Bad Oeynhausen

Kirche wird tiefergelegt

Bauarbeiten in Eidinghausen beginnen im Mai / Gottesdienst bis Advent in Dehme und im Gemeindehaus

23.03.2013 | 23.03.2013, 06:00
Pfarrer Christoph Otminghaus (l.) und Küster Ulrich Berendsen sind schon sehr gespannt, wie die Kirche nach dem Umbau aussehen wird. Farbvorgaben für die Bänke gibt es. Aber ob die Sicht auf den Altar durch die Tieferlegung des Bodens besser wird, muss sich noch zeigen. - © FOTO: PETER STEINERT
Pfarrer Christoph Otminghaus (l.) und Küster Ulrich Berendsen sind schon sehr gespannt, wie die Kirche nach dem Umbau aussehen wird. Farbvorgaben für die Bänke gibt es. Aber ob die Sicht auf den Altar durch die Tieferlegung des Bodens besser wird, muss sich noch zeigen. | © FOTO: PETER STEINERT

Bad Oeynhausen-Eidinghausen. Am 27. April steht Pfarrer Christoph Otminghaus vorerst zum letzten Mal auf der Kanzel in der Eidinghausener Kirche. Wenige Tage später werden die Bänke im Gotteshaus entfernt. Auch das allerdings nur vorübergehend: Das Gebäude wird umfassend saniert und umgebaut.

"Die Kirche wird tiefergelegt", nennt Otminghaus die einschneidendste Veränderung. Der Haupteingang im Turm soll wieder der Hauptzugang zur Kirche werden. Dabei wird auf Barrierefreiheit Wert gelegt. Weil aus Gründen des Denkmalschutzes der Turmeingang nicht verändert werden darf, muss der Boden im Hauptschiff um zirka 30 Zentimeter abgesenkt werden. Der Höhenunterschied wird durch eine kleine Rampe überbrückt, sodass auch gehbehinderte Menschen problemlos Zugang haben.

Mit der Erneuerung des Fußbodens sollen auch die Probleme, die die alte Heizung bereitet hat, gelöst werden. Es wird eine moderne energiesparende Fußbodenheizung eingebaut.

Auf alter Höhe erhalten bleibt der Altarbereich. "So wird die Sicht verbessert", freut sich Otminghaus. Das gilt auch für die beiden Seitenschiffe. Die erhalten eine Bestuhlung und sind ebenfalls eine Stufe höher. "Damit wird die alte Kreuzform der Kirche wieder stärker sichtbar gemacht", nennt Eckhard Grübbel, dessen Architekturbüro die Sanierungsmaßnahme plant und begleitet, einen zusätzlich gewünschten Effekt.

Information

Farbgestaltung


Bänke und Brüstungen werden abgebeizt und dunkelbraun gefasst.

Die Wände bleiben hell, die Pfeiler werden braunbeige abgesetzt.

Der Boden wird durch Naturstein wie der bereits vorhandene Altarraum in der Farbe Jura beige erneuert.

Durch verschiedene Lichtelemente kann auf eine aufwändige Farbgestaltung und einen Gewölbeneuanstrich verzichtet werden.

Die bisherige dunkle Holzverkleidung unter der Orgelempore wird entfernt und durch eine neue weiße Decke ersetzt.

Der neu entstehende Eingangsbereich unter der Orgelempore soll als Multifunktionsbereich mit Kirchen-Café, Bücherecke und Kinderbereich gestaltet werden. Im Seiteneingang außerhalb des Gottesdienstraum wird eine Spül-Küchenzeile eingerichtet. "Damit sind Bewirtung für das Kirchen-Café und das Catering bei Kulturveranstaltungen gesichert", erläutert Otminghaus. Erneuert werden auch die Licht- und Tontechnik. "Derzeit fliegen schon mal bei größeren Belastungen die Sicherungen raus", nennt der Pfarrer einen Grund für diese Investition. Zusätzlich zum Innenausbau wird noch ein kleiner Anbau mit Toiletten und einem Archivraum errichtet. Auf rund 125.000 Euro beziffert Christoph Otminghaus dessen Kosten, lässt dabei aber keinen Zweifel, dass deren Finanzierung ebenso gesichert ist wie die "Tieferlegung". 510.000 Euro sind für den Umbau des über 100 Jahre alten Gebäudes veranschlagt. Mit 200.000 Euro beteiligt sich der Kirchenkreis an den Kosten, 155.000 Euro kann die Kirchengemeinde aus einer Baurücklage beisteuern, weitere 100.000 Euro will sie aus eigenen Mitteln finanzieren und 55.000 Euro sollen aus Spenden und Eigenleistungen eingebracht werden. Dafür spricht die Kirche sogar eine Bankempfehlung aus. "Für 1.500 Euro können Sie diese Bank für die Kirche restaurieren lassen", heißt es per Aushang im Schaukasten.

Die Bänke, die Anfang Mai aus der Kirche entfernt werden, sollen aufgearbeitet werden und ihre ursprüngliche Farbe wiedererhalten. Außerdem werden sie auch noch um einen Meter gekürzt. Otminghaus: "Die Durchgänge werden breiter, so dass der Ablauf beim Abendmahl verbessert wird." Bevor sie dann im tiefergelegten Mittelschiff wieder aufgestellt werden.

Das soll im Herbst geschehen. Pfarrer Otminghaus: "Den Festgottesdienst am ersten Advent wollen wir wieder in unserer Kirche feiern." Bis dahin predigt Otminghaus im Gemeindehaus und in der Dehmer Kirche.