Bad Oeynhausen/Löhne. Seit 25 Jahren arbeiten die Jugendämter der Städte Löhne und Bad Oeynhausen Hand in Hand bei der Schulung von Jugendleitern. Am Samstag schlossen über 20 Jugendliche ihre Schulung zum Jugendleiter im Riff ab. In der ehrenamtlichen Jugendarbeit hat sich seither viel in Theorie und auch in der Praxis getan. Die Organisatoren zogenBilanz.
"Ich selbst habe auch als Jugendlicher eine Schulung besucht", erinnert sich Matthias Mawick, Leiter des Jugendzentrums Riff. "Damals haben wir mit Medien gearbeitet und wurden so an allgemeine Probleme wie Drogen oder Kriminalität herangeführt."
Jürgen Münch, sein Kollege aus Bad Oeynhausen ergänzt: "Früher waren die Teilnehmer schon zufrieden, wenn sie ein Theaterstück geschrieben hatten und gleichzeitig in einem Thema geschult wurden"
Oft sei es auch um ganz andere Dinge gegangen. Manche hätten die Ausbildung zum Gruppenleiter nur wegen der Geselligkeit bei den gemeinsamen Schulungs-Wochenenden gemacht. "Doch die Motivation der Teilnehmer und die Methoden in der Ausbildung haben sich seitdem sehr verändert", wissen Mawick und Münch.
Die Methodik in der Schulung von Jugendlichen hat einen starken Wandel erlebt. Die heutige Jugend wird oftmals als eine neue "Null-Bock-Generation" dargestellt.
Doch die Kinder- und Jugendarbeit folgt diesem Trend nicht. In der Jugendarbeit spiegelt sich eher das Gegenteil wider. Die Methoden bei der Jugendleiterschulung sollen seit einigen Jahren viel genauer sein. "Heute geht unseren jugendlichen Leitern nicht mehr um die kreative Arbeit.", sagt Jürgen Münch. " Es muss viel konkreter sein. Heute lehrt man meist nur noch Handwerkszeug." Die Teilnehmer wollen erfahren, wie man eine gute Stunde vorbereitet, oder Methoden auf seine Gruppe umsetzt.
Auch der Ansporn hat einen Wandel erlebt. "Wir haben an diesem Samstag den Schwerpