Bad Oeynhausen

Tierische Tanzeinlage

Erstes Sommerfest des Tierschutzvereins Nestwärme lockt viele Besucher an / Grundstück soll im September vergrößert werden

26.08.2013 | 26.08.2013, 00:32
Anita Bölk, Hannelore Wiedemann, Renate Hilker (hinten, v.l.), Matthias Korte und Irmtraud Schlüter (vorne, v.l.) freuen sich über das große Interesse auf dem Sommerfest. Fotos: Katharina Mengel
Anita Bölk, Hannelore Wiedemann, Renate Hilker (hinten, v.l.), Matthias Korte und Irmtraud Schlüter (vorne, v.l.) freuen sich über das große Interesse auf dem Sommerfest. Fotos: Katharina Mengel

Bad Oeynhausen. Auf der großen Wiese des Tierschutzvereins Nestwärme Bad Oeynhausen e.V. versammeln sich viele Zwei- und Vierbeiner. Um Punkt 14 Uhr ertönt Michael Bublé mit "Haven't met you yet" und lenkt die Aufmerksamkeit auf Katrin Burmann und Hündin Jule. Die Show beginnt.

Der Dogdance ist eine noch ziemlich unbekannte Hundesportart. Sarah Möller ist Diplom-Pädagogin und bietet seit fünf Jahren Kurse für Interessierte an. Ziel ist es, den Hund geistig und körperlich auszulasten und die Bindung zwischen Besitzer und Tier zu verstärken. Dieses soll durch Tricks und eingeübte Abläufe zu Musik passieren.

Katrin Burmann lernte Möller in einer Hundeschule kennen und erfuhr so von dem Dogdance. Seit einem Jahr übt sie mit Hündin Jule verschiedene Tricks ein. So kann Jule zwischen Burmanns Beinen einen Slalom hinlegen, sich verbeugen und geschickt über die ausgestreckten Arme der Besitzerin springen.

"Die größte Schwierigkeit war, dass Jule erst lernen musste, auch auf Entfernung hin mit mir zu arbeiten. Mit viel Geduld und wöchentlichem Training haben wir allerdings eine Menge Erfolge erlebt", so Burmann. In den nächsten Monaten werden die beiden unteranderem den Rückwärtsslalom in Angriff nehmen.

Auf dem Sommerfest kommt nicht nur die tierische Tanzeinlage gut an, auch die vielfältigen Stände finden reges Interesse. Dort gibt es Selbstgestricktes für Mensch und Tier, Spielzeuge, selbstgebackene Kekse und Muffins für den Hund und eine große Tombola mit 400 Losen. An einem weiteren Stand wird alternative Medizin angeboten. Auch beim Kuchen- und Grillstand kommt man mit anderen Hundefans ins Gespräch. Die Erlöse kommen dem Tierschutzverein zu Gute.

Rund 70 Mitglieder unterstützen die 1. Vorsitzende Hannelore Wiedemann. Sie kümmert sich um Tiere, die von ihren Besitzern schlecht behandelt wurden oder aus anderen Gründen ein neues Zuhause bekommen mussten.

Jürgen Lierwirth ist seit Gründung des Vereins dabei. "Ich kenne niemanden in der Region sonst, der auch mit drastischen Mitteln sich für das Wohl der Tiere einsetzt", so der Hundebesitzer. Mit "drastischen Mitteln" meint er, dass Wiedemann direkt zu den Menschen geht, die ihre Vierbeiner schlecht behandeln und sich nicht mit einfachen Ausreden abspeisen lässt.

Lierwirths eigene Hündin beispielsweise wurde von einer Frau aus Berlin an einer kurzen Leine gehalten, die an einem Regenrohr befestigt war. "Sie bekam kein Wasser und durfte nicht herumlaufen. Als die Frau nach Aufforderung nichts änderte, wurde ihr die Hündin abgenommen und somit gerettet", erinnert sich Lierwirth.

Wiedemann freut sich, dass ihr Sommerfest so gut bei den Menschen ankommt. Mit den neuen Spendengeldern soll im September das Grundstück des Vereins auf 6.300 Quadratmeter vergrößert werden, damit die Hunde noch mehr Platz zum Toben und Spielen haben.