Das waren die kuriosesten Polizeieinsätze 2020 im Kreis Minden-Lübbecke

Kreis Minden-Lübbecke. Unfälle, Einbrüche, Trunkenheitsfahrten, Betrugsfälle oder auch Verstöße gegen die Corona-Auflagen: Rund 30.400 Einsätze hielten vergangenes Jahr die Polizistinnen und Polizisten im Kreis Minden-Lübbecke in Atem. Unter den Einsätzen 2020 waren auch wieder einige kuriose und außergewöhnliche, an die nw.de noch einmal erinnert. Buttersäure-Anschlag auf Fitnessstudio Da war der Ärger und der Schaden groß: Das Fitnessstudio &bdquo;Xtrasport“ in Espelkamp an der Breslauer Straße war gerade erst renoviert worden und hatte neue Geräte bekommen, da haben ein oder mehrere Täter in der Nacht auf den 4. Januar einen Buttersäure-Anschlag auf das Studio verübt. Der Schaden war enorm und bewegte sich im fünfstelligen Bereich. Einige der Geräte sind durch die Beschädigungen mit Säure sogar unbrauchbar geworden. Bank-Einbrecher verlieren bei Flucht große Mengen an Geldscheinen Selten war der Ausspruch &bdquo;Das Geld liegt auf der Straße“ wahrer als Ende Januar im Espelkamper Ortsteil Frotheim: Bei einem Einbruch in eine Filiale der Volksbank Lübbecker Land haben die Täter zahlreiche Geldscheine unmittelbar vor der Bank fallen lassen, ehe sich zumindest einer der Einbrecher mit der Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes und der alarmierten Polizei eine Verfolgungsjagd lieferte. Der Fahrer des Fluchtwagens wurde erwischt. Der damals 52-Jährige aus Düsseldorf wurde zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Einbrecher stehlen Grizzly-Fell Unbekannte brachen im Februar in ein Einfamilienhaus in der Schillerstraße in Espelkamp ein - und machten eine nicht alltägliche Beute. Sie entwendeten neben Silberbesteck, Schmuck und einem Flachbild-TV auch ein markantes Grizzly-Fell. Das auffällige Bärenfell befand sich bereits seit Jahrzehnten rechtmäßig im Eigentum der Bewohner. Legal darf das Fell nur mit Zertifikat veräußert werden. Wenigstens dieses blieb im Besitz der Eigentümer. Dieb lässt Einkaufswagen voller Schokolade zurück Offenbar unermesslichen Appetit auf Schokolade hatte ein Unbekannter, als er in einem Aldi-Markt im Mindener Norden versuchte, mehrere Hundert Süßwarenartikel zu stehlen. Als eine Kassiererin des Discounters bemerkte, dass der männliche Unbekannte ohne zu zahlen das Geschäft verlassen wollte, verständigte sie ihre Kollegen. Daraufhin flüchtete der Unbekannte aus dem Geschäft, ließ jedoch den randvollen Einkaufswagen stehen. Darin befanden sich insgesamt 96 Dreierpacks mit Überraschungseiern, 54 Neunerpacks Kinder-Country, 56 Zehnerpacks Kinder Riegel, 73 Packungen Merci sowie 280 Nussbeißer-Schokoladentafeln in einem Wert von insgesamt mehr als 800 Euro. Jungbulle überrennt Frau Ein entlaufener Jungbulle hatte am Karfreitag für einen Polizeieinsatz gesorgt. Das Tier lief unter anderem etwa zwei Kilometer auf der L 770 zwischen den Ortschaften Levern und Twiehausen entlang. Trotz umfangreicher Bemühungen der Besitzerin und von weiteren Personen gelang es nicht, das Tier einzufangen. Die 55-Jährige wurde von dem Jungbullen leicht verletzt. Der Bulle hatte seine Halterin offenbar überrannt. Um weitere Gefahren für Menschen abzuwenden, musste das Tier von einem Polizeibeamten mit gezielten Schüssen erlegt werden. Zuvor war der Bulle von einer eingezäunten Wiese ausgebüxt. Supermarkt-Mitarbeitern und Kunden mit Corona gedroht Zu einem Großeinsatz kam es Anfang April am Lidl-Einkaufsmarkt in Espelkamps &bdquo;Neuer Mitte“. Die Beamten wurden gerufen, weil ein etwa 55 bis 60 Jahre alter Mann in den Markt ging und laut verkündete, dass er &bdquo;positiv“, sprich: mit dem Coronavirus infiziert, sei. Laut Zeugen steckte sich der Mann einige Finger in den Mund, um sie mit seinem Speichel zu benetzen. Damit berührte er schließlich die Förderbänder im Kassenbereich und einige Pfeiler und Tische, die vor ihm standen. Anschließend soll der Mann das Geschäft unerkannt wieder verlassen haben. Die Filiale wurde daraufhin vorübergehend geschlossen und desinfiziert. Unbekannte stehlen Hühner - und lassen Köpfe zurück Unbekannte haben im April unweit der Landesgrenze in Bad Essen-Dahlinghausen Hühner gestohlen – und dabei nur die Köpfe zurückgelassen. Die Täter schlichen sich frühmorgens auf das Grundstück an der Schröttinghauser Straße nahe der B 65. Dort holten sie drei Hühner aus dem Stall – und schlachteten sie an Ort und Stelle. Die abgetrennten Köpfe ließen sie vor dem Stall zurück. Bombe war ein Metallrohr Zwangspause bei Baggerarbeiten für eine Abwasserleitung in Haldem im Mai: Im Süden der Ortschaft stieß ein Baggerfahrer mit der Baggerschaufel gegen einen länglichen metallenen Gegenstand. Da nicht klar war, ob es sich bei dem Metallgegenstand nicht weit unter der Erdoberfläche um Weltkriegsmunition handelte, wurde die Polizei alarmiert. Polizisten und Mitarbeiter des kommunalen Bauhofes sperrten die Straße im Bereich des Fundortes weiträumig ab. Die Gemeinde Stemwede benachrichtigte den Kampfmittelräumdienst. Zwei Mitarbeiter trafen schnell in Haldem ein – und konnten ebenso schnell Entwarnung geben. Die mutmaßliche Weltkriegsbombe entpuppte sich als altes Metallrohr.

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