr. Michael Quell, Geschäftsführer der Aquapark Management aus Münster, die inzwischen bundesweit zwölf Freizeitbäder betreibt. Darunter auch das Espelkamper Atoll. Sein Unternehmen gewann jetzt die europaweite Ausschreibung der Betriebsführung.
Gemeinsam mit dem Eigentümer, die Stadtwerke Espelkamp, die vom Vorstand Klaus Hagemeier vertreten wurden und der begleitenden Beratungsgesellschaft für Behörden VBD, die durch Thomas Mandt vertreten wurde, trat man gestern an die Öffentlichkeit. Gewonnen habe schließlich das schlüssige Zukunftskonzept, so Hagemeier. Die Beteiligten, darunter vor allem eine Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Rat und Verwaltung, habe es sich nicht einfach gemacht. "Wir mussten allen Ansprüchen gerecht werden. Wir hoffen, dass dieses Ziel erreicht wurde", so Hagemeier im Gespräch mit der NW. Sechs Jahre kann die Aquapark das heimische Vorzeigeobjekt weiter führen. Außerdem wurde eine zwei mal zweijährige Vertragsverlängerungs-Option vereinbart.
Die Stadtwerke haben das Atoll seit 2006 aus dem operativen Geschäft ausgegliedert. Nach einer Versuchsphase, so Hagemeier, hätten sich positive Effekte gezeigt. "Unsere Kompetenz liegt einfach nicht im Betrieb eines Bades sondern als Ver- und Entsorger sind wir stark", so der Vorstand.
Mit Unterstützung des begleitenden Planungsbüros habe man schließlich die Rahmenbedingungen für die umfangreiche Ausschreibung erarbeitet, die sich seit 2006 wieder deutlich verändert hätten.
Zwei Bieter waren schließlich übriggeblieben. Hagemeier: "Nach Abwägung aller im Vergabeverfahren zu berücksichtigenden Aspekte hat der Verwaltungsrat einen einstimmigen Beschluss zum Abschluss eines Betriebsführungsvertrages mit dem bisherigen Betriebsführer gefasst. Im Mitwirkungsverfahren der Personalvertretung konnten die Belange der Mitarbeiter Berücksichtigung finden, so dass der Personalrat ebenfalls zustimmte." Wesentliche Entscheidungskriterien, so Hagemeier, seien neben wirtschaftlichen Kennzahlen gleichwertig auch konzeptionelle Überlegungen gewesen. "Mit der Aquapark Management steht den Stadtwerken Espelkamp ein langjähriges erfahrenes Unternehmen zur Seite."
In der Zukunfts-Konzeption der Aquapark stehten folgende für die Entwicklung des Bades sicherlich wichtige Schritte: So soll das Angebot als Familien- und Freizeitbad gefestigt werden. Die Attraktivität soll laufend verbessert werden. Die Bereiche Sauna, Gesundheit und Wellness sollen ausgebaut werden. Dringend verbesserungswürdig, so Dr.Michael Quell, sei vor allem dieEingangssituation des Atoll.
Zwischen dem angrenzenden Waldfreibad und dem Freizeitbad soll es eine Kooperation geben. Dies soll den Zugang für Gäste des Atoll mit direktem Übergang Atoll und Waldfreibad ermöglichen. Damit verbessere sich das Angebot erheblich vor allem für die Sommergäste. Das Freizeitangebot des Atoll erhöhe sich mit den Liegewiesen des Waldfreibades und den zusätzlichen Außenbecken. Außerdem ergäbe dies ein wetterunabhängiges Angebot der beiden Bäder im Sommer.