Lübbecke/Espelkamp/Minden

Sexueller Übergriff beim Blasheimer Markt

27-Jährige wurde von Espelkamper (36) überfallen und gewürgt / Zwei Jahre auf Bewährung

29.01.2014 | 29.01.2014, 10:32

Lübbecke/Espelkamp/Minden. Den 7. September 2013 wird Daniela H. (27, alle Namen geändert) aus Bad Holzhausen wohl nie vergessen. Es war der Tag, als für sie eine ausgelassene Feier eine dramatische Wendung nahm. Ein 36-jähriger Mann aus Espelkamp griff sie in einem Gebüsch am Rande des Blasheimer Marktes an und nötigte sie sexuell. Ihr Ehemann stand nur wenige Meter entfernt. Das Schöffengericht in Minden verurteilte den Espelkamper Abal B. gestern zu zwei Jahren auf Bewährung.

Daniela H. und ihr Mann warteten frühmorgens um 4 Uhr an der Hauptstraße in Blasheim auf ein Taxi für die Heimfahrt. Auf dem Blasheimer Markt hatten sie einen schönen Abend verlebt und waren "gut drauf", wie Ehemann Thomas H. (36) erklärte. Sie wollen dem Taxi schon einmal entgegen gehen und schlenderten die Hauptstraße in Richtung Blasheimer Ortskern entlang, als Daniela H. dringend "musste". Sie suchte sich einen Platz hinter einem Gebüsch an einem Grundstück an der Hauptstraße. Ihr Mann wartete ein paar Meter entfernt.

Gerade, als sie ihre Hose wieder hochziehen wollte, habe sie etwas knistern hören. "Auf einmal packte mich jemand von hinten und sagte ,wenn du leise bist, passiert dir nichts?", berichtete die 27-Jährige unter Tränen. Erst habe sie gedacht, es wäre ihr Mann, der ihr einen Streich spielen wollte. Der Mann habe sie mit einer Hand gewürgt und ihr mit der anderen Mund und Nase zugehalten. Als sie nickte, nahm er die Hand von ihrem Mund.

"Er kam wie aus dem Nichts und hat fest zugedrückt. Ich bekam panische Angst", schilderte Daniela H. die Ereignisse. Der Mann drückte sie auf den Boden, fasste an ihre Brust. Sie versuchte, sich zu wehren, schlug um sich. Nur leise konnte sie um Hilfe schreien, so dass ihr Mann sie hörte.

"Ich habe nur eine Person gesehen, die auf meiner Frau lag", sagt er. Er habe ihn "am Kragen" gepackt und weggezogen. Seine Frau lief davon. Er habe den Mann gefragt, was er gemacht habe und ob er seine Frau vergewaltigen wollte. "Er entgegnete nur, ich solle ruhig bleiben, es sei doch nichts passiert", sagte Thomas H. Er schlug den Mann mit ein paar Fausthieben zu Boden und drückte ihn nach unten. "Da kamen zwei Jungs vorbei, die haben ihn festgehalten, so dass ich die Polizei rufen konnte". Die sei wenig später aufgetaucht.

An all das könne er sich nicht mehr erinnern, sagte Abal B. gestern vor Gericht. Er saß seit Anfang Dezember in Untersuchungshaft. Der Marokkaner, dessen ausländerrechtlicher Status vor Gericht nicht ganz geklärt werden konnte, hatte eine Übersetzerin zur Seite. Er habe eine dreimonatige Aufenthaltserlaubnis, sagte er selbst und noch keinen Asylbescheid bekommen. Seit mehr als einem Jahr war der zweifache Vater zu der Zeit in Deutschland. Seine Exfrau und seine Kinder leben in Marokko.