Hüllhorster Unternehmen leistet große Spende an Einrichtungen

Hüllhorst. Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Im Hause Wortmann ist es gute Tradition, kurz vor dem Fest Einrichtungen aus der Region mit einer großzügigen Spende zu bedenken. Jetzt übergab das Unternehmen insgesamt 102.000 Euro. Was den Empfängern gemeinsam ist? Sie setzen sich auf unterschiedlichste Weise für das Wohl am Nächsten ein – ob als gemeinnütziger Verein, Stiftung, medizinische Einrichtung oder mit einer besonderen Aktion wie Radio Westfalica. Die Übergabe der Spende im Hauptgebäude, Bredenhop 20, durch Svenja Wortmann (Geschäftsführung) und ihren Bruder Sven Wortmann (Aufsichtsrat) hatte fast familiären Charakter. Denn einige wie Hermann Gärtner von der Andreas Gärtner-Stiftung, die seit fast drei Jahrzehnten wohltätige Arbeit leistet, oder auch die Lebenshilfe Lübbecke gehören zum festen Kreis dazu. Unternehmenschef Siegbert Wortmann konnte diesmal nicht dabei sein. Er sei erkrankt, entschuldigte ihn seine Tochter. Mit der Spende wolle das Unternehmen gerade jetzt ein Zeichen setzen. Es sei ein Jahr voller Herausforderungen gewesen – durch Corona und den Ukraine-Krieg. Sie freue sich, dass nach zweijähriger Pause durch die Pandemie nun wieder eine Spendenübergabe vor Ort stattfinden könne und sie hoffe, dass es auch so weiter gehe in den nächsten Jahren. 2022 ein schwieriges Jahr Obwohl 2022 ein schwieriges Jahr gewesen sei, könne das Unternehmen mit einem erwarteten Umsatz von einer Milliarde Euro für die familiengeführte AG und zwei Milliarden Umsatz für die Wortmann Gruppe zufrieden sein. Gerne wollte sie aus der Runde hören, wofür die Empfänger der Spende von je 10.000 Euro das Geld verwenden möchten. Da lieferten die zuvor genannten Herausforderungen das passende Stichwort. Vor große Herausforderungen - auch durch den Ukraine-Krieg - sieht sich die Lübbecker Land Tafel gestellt, wie Jürgen Obernolte und Bärbel Kloss vom Fördervereins-Vorstand berichteten. Die Zahl der Kunden sei von 1.300 Personen im März auf aktuell 2.000 angestiegen. "Das bei rückläufigen Lebensmittelspenden“, so Obernolte. Er vermute, dass die Märkte nicht mehr so großzügig disponieren würden wie in der Vergangenheit. Das heißt für die Tafel mit ihren sechs Ausgabestellen, dass die Lebensmittelspenden nicht mehr für alle Bedürftigen reichen und zugekauft werden muss. Auch die gestiegenen Fixkosten für Kühlhäuser und Kühlfahrzeuge lasten auf dem sozial engagierten Verein. Viele Löcher zu stopfen Viele Löcher haben auch die MKK-Kliniken zu stopfen, wie der ärztliche Direktor des Johannes Wessling Klinikums (JWK), Hansjürgen Piechota, sagte. Das Klinikum wolle den Fokus auf die Studierenden legen. &bdquo;Sie bereiten uns viel Freude und bringen großes Potenzial mit.“ Nicht wenige blieben anschließend für ihre Facharztausbildung in den Kliniken der Region. Die Studenten der den MKK-Kliniken angeschlossenen Ruhr-Universität Bochum sollen mit Lehrmaterial und medialer Ausstattung unterstützt werden. Die Lebenshilfe Lübbecke unterstützt mit ihren Werkstätten, Wohnheimen und dem familienentlastenden Dienst in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke rund 2.000 Menschen mit Behinderungen sowie ihre Angehörigen. &bdquo;Einer unserer Schwerpunkte ist die Inklusion“, sagte Georg Droste vom Vorstand. Die Spende solle genutzt werden, um ein Büro einzurichten, das Texte nach einem genormten Verfahren in leichte Sprache übersetzt. &bdquo;Es ist wichtig, auf Augenhöhe zu kommunizieren“, sagte Droste. Ein ähnliches Projekt gab es bereits am Krankenhaus Lübbecke-Rahden, wie der ärztliche Direktor Udo Werner sowie Pflegedienstleiterin Urte Abbate erzählten. &bdquo;Das kam gut an bei den Patienten.