Kreis Minden-Lübbecke (nw). Eine positive Bilanz für das Jahr 2009 zog jetzt der Verein "Leben mit Demenz - Alzheimergesellschaft Kreis Minden-Lübbecke" auf der Jahreshauptversammlung in der Begegnungsstätte Küster-Kümpers. Fünf Jahre nach der Gründung hat der Verein aktuell 111 Mitglieder und konnte auch im vorigen Jahr wieder viele groß angelegte Projekte auf den Weg bringen beziehungsweise weiterentwickeln.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Modellprojekt "Doppelt hilft besser bei Demenz" in Kooperation mit dem Krankenhaus Lübbecke. Nicht zuletzt dank mehrerer großer Spenden war es möglich, auf zwei Modellstationen alle Mitarbeiter speziell für den Umgang mit dementen Menschen zu schulen. Sie sollten lernen, Wege zu finden, wie sie Angehörige in die Betreuung im Krankenhaus stark mit einbeziehen können. So können beispielsweise in Lübbecke Angehörige den Dementen auch nachts zur Seite stehen - per "Rooming In".
Im Arbeitsbereich Frühdemenzprojekte gibt es mittlerweile drei Gesprächskreise für Menschen mit Demenz in frühen Phasen der Erkrankung, zwei davon in Minden, einen in Bad Oeynhausen. Außerdem besteht für Menschen mit Frühdemenz ein breit gefächertes Aktivitäten-Programm unter dem Motto "Zusammen sind wir weniger allein". Angeboten werden etwa Ganztages-Ausflüge, Fahrradtouren, Kunst- und Musik-Workshops. Ganz neu ist das Projekt "Sport und Talk", bei dem es darum geht, Regelsportgruppen für Menschen mit Demenz im Frühstadium zu entwickeln. Auf anderthalb Stunden Gesprächskreis folgen hier jeweils anderthalb Stunden Sportangebote.
Auch für die Frühdemenz-Projekte hat Leben mit Demenz im Laufe des Jahres mehrere Spenden erhalten, so dass es möglich war, die Angebote kontinuierlich auszubauen.
Höhepunkte des Jahres 2009 waren für den Verein die Ausstellung "Ich will Freiheit beim Malen" mit Arbeiten von Eberhard Warns in der Marienkirche anlässlich des Weltalzheimertags im September, ein Workshop für Enkel von Menschen mit Demenz und zwei Fernsehreportagen im WDR über Projekte des Vereins.
Für 2010 plant der Verein vor allem die Fortführung des Krankenhaus-Projekts und der Arbeit für Menschen mit Demenz im Frühstadium sowie eine weitere Intensivierung der Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit. Die Anforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit sind kontinuierlich gestiegen. Deshalb soll ein Mitglied gewonnen werden, das sich im Vorstand ausschließlich um Öffentlichkeitsarbeit kümmert.
Erste Vorsitzende von "Leben mit Demenz e. V." bleibt Diplom-Psychologin Dr. Harriet Heier; zweiter Vorsitzender Prof. Dr. Udo Schneider, dritter Vorsitzender Dr. Alexander Hemmersbach. Seinen Posten als Schatzmeister gibt Hartmut Emme von der Ahe an den neu hinzu gekommenen Hans Kühme ab.
Die bisherige dritte Beisitzerin Ursula Aschoff ist aus familiären Gründen zurückgetreten. Als erste Beisitzerin und Schriftführerin ist weiterhin Andrea Engelage mit im Boot.
Beisitzer sind außerdem Hartmut Emme von der Ahe, Dr. Karola Lohmann, Susanne Windhorst und Hartmut Schilling. Neu hinzugekommen sind bei den Beisitzern Christina Gerhardt und Klaus Heinbokel.
Der Verein Leben mit Demenz ist telefonisch zu erreichen unter 05 71/9 74 29 69. Informationen gibt es auch im Internet auf der Seite www.leben-mit-demenz.info. Das Mutmachtelefon von Angehörigen für Angehörige hat die Rufnummer 05 71/ 9 74 29 67.