Hüllhorst (tir). In der Diskussion um die Ausweisung neuer Windkraftanlagen bleibt die Gemeinde Hüllhorst nicht außen vor: So wurden Schritte zur Überarbeitung von Konzentrationszonen unternommen. Die bisherige Darstellung von zwei Vorrangflächen an der Grenze zu Kirchlengern und in Klein-Huchzen stammt noch aus 2003.
2012 wurde das Architekturbüro von Luckwald (Hameln) beauftragt, die Konzeption gemäß den neuen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu überarbeiten. Das Büro hat zusätzlich zu den zwei vorhandenen Potenzialflächen weitere Areale ermittelt, eines davon südlich des Industriegebietes am Rand von Tengern. Eine weitere potenzielle Fläche (2,7 Hektar) befindet sich dem Vorentwurf nach nordöstlich von Bröderhausen. Hier sei Platz für eine oder zwei Windenergieanlagen und eine gemeindeübergreifende Konzentration möglich, für den Fall, dass auf dem Gebiet der Stadt Bad Oeynhausen ebenfalls eine Anlage gebaut werde.
Im bisherigen Flächennutzungsplan der Gemeinde schon enthalten ist ein 4,7 Hektar großer Bereich zwischen den Huchzermeyer-Höfen und Klein-Huchzen sowie ein drei Hektar großes Gebiet zwischen Geverdingsen und Rehmerloh. Hier stehen bereits zwei Windräder. Gerade für Gemeinden, die wie Hüllhorst nur über Potenzial für sehr kleine Konzentrationszonen verfügen, sei es vorteilhaft, Flächen auszuweisen, die an Konzentrationszonen von Nachbargemeinden angrenzen, heißt es im Vorentwurf vom November 2014. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Gemeindeentwicklungsausschuss bereits mit der 40. Änderung des Flächennutzungsplanes und der Digitalisierung befasst.
Festgeschrieben werden unter anderem auch Abstände zu Wohnbauflächen oder Begründungen der Flächenauswahl.
Die frühzeitige Beteiligung der Behörden sowie der Öffentlichkeit hat im Februar stattgefunden. Gestern gab Thomas Will vom Fachbereich Technik den Mitgliedern des Gemeindeentwicklungsausschusses einen Zwischenbericht zu den bisherigen Stellungnahmen. Eingegangen seien insgesamt 20. Beim Areal südlich des Industriegebietes am Rand von Tengern (8,8 Hektar) beispielsweise gibt es in unmittelbarer Nähe einen Storchenbrutplatz.
Der Kreis als Fachbehörde habe hierzu festgestellt, dass in einem Radius von 1.000 Metern um den Horst keine Windräder gebaut werden dürften. Will: "Damit ist fast die gesamte Fläche überdeckt." Auch die landesplanerische Abstimmung mit der Bezirksregierung bewerte die Fläche als "problematisch". Deshalb werde sie vermutlich als Konzentrationsfläche herausfallen. Im Bereich Klein-Huchzen wiederum könnten wie in Tengern die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete einem Antrag entgegenstehen.
Bis zur nächsten Sitzung werde das Planungsbüro die Stellungnahmen zusammentragen und auswerten.