Neues Einkaufszentrum Westertor eröffnet in Lübbecke - doch es sind noch Flächen frei

Lübbecke. Das Einkaufszentrum "Westertor" in der Innenstadt ist am Donnerstag offiziell eröffnet worden. Das erste Geschäft war bereits um 7 Uhr für die ersten Kunden erreichbar: der früher an der Strubbergstraße ansässige und nach Lübbecke zurückgekehrte Marktkauf. Bis 9 Uhr gedulden musste sich, wer im Kaufhaus Lüning einkaufen wollte. Zu den weiteren Mietern des Komplexes gehören Drogeriemarkt Rossmann, K+K-Schuhe, Textilanbieter NKD, der Optiker Apollo und der Telekommunikationsanbieter O2. In naher Zukunft sollen außerdem zwei weitere Ladenflächen das gastronomische Angebot des neuen Einkaufsquartiers ergänzen. Das kündigte Investor HBB aus Hamburg am Mittwoch in einer Mitteilung an. Ein Hinweis findet sich bei Ebay-Kleinanzeigen. Dort hat ein Immobilien-Makler aus Bad Oeynhausen inseriert, dass hinter NKD 121 Quadratmeter - Objektart: Einzelhandel & Kiosk - für knapp 2.000 Euro plus Nebenkosten verfügbar sind. Die Fläche sei "hervorragend geeignet" für Gastronomie, heißt es weiter. Ergänzung zum Lebensmitteleinkauf Einen ersten Einblick in ihre Geschäfte hatten Lüning und Marktkauf bereits am frühen Mittwochabend ermöglicht. Um 17.30 Uhr startete das Kaufhaus mit mehr als 200 geladenen Gästen sowie seinen Mitarbeitern und ihren Familien. Das Kaufhaus befindet sich über dem neuen Marktkauf und sieht sich als "perfekte Ergänzung zum Lebensmitteleinkauf". Für die mittelständische, familiengeführte Unternehmensgruppe aus Rietberg ist es das 15. Nonfood-Warenhaus. Mit einer Verkaufsfläche von 1.170 Quadratmetern gehört es zu den Lüning-Kaufhäusern mittlerer Größe. Marktleiter Soysal Caglar und sein Team, das er am Mittwoch namentlich vorstellte, betreuen die Abteilungen Wohnen und Schenken, Neu und Aktuell mit saisonalen Highlights, Spiel- und Schreibwaren, Heimwerken, Fahrrad- und Autozubehör, Elektro sowie Markenmode. Lüning füllt schmerzliche Lücke Lüning "füllt die schmerzliche Lücke, die die Schließung des ehemaligen Kaufhauses Deerberg hinterlassen hat, mit einem attraktiven und zeitgemäßen Konzept", schwärmt HBB in seiner Mitteilung. Dass der Investor mit seiner Einschätzung richtig liegt, bestätigte neben mehreren Gästen in seiner Ansprache Bürgermeister Frank Haberbosch: "Deerberg war auch ein SB-Warenhaus. Die Lübbecker wollten so etwas wieder haben." Und sie hätten es bekommen. Ursprünglich war an dieser Stelle Woolworth als Mieter vorgesehen, sprang aber trotz beiderseits unterzeichnetem Mietvertrag wieder ab. Begründung: deutliche Verzögerungen des Baubeginns und eine nicht absehbare Eröffnung. So wurde der Platz frei für Lüning, das in Lübbecke "das schönste aller Lüning-Kaufhäuser geschaffen hat", schwärmte Marktleiter Caglar am Mittwochabend. Der für die Sparte Non Food im Unternehmen verantwortliche Marco Grunwald kündigte zudem an, dass man Mitglied im Verein Lübbecke Marketing werden wolle. Vorweihnachtliche Bescherung Genau eine Stunde später gab im Erdgeschoss unter Lüning der mit einer Verkaufsfläche von 2.400 Quadratmetern größte Mieter des Einkaufszentrums, Marktkauf, einen exklusiven Empfang. Marktleiter Donjet Morina sprach von einer "vorweihnachtlichen Bescherung", als er Vertretern der evangelischen Kindergärten, des "Weihnachtszauber" und der örtlichen Feuerwehr jeweils einen Scheck über 500 Euro überreichte und damit einen "Brauch bei der Edeka" fortführte. Morina war schon für für der vorherigen Standort an Strubbergstraße verantwortlich und wies auf die Bedien-Theken im neuen Markt hin: "Die hatten wir in dieser Form vorher nicht." Zuvor hatte Marc Rosenkranz, Vorstands-Chef der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover, die Fertigstellung des Westertors mit einem Fußballspiel verglichen: "Für mich fühlt es sich an wie ein Treffer in der Verlängerung." Angesichts der Projektlaufzeit mit Abseits-Positionen und "Fehlpässen, bis alle Baugenehmigungen auf dem Tisch lagen", hätten alle Beteiligten "starke Nerven" benötigt. In kein Projekt, so Rosenkranz, der vor seiner Vorstandsposition unter anderem Expansionsleiter bei Edeka war, sei er stärker eingebunden gewesen. Unter anderem sollte zunächst ein E-Center von Edeka einziehen, bevor die Entscheidung zugunsten des ebenfalls zur Edeka-Gruppe gehörenden Marktkaufs fiel. Nun aber seien alle Hürden übersprungen, und sie seien vom Erfolg des Projekts überzeugt, sagten nahezu wortgleich Marc Rosenkranz und Frank Haberbosch. Probleme und Krisen überstanden Den symbolischen Schlüssel an Marktleiter Donjet Morina übergab schließlich HBB-Geschäftsführer Harald Ortner, der von "vielen Problemen und Krisen" im Zusammenhang mit dem Projekt sprach und beispielhaft Corona, fehlende Handwerker und Materialmangel nannte. Ortner betonte: erfolgreiche Projektentwicklung bestehe aus "Können und Glück". Und nun sei er "gespannt auf das, was ich heute hier sehen werde".

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