LÜBBECKE

Erlesene Bläserklänge

Symphonic Wind und Solotrompeter David Salomón Jarquín begeistern Publikum in der Stadthalle

Symphonic Wind unter Martin Obermeier spielte auf hohem musikalischen Niveau. | © FOTOS : IMME LOREK

19.07.2011 | 19.07.2011, 00:00

Lübbecke. Sinfonische Bläsermusik auf hohem musikalischen Niveau boten die beiden Bläserensembles der Musikschule Pro Musica, "Symphonic Wind" und "Symphonic Breeze", den begeisterten Zuhörern im Rahmen des Lübbecker Kultursommers.

Die 2002 gegründete Bläserphilharmonie "Symphonic Wind" unter Leitung von Martin Obermeier eröffnete mit den "Armenischen Tänzen" des amerikanischen Komponisten Alfred Reed das Konzert in der gut besuchten Lübbecker Stadthalle. Reed, der als Komponist Maßstäbe für sinfonische Blasorchester setzte, bezog sich in seinem zweiteiligen Werk auf die Sammlung armenischer Volkslieder von Gomidas Vartabed. An diesem Abend erklang der erste Teil mit fünf ineinander übergehenden Liedern, welche die Tier-und Pflanzenwelt, die Natur und menschliche Verhaltensweisen besingen.

Mit ruhig melodischen über bewegt tänzerische bis zu schwungvoll rasanten Stücken waren viele musikalische Facetten vertreten. "Symphonic Wind" mit seinen hervorragenden Solisten verstand es, Holz-und Blechbläser zu einem vollen orchestralen Klang zu verbinden und erntete für die gelungene Interpretation begeisterten Beifall. Ein musikalischer Höhepunkt in diesem Konzert war zweifelsohne das Trompetenkonzert des armenischen Komponisten Alexander Arutjunjan mit dem bekannten Solisten David Salomón Jarquín, der seiner Trompete manchmal strahlend fanfarenähnliche und manchmal melancholisch seufzende Klänge entlockte.

In dem in Russland meistgespielten Trompetenkonzert, das aus nur einem Satz mit unterschiedlichen Tempi besteht, zeigte der Solist die gesamte Klangbreite seines Instruments mit meisterhafter Perfektion, hochvirtuos in den Allegro-Passagen und mit tragendem Ton in den ruhigeren Abschnitten. In der Solokadenz gipfelte Jarquíns große Variabilität in seinem Spiel und sein hohes musikalisches Einfühlungsvermögen. Die begeisterten Zuhörer entlockten ihm eine Zugabe, eine leichtfüßig gespielte Variation über das bekannte Kinderlied "Mein Hut, der hat drei Ecken".

Den zweiten Teil des Konzerts eröffnete das Nachwuchsorchester "Symphonic Breeze" unter Leitung von Anja Vehling mit der "Discovery Fantasy" des Holländers Jan de Haan. Gemessen am Alter der Musizierenden bot das Orchester eine reife musikalische Leistung und legte enorme Disziplin an den Tag. Erstaunlich waren die rhythmische Sicherheit der Musizierenden, vor allem im Finale, sowie die Einheitlichkeit des Klangs während des gesamten Vortrags.

Mit zwei Stücken des italienischen Komponisten Ottorino Respighi beschlossen "Symphonic Wind" ihren hervorragenden Vortrag. Die Ballade "Huntingtower", die sich auf ein Jagdschloss in Schottland bezog, wechselte in ihren Stimmungen zwischen lyrischer Verhaltenheit und voluminöser Dramatik, wobei "Symphonic Wind" nochmals seinen vollen orchestralen Klang entfaltete. Mit "Pini di Roma", einer Hymne an die Pinien im damaligen Rom, brachten die Musizierenden Respighis bekanntestes Werk, eine Trilogie über die Brunnen, Pinien und Feste Roms, auf die Bühne. Mit fast sphärischen Holzbläserklängen zu Beginn bis zu raumfüllendem Volumen des gesamten Orchesters legte "Symphonic Wind" viele Klangnuancen an den Tag. Mit zwei südamerikanischen Zugaben mit Sambarhythmen, bei denen auch das Schlagzeugensemble von Matthias Westerkamp mitwirkte, verabschiedeten sich die Musizierenden von ihrem euphorischen Publikum.

Martin Obermeier bedankte sich bei der Volksbank Lübbecker Land für die finanzielle Unterstützung von "Symphonic Wind" und bei der Stadt Lübbecke, die das Konzert in der Stadthalle ermöglicht hatte.