Bad Oeynhausen

Helfer im Dauereinsatz

Maik Schiefer berichtet in der Realschule Nord von seinem Auslandseinsatz / Spende für Johanniter

Maik Schiefer war als Logistiker auf den Philippinen im Einsatz. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem das Sortieren und Portionieren von Medikamenten. "Jeder Patient bekam ein kleines Tütchen mit Hinweisen zur Einnahme." | © FOTO: JOHANNITER

20.12.2013 | 20.12.2013, 05:00

Bad Oeynhausen. Wenn Maik Schiefer an seinen Einsatz auf der philippinischen Insel Leyte kurz nach dem verheerenden Taifun Hayan zurückdenkt, dann erinnert er sich vor allem daran, wie freundlich und dankbar die Menschen ihm und seinem Team von der Johanniter-Unfall-Hilfe begegnet sind. Seine Eindrücke teilte der 42-Jährigen nun mit 220 Schülern der Realschule Nord.

Für Schiefer war sein erster Auslandseinsatz eine Reise ins Ungewisse. "Wir wussten nicht was uns erwartet oder wo wird untergebracht sind", erinnert er sich an den Tag seiner Abreise. "Zur Sicherheit hatten wir Zelte im Gepäck." Er und seine elf Kollegen seien schließlich in einem Hotel in Ormoc untergekommen, das dem Sturm mehr oder weniger standgehalten hatte. Um seine Erzählungen zu untermauern, hatte er Fotos im Gepäck, die nicht nur die Verwüstung zeigen, sondern auch die Arbeit der Johanniter.

"Es war beeindruckend, mit welcher Geduld und Höflichkeit uns die Menschen in Ormoc begegnet sind, auch wenn sie, lange auf eine Behandlung warten mussten", erinnert sich Schiefer, der als Gesundheits- und Krankenpfleger am Krankenhaus Bad Oeynhausen arbeitet. Teilweise hätten die Patienten im Regen ausgeharrt – dennoch habe er nie ein böses Wort gehört. "In einem Dorf hat man uns sogar bekocht, obwohl die Menschen dort selbst nur sehr wenig zu essen hatten." Es sind Erlebnisse wie dieses, die den 42-Jährigen nachhaltig beeindruckt haben. "So etwas habe ich noch nie erlebt." Auch hätte er nicht erlebt, dass die Menschen rumgesessen oder geklagt hätten. "Sie haben angepackt, wo es ging. Das war eindrucksvoll."

Die Bedingungen unter denen er und seine Kollegen arbeiten mussten waren nicht leicht. "Wir waren 16 bis 18 Stunden im Einsatz und haben bis zu 140 Menschen am Tag behandelt", erzählt er den Schülern. Rund 95 Prozent der Infrastruktur war zerstört. Wasser habe es in Ormoc zwar gegeben, Strom jedoch nicht. "Und das bei über 30 Grad am Tag und 28 Grad in der Nacht."

Am Ende des kleinen Vortrags sind die Schüler neugierig. "Wie haben sie sich gefühlt", will jemand wissen. "Haben sie Freunde gefunden", fragt ein anderer. Schiefer lächelt. "Es war schon ein komisches Gefühl", gibt er zu. Allerdings habe er aufgrund der vielen Arbeit wenig Zeit zum nachdenken gehabt. Die Mitglieder seines Teams seien in dieser kurzen Zeit zu einer Art Familie geworden. Auch zu Mitgliedern anderer Organisationen habe er noch immer Kontakt.

Schulleiterin Karola Picht-Dreier dankte dem ehemaligen Schüler. Als "kleine Geste der Wertschätzung" erhielt Maik Schiefer 1.045 Euro für die Arbeit der Johanniter-Unfall-Hilfe. Der Betrag setzte sich aus drei Spenden zusammen: Die SV-Sprecherinnen Lea Brüggemann und Vanessa Bergmann überreichten ihm einen Scheck in Höhe von 800 Euro. Von der Projektgruppe "Fit durch den Winter mit Obst und Gemüse" gab es 60 Euro und das Lehrerkollegium hatte 185 Euro gesammelt.