Früherer Lübbecker spielt in RTL-Vorabendserie „Unter uns“ mit

Lübbecke. Für mehr als eine Million TV-Zuschauer ist sie ein Muss: die Daily Soap &bdquo;Unter uns“, die von montags bis freitags bei RTL gesendet wird. Und das seit nunmehr 20 Jahren. Zentraler Ort des Geschehens ist die fiktive Schillerallee in Köln und in die ziehen für rund eineinhalb Monate mit Ace und Lenny zwei junge Footballer ein, die für frischen Wind sorgen. Ace wird gespielt von Luis Molicnik, der im Lübbecker Land kein Unbekannter ist. Machte doch der 24-jährige frühere Lübbecker bereits durch seinen DSDS-Auftritt und eine Nebenrolle in der vierten Staffel der Sky-Serie &bdquo;Das Boot“ von sich reden. Von seinem großen Traum, einmal einen Superhelden in einem Kinofilm zu spielen, ist der 24-Jährige zwar noch weit entfernt, doch für ihn geht es weiter voran mit der Schauspielkarriere. Dabei wollte es Luis Moll, wie er mit Künstlernamen heißt, eigentlich in der Musikbranche zu etwas bringen. Auch weil er als Kind schon immer gerne gesungen hat und 2018 auch in einer eigenen Band. Ganz spontan bei DSDS beworben Fast hätte es für den Tennislehrer auch geklappt, der sich 2020 ganz spontan am letzten Tag zum Casting für Deutschland sucht den Superstar (DSDS) in Köln meldete und es immerhin bis in den Auslands-Recall schaffte. Weiter als unter die Top 26 kam er in Südafrika dann aber doch nicht. &bdquo;Ich flog direkt raus“, erzählt er. Immerhin bot sich Moll noch eine weitere Chance durch die DSDS-Teilnahme, denn die Universal Music Group Deutschland, die laut Homepage Stars wie Billie Eilish, Sarah Connor oder Alvaro Soler promotet, suchte Talente für eine neue Boy-Group. Der DSDS-Aftritt von Luis im Video: Fünf Jungs von 20 schafften es in die Endauswahl, darunter auch Luis, doch nur vier wurden für die Gruppe gebraucht und am Ende schlitterte der Lübbecker knapp vorbei. Was im Nachhinein auch nicht so schlimm gewesen sei, da sich die Boy-Group schnell wieder aufgelöst habe. Luis Molicnik entschloss sich, es auf eigene Faust mit der Musikkarriere zu probieren und zog in die Metropole Berlin, wo er mit &bdquo;Jet durch die Skyline“ sowie &bdquo;Sucht nach dir“ zwei eigene Titel produzierte und auf Youtube und Spotify veröffentlichte. &bdquo;Ich habe nun einmal ein Künstlerherz“ Irgendwann habe er gemerkt, dass die Musik doch nicht sein Weg sei und kam auf die Schauspielerei. &bdquo;So viel anderes blieb ja auch gar nicht mehr übrig“, meint er. Nach dem Fachabitur mit Schwerpunkt Soziales und Gesundheit habe er sich durch Praktika in den verschiedensten Berufsfeldern ausprobiert, als Krankenpfleger, Physiotherapeut, Bademeister, Bankkaufmann oder auch Kindergärtner. &bdquo;Aber ich habe nun einmal ein Künstlerherz“, so der 24-Jährige über sich selbst. Um seine Schauspielkarriere anzugehen, bewarb sich der Wahlberliner im Februar 2021 an einer privaten staatlich anerkannten Schauspielschule und wurde angenommen. Als Paketbote und Pizza-Fahrer hielt sich Molicnik in Berlin finanziell über Wasser, elf Mal sei er in der Zeit umgezogen. Mit dem WG-Leben wie in der &bdquo;Schillerstraße“ kennt er sich aus dem wahren Leben also bestens aus. &bdquo;Noch während der Zeit an der Schauspielschule gab es für ihn ein erstes Rollenangebot. Über einen Workshop bekam er den Kontakt zu einer Berliner Agentur, die Newcomer suchte und ihn unter Vertrag nahm. An die Agentur wandten sich auch die Macher der preisgekrönten Sky-Serie &bdquo;Das Boot“. Für die Nebenrolle des Soldaten Köhler wurde ein Darsteller gesucht. Mit einem selbstgedrehten Video von sich konnte Molicnik überzeugen und bekam die Rolle in der vierten Staffel von &bdquo;Das Boot“, die 2023 ausgestrahlt wurde. Der 24-Jährige erinnert sich noch ganz genau, wie &bdquo;happy“ er damals gewesen sei, dass er nach kleineren Rollen in Kurzfilmen bei einer so großen Produktion dabei sein durfte. Bei den zehntägigen Dreharbeiten in Prag habe er sehr viel gelernt, &bdquo;zum Beispiel mit dem Druck am Set umzugehen, aber auch mit der eigenen Anspannung und Nervosität“. Und es sei auch eine Ehre gewesen, einem super Regisseur wie Dennis Gansel (&bdquo;Die Welle“) am Set zuschauen zu können. Was es mit dem Künstlernamen auf sich hat Die Ausstrahlung habe er dann zusammen mit einem guten Freund geschaut. Ein bisschen surreal sei es schon gewesen, sich selbst im Film zu sehen, auch wenn er TV-Auftritte ja schon von DSDS kannte. &bdquo;Aber es war auch ein sehr schönes Erlebnis“, so Molicnik. Auch bei Freunden und Familie sei er in der Rolle des Soldaten Köhler gut angekommen. Alle hätten ihn bestärkt, mit der Schauspielerei unbedingt weiterzumachen. Den Künstlernamen Moll hat er sich übrigens deswegen gegeben, &bdquo;weil Molicnik schon ein Zungenbrecher ist“. 2023 war dann leider ein eher maues Jahr für ihn. &bdquo;Es gab keine neuen Casting-Anfragen.“ Auch eine fünfte Staffel von &bdquo;Das Boot“ wurde nicht mehr abgedreht. &bdquo;Für die Schauspielbranche war es allgemein ein flaues Jahr.“ Ein finanzielles Fiasko war das allerdings nicht für den 24-Jährigen. Als Stuntman bei Auto- und Motorradshows im Berliner Filmpark Babelsberg hat sich Luis Molicnik ein zweites Standbein aufgebaut. 2024 laufe bisher für ihn ganz gut. Im März sei über die Agentur die Casting-Anfrage für &bdquo;Unter uns“ gekommen. Er schickte ein Video los und drei Wochen später kam die Zusage für die Dreharbeiten in den MMC-Studios in Köln für die RTL-Daily Soap. Von Anfang Juni bis Ende Juli wurden die Folgen mit ihm als &bdquo;Muskelprotz“ Ace abgedreht. Das sei noch einmal eine ganz andere Erfahrung als &bdquo;Das Boot“ gewesen. &bdquo;Von morgens bis abends ist man am Set. Für eine Szene hat man eine halbe Stunde, dann wird schon die nächste abgedreht.“ Da müsse der Text sitzen, für großartige Wiederholungen sei keine Zeit. &bdquo;Aber es hat ganz gut geklappt“, ist er mit sich zufrieden. Auch für die ZDF-Krimiserie &bdquo;Mordsschwestern“ sei er gebucht worden. Gedreht wurde in Hamburg. Der Krimi mit ihm, in dem es um einen Mord im Biker-Milieu geht, ist im kommenden Jahr zu sehen. &bdquo;Toll wäre jetzt mal eine Hauptrolle“, sagt Luis Molicnik selbstbewusst. &bdquo;Da hätte ich die Chance, noch mehr von mir zu zeigen.“ Gerne dürfte es ein Liebesfilm sein. &bdquo;Das wäre mein absoluter Traum.“ Und für alle, die vom Beruf Schauspieler/in träumen, hat der Newcomer noch folgenden Tipp: &bdquo;Probiert es einfach aus, habt keine Angst vorm Scheitern. Und wenn es doch nicht klappt, dann ist wenigstens ein Fragezeichen im Kopf weg. Man muss nicht aus der Großstadt kommen, auch wer aus einer kleineren Stadt wie Lübbecke kommt, kann es schaffen.“

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