Bad Oeynhausen

Kosten für Heizöl sind deutlich gesunken

Aufgrund der starken Nachfragen kommt es auch in Bad Oeynhausen zu Lieferengpässen

Michael Abele liefert von morgens bis abends mit seinem riesigen Tankfahrzeug Heizöl aus. | © FOTO: ELKE NIEDRINGHAUS-HAASPER

31.10.2013 | 31.10.2013, 00:00

Bad Oeynhausen. Die Temperaturen sinken und viele Verbraucher wollen für den Winter ihre Heizöltanks auffüllen. Weil aber der Preis des flüssigen Brennstoffes in den vergangenen Wochen rapide gesunken ist, müssen sich die Haushalte zum Teil auf längere Wartezeiten einstellen. "Die Nachfrage war in der letzten Zeit so groß, dass wir aktuelle Aufträge planmäßig erst in vier bis sechs Wochen ausliefern können", beschreibt Karin Abele vom gleichnamigen Heizölhandel die Situation.

Aber keine Panik: "Im Notfall geht immer was", versichert die Geschäftsfrau, die stets ein paar hundert Liter in Reserve hat, damit kein Kunde frieren muss. Nicht nur die gestiegene Nachfrage als Reaktion auf die gefallenen Heizölpreise führt in ihrem Unternehmen zu einem vorübergehenden Engpass, sondern auch eine deutliche Verzögerung bei der Auslieferung der Tankschiffe in Rotterdam macht Karin Abele zu schaffen.

Während in den vergangenen Jahren vor dem Wintereinbruch die Heizölpreise immer weiter stiegen, ist es in diesem Jahr genau anders herum, wie die Preisberechnungen verschiedener Internetportale zeigen. Zurzeit kostet in der Region ein Liter des flüssigen Brennstoffes knapp 82 Cent, wenn der Verbraucher 3.000 Liter abnimmt - also rund zehn Cent weniger als noch vor einem Jahr. Damit hat der Heizölpreis zurzeit wieder den Stand von 2011 erreicht.

Abhängig sind die Kosten für Heizöl von verschiedenen Faktoren: dem Einkaufspreis (gut zwei Drittel), den Steuern (rund 20 Prozent) und der Abgabe an den Heizölhändler, der für die Auslieferung etwa zwei bis drei Cent pro Liter erhält. Den größten Einfluss auf den wankelmütigen Heizölpreis haben die Kosten für Rohöl und der Wechselkurs. Bei der Frage, ob sich der Preis nach oben oder nach unten entwickelt, wird so mancher Hausbesitzer schnell zum Rohstoff-Spekulanten.

Nicht nur Firma Abele hatte in diesem Monat mit der gestiegenen Nachfrage zu kämpfen, sondern auch Marko Wessel, der den Betrieb Hilgenböker übernommen hat: "Anfang Oktober lag die Wartezeit für unsere Kunden noch bei drei Wochen. Jetzt können wir schon nach einer Woche ausliefern", sagt der Firmenchef. Dass die Nachfrage "deutlich angezogen" ist, weiß auch Gabriele Reesing. Bei der Frage, wie sich der Heizölpreis in naher Zukunft entwickeln wird, wagt die Geschäftsfrau keine Prognose: "Das hängt von den Börsen ab", sagt Gabriele Reesing. Spekulationen können da für risikofreudige Kunden schnell zum Glücksspiel werden.