Bad Oeynhausen. Der Eingang ist kaum sichtbar. Manch einer läuft sogar dran vorbei. Schuld sind sowohl die Hanglage, die die Grundschule Wulferdingsen verschwinden lässt, als auch die unscheinbare Gestaltung des Eingangs. Das soll nun anders werden. Studenten der Fachhochschule Minden haben sich Gedanken gemacht, wie der neue Zuweg aussehen könnte. Am Wochenende wurden die Sieger prämiert.
"Die Müllcontainer stehlen dem Eingang die Show", erklärte Studentin Elena einen Aspekt, der weg muss. "Außerdem kann durch die Einfachverglasung im Winter der Fußboden im Pausengang gefrieren, das ist sehr gefährlich für die Kinder." Der Vorschlag zur Verbesserung von Elena und Jasmin ist simpel: mehr Durchblick, mehr Ausblick, mehr Überblick. Sie setzen auf eine gebogene Treppe, Bänke am Parkplatz für wartende Kinder und viel, viel Glas. Ihre Rechnung ging auf. Gegen den Vorschlag zur neuen Eingangsgestaltung konnten sich die anderen acht Arbeitsgruppen nicht durchsetzen. Der erste Platz im Gestaltungswettbewerb ging einstimmig an die beiden Studentinnen.
Warten auf Taten
Zwar wurde ein Sieger gefunden, doch wann und wie der Eingang der Grundschule umgestaltet wird, steht noch nicht fest.Simone Günther: "Ich denke, ich werde mich die nächsten Tage mit der Stadt zusammensetzen."
Mit ihrer Kreativität haben alle Gruppen dazu beigetragen, den Eingangsbereich zu verschönern und gute Impulse für Umbaumöglichkeiten gegeben.
Jasmin und Elena hatten in den letzten zwei Monaten wie ihre Mitstudenten des zweiten Semesters der Fachhochschule Minden/Bielefeld die Aufgabe bekommen, ein Modell für die Umgestaltung des Eingangsbereiches der Grundschule zu entwerfen. "Wir haben die Studenten eng betreut, gerade im zweiten Semester ist das eine sehr große Aufgabe", erklärte Prof. Gesche Grabenhorst. Für die Präsentation auf dem Schulfest am Samstag hatten die angehenden Architekten nicht nur Modelle im Maßstab 1:200 angefertigt, sondern auch Bilder mit Grundrissen und dreidimensionalen Ansichten des Eingangsbereiches mitgebracht, um den Eltern und Kindern ihre Ideen näher zu bringen.
Dabei ging es von futuristischen Bootsformen, unter denen Fahrräder Platz haben sollten, über das Projekt "Moving Grounds" bei dem sich kleine Grün- mit Steinflächen abwechseln sollten, bis hin zu Schiebewänden und markanten Dächern für den Pausengang. Geachtet wurde vor allem auf den barrierefreien, behindertengerechten Zugang zur Schule und auf die Trennung von Rad- und Autofahrern und Fußgängern.
Während die Kinder auf dem Schulfest selbst einen Bagger bedienen konnte, die Hüpfburg nutzten oder Tennisbälle aus zwei Metern Entfernung in Eimer warfen, wurden in der Schule die Modelle vorgestellt. "Mir ist es wichtig, dass bei einer Neugestaltung auch Eltern mit einem Kinderwagen Zugang zum Eingang haben und natürlich, dass es zusätzlichen Spielraum gibt", urteilte Alexandra Schwarze. Auch Cord Neuhaus sah sich die Entwürfe genau an: "Der Eingang muss aufgewertet werden, aber es müssen auch genug Möglichkeiten vorhanden sein, die Kinder sicher mit dem Auto abzuholen."
Bei so einer Vielfalt an Vorschlägen hatte es die Jury - bestehend aus Schulleiterin Simone Günther, Dieter Hinzmann vom Gebäudemanagement der Stadt, dem 3. stellvertretenden Bürgermeister Rainer Müller-Held, Architekt Peter Teicher, Elmar Kuhlmann (wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachhochschule), Nicole Gottwald (stellvertretende Pflegschaftsvorsitzende) und Gesche Grabenhorst - nicht leicht.
Auf den zweiten Platz kam die Projektgruppe neun mit ihrem Vorschlag "Moving Grounds", Dritte wurde Gruppe sieben, die die Fassade des Pausengangs auflösen wollte, um den Eingang mit dem Schulhof zu verbinden. Der Extrapreis ging an die Gruppe vier, die vor dem Eingang ein Labyrinth konstruiert hatte - für diesen Vorschlag hatten die Schüler gestimmt. Alle Sieger gewannen 100 Euro.