“ 2007 hat sich das Lübbecker Krankenhaus zudem als eines der ersten Häuser in Deutschland auf den Weg zum &bdquo;Demenz-sensiblen Krankenhaus“ gemacht und Mitarbeiter geschult. Die Zahl dementer Patienten steige. Der Blickwinkel, wie man wertschätzend mit dementen Patienten kommuniziere, solle nunmehr auf alle Mitarbeiter ausgedehnt werden. Die Schulungen seien relativ teuer, &bdquo;wir können die Spende sehr gut dafür einsetzen.“ Verlässlicher Partner in schwierigen Zeiten Klaus-Peter Mellwig, Oberarzt am Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) Bad Oeynhausen, richtete seinen Dank für die Spende an die gesamte Familie Wortmann. &bdquo;Wir sind ja alle noch durch Covid geschädigt“, sagte er. Am Herz- und Diabeteszentrum würde man jetzt die Folgen sehen - auch unter Sportlern nach einer Infektion mit Herzbeteiligung. In Kooperation mit dem Besselgymnasium Minden habe das HDZ den Fokus ausgeweitet auf Kinder und Jugendliche. Mit der kinderkardiologischen Klinik wolle man Untersuchungen anbieten, die Kindern und Jugendlichen die Sicherheit geben, dass sie nach Covid weiter Sport treiben können oder ihnen nach einer Schädigung durch Corona Hilfestellung bieten. Glücklich über die 10.000 Euro zeigten sich auch die Repräsentanten des Kinderschutzbundes, Vorstandsvorsitzender Thomas Bouza Behm sowie Nicole Brinkmann. Die Wortmann AG sei ein verlässlicher Partner in schwierigen Zeiten. So habe der Kinderschutzbund in der Vergangenheit schon einen Bus anschaffen können, das jetzige Geld soll für das kreisweite Projekt &bdquo;Leselust“ und die Ausbildung von Lesepaten verwendet werden. &bdquo;Ich bin gerne gekommen“, bedankte sich auch Hermann Gärtner von der Andreas Gärtner-Stiftung Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung für die Spende und Madline Ponte von Radio Westfalica konnte sich nur anschließen. Fast schon traditionell fließt das Geld in die Aktion &bdquo;Lichtblicke“, die Menschen unterstützt, die unverschuldet in Not geraten sind. &bdquo;Zu uns sind Familien gekommen, die uns fragen: Wie kann ich die Geschenke für meine Kinder bezahlen?“ Welches Projekt der Weiße Ring starten will Auch der Weiße Ring, der Opfern von Straftaten Hilfe anbietet, sieht sich mit mehr Fällen konfrontiert, wie Ingrid Liebs, Vorsitzende der Außenstelle Minden-Lübbecke, sagte. Nach Herforder Vorbild möchte die Organisation im Kreis ein Projekt in Angriff nehmen, das Schutzsuchenden ermöglicht, in Abstimmung mit der Polizei für einige Tage in einem Hotel unterzukommen. Die Frauenhäuser seien häufig voll belegt und es gebe auch männliche Opfer. Sie berichtete vom Fall eines jungen Mannes, der von seinem Clan unter Druck gesetzt wurde, weil er Drogen verkaufen sollte. Für derartige Fälle gebe es bislang keine Unterbringungsmöglichkeit. Liebs: &bdquo;Wir haben uns für nächstes Jahr vorgenommen, dass wir uns an die Herforder Idee ankoppeln wollen.“ Auch die Kitas in der Gemeinde können 2023 Projekte starten. Sie wurden mit einer Spende von jeweils 2.000 Euro bedacht.

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