Diese Straße wird zur Weihnachtszeit zum Lichtermeer

Espelkamp-Vehlage. Es ist wie ein gleißender Dom aus Licht. Er wölbt sich über den ansonsten von recht wenigen Lichtern erhellten Nachthimmel über der Espelkamper Bauerschaft Vehlage. Er leuchtet seit Jahren nur über einem ganz bstimmten Teil Vehlages - genauer gesagt vom 1. Advent bis zu den "Heiligen Drei Königen" am 6. Januar. Es ist einzig und allein eine Straße, die Fritz-Helmut-Allee, die diese Lichteffekte in der Weihnachtszeit erzeugt. Denn dann schalten alle Einwohner dieser Siedlungsstraße ihr Licht gemeinsam an. Beleuchteter Briefkasten für die Aktion "Lichtblicke" Es leuchtet hier aber nicht nur im Wohnzimmer sondern vor, an und auf den Häusern und im Garten. Vor Corona bildete ein kleiner Weihnachtsmarkt am dritten Advent immer den Höhepunkt dieses Spektakels. In diesem Jahr ist lediglich ein kleiner beleuchteter Briefkasten vor dem Haus von Familie Lampe übrig geblieben. Dort können Besucher der "Adventsstraße" in Vehlage einen kleinen Obolus für die Aktion "Lichtblicke" als Spende entrichten, wenn ihnen die Lichtspiele gefallen haben. Beide Straßenseiten werden zum Lichtermeer Die Illumination lässt keine Wünsche offen. Am Eingang zur kleinen Festmeile begrüßt ein sichtlich gut gelaunter Weihnachtsmann strahlend die Gäste. Der rot leuchtende Rauschebart hat es sich in fast jedem Vorgarten bequem gemacht, oft in Begleitung eines hellweiß glänzenden Schneemanns und anderer Lichtobjekte. Ungezählte Lämpchen klettern an den Hausecken bis zum Giebel empor, laufen über den Dachfirst, um an der nächsten Giebelfront wieder hinunter zu steigen. Ein wahres Lichtermeer. Illumination übt eine große Anziehungskraft aus 2007 wurde die Fritz-Helmut-Allee erstmals illuminiert. Seitdem hat es Jahr für Jahr eine Steigerung gegeben. Überhaupt: Die leuchtende Straße übt eine große Anziehungskraft aus. Selbst Besucher von außerhalb besuchen in der Weihnachtszeit die Fritz-Helmut-Allee, um die Inszenierung zu bestaunen. Das weiß Pia Grewe, die mit ihrer Familie in einem restaurierten Heuerlingshaus aus dem vorvorigen Jahrhundert an der Fritz-Helmut-Allee wohnt. "Da haben an den Enden der Straße seinerzeit Mark Hagemeier mit blauen Lichtern angefangen - er war Schalke-Fan - und am anderen Ende Ralf Kleine-Beek, der Dortmund-Fan ist und mit gelben Lichtern versuchte seinen Nachbarn auszustechen. "Und dann hat man sich gegenseitig hochgeschaukelt. Auch die Häuser dazwischen haben mitgemacht, sodass es jetzt die ganze Straße ist", weiß Pia Grewe. Außerdem hätten es die Kinder "so toll gefunden und ihre Eltern motiviert immer mehr Lichter anzubringen". Die Idee sich zusammenzutun und einen kleinen Markt zu organisieren stammt vom verstorbenen Mark Hagemeier. Den letzten gab es 2019. 2021 könne man Weihnachtsgefühle auch kontaktlos entwickeln - nur durch Schauen und Staunen entlang der Fritz-Helmut-Allee, wirbt Pia Grewe für das ungewöhnliche Nachbarschafts-Projekt. An einem Haus leuchten allein 12.000 Lampen "Sobald es Corona wieder zulässt, geht's wieder los", blickt sie in die Zukunft. Auf jeden Fall geht es mit der Beleuchtung weiter, andere habe man bereits damit angesteckt, wie Jörn Grabowski mit seinem Anwesen von der Heinrichstraße und Sven Korten von der Straße "Im Schanzen". Alle leuchten jetzt um die Wette. Pia Grewe hat selbst einmal nachgerechnet, wie viel Lampen an ihrem Anwesen leuchen. Sie kommt auf 12.000. Allein eine 80 Meter lange Lichterkette, die den Giebel beleuchtet, zählt 1.000.Familien halten auch in der Corona-Zeit zusammen Die Familien an der Fritz-Helmut-Allee halten zusammen, auch in Corona-Zeiten. "Wir laden alle Bürger ein, wenn sie schon keinen Weihnachtsmarkt besuchen können, abends zu uns zu kommen". Besonders an den Sonntagen würden dies bereits viele Menschen tun. Einige hätten auch Glüchwein mitgebracht, sellten ihr Auto ab und gingen die festlich erleuchtete Straße entlang, beobachtete Pia Grewe. Der ein oder andere bemerke dann auch den beleuchteten Briefkasten von Familoie Lampe für die Aktion "Lichtblicke". Im vergangenen Jahr konnte die Nachbarschaft so mehr als 1.000 Euro überweisen.

Meistgelesen