Toter Radfahrer: Nicht der erste tragische Unfall am Bahnübergang

Espelkamp. Ein tragischer Unfall ereignete sich Freitagnacht, 27. August, am Bahnübergang an der Gestringer Straße. Wie die Polizei berichtet, hatte ein Radfahrer auf den Schienen gelegen als gegen 22 Uhr der Zug aus Bielefeld in Richtung Rahden dort vorbeifahren musste. Der Lokführer vollzog sofort eine Vollbremsung, sobald er den Mann entdeckte – doch es war zu spät. Der Zug kam erst wenige Meter nach dem Bahnübergang zum Stehen. Bahnübergang ist durch Schranke und Blinklicht gesichert Der Bahnübergang ist durch eine Halbschranke und einem Blinklicht gesichert. Warum der Mann mit seinem Fahrrad auf den Gleisen liegen geblieben war, ist noch unbekannt. Genauso wenig wie seine Identität. Die Polizeibeamten schätzen ihn auf etwa 60 Jahre. Für die weiteren Ermittlungen bittet die Polizei Zeugen, die den Mann an dem Abend am Bahnübergang gesehen haben oder Angaben zu seiner Person machen können, um einen Anruf unter Tel. (05 71) 88 66 0. Die Polizei hatte die Espelkamper Feuerwehr um Amtshilfe gebeten. So rückten in den Abendstunden des Freitag die Wachbereitschaft sowie der Löschzug Gestringen aus, wie Feuerwehrchef Michael Dresing gegenüber nw.de bestätigte. Nach seinem Kenntnisstand handelte es sich um etwa 15 Einsatzkräfte, die wohl vor allem den Unglücksort ausgeleuchtet haben. Der Einsatz soll etwa gegen 1 Uhr in den Morgenstunden beendet worden sein. Verunglückte Person bisher noch nicht identifiziert Weitere Erkenntnisse über den Verunglückten und wie es zu diesem tragischen Unfall kommen konnte liegen der Polizei bisher nicht vor. Ein Sprecher der Minden-Lübbecker Polizeiwache bestätigte, dass am Montag das Verkehrskommissariat die Ermittlungen verstärkt aufnehmen und versuchen werde, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Leider habe es auch keine Zeugen gegeben. Die Person hätte &bdquo;noch nicht weiter identifiziert werden können". Auch hier würden die Ermittlungen in der kommenden Woche intensiviert. Ermittelt werde &bdquo;in alle Richtungen",wie jetzt zu erfahren war. Auch in Richtung Suizid, so war zu vernehmen. In diesem Zusammenhang wurde jetzt bekannt, dass der Lokführer der Eurobahn kurz nach dem Unglück ausgetauscht werden musste. Er wurde durch einen Kollegen, der aus Rahden stammt, ersetzt. 14-jährige junge Frau vor sieben Jahren tödlich verunglückt Mehrfach war in den vergangenen Jahren die Öffentlichkeit auf den Bahnübergang Gestringen aufmerksam geworden, weil sich dort einige Unglücke ereigneten. Am bekanntesten war sicherlich der mit der 14-jährigen Anna Sophie Stegkemper, bei der die junge Frau im Januar 2013 tödlich verletzt wurde. Die junge Espelkamperin, Tochter der bekannten Vehlager Gastronomenfamilie Rose-Stegkemper, saß in einem mit drei Personen besetzten BMW, der den Bahnübergang an der Gestringer Straße abends überqueren wollte. Die Regionalbahn war auf ihrer Fahrt von Rahden nach Lemgo trotz des über die Fahrbahn gespannten Flatterbandes über den Übergang gefahren, berichteten Polizei und Augenzeugen. In diesem Moment stieß der BMW gegen den Eurobahn-Triebwagen des Typs &bdquo;Talent". Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurde das Auto gegen den Container der Bahnübergangspostens geschleudert und kippte Teile der defekten Blinklichtanlage des Bahnübergangs um, die junge Frau, die gemeinsam mit zwei Erwachsenen im BMW saß, erlitt tödliche Verletzungen. Die beiden Erwachsenen wurden laut Polizei schwer verletzt. Die 18 Passagiere der Bahn blieben nach ersten Erkenntnissen unverletzt und wurden auf Veranlassung der Eurobahn seinerzeit mit Taxen weiterbefördert. Bevölkerung nahm Anteil an ihrem Schicksal Die gesamte Bevölkerung hatte Anteil am Schicksal der jungen Frau genommen. In Erinnerung an ihre Tochter und Enkelin hatte das Ehepaar Sabine und Jens Stegkemper daraufhin die Anna Sophie Stegkemper Stiftung gegründet, die in den folgenden Jahren durchmehrere Aktionen im Kultur- und Bildungsbereich viel Positives für die Menschen in der Region schuf. Erst ein Jahr nach diesem spektakulären Unfall wurde die automatische Sicherungsanlage am Bahnübergang in Gestringen installiert. Als die junge Frau in den Tod fuhr, war der Bahnübergang nur notdürftig gesichert gewesen, was seinerzeit in der Öffentlichkeit stark kritisiert wurde. Im Vorfeld hatte es bereits mehrere schwere oder auch Beinahe-Unfälle gegeben, die zu einem Umdenkungsprozess führten und die Verantwortlichen dazu veranlassten, eine automatische Sicherungsanlage mit Halbschranken zu installieren. Doch führte die langwierige Ausführung – mehr als ein Jahr – wiederum zu Unwillen in der Bevölkerung.

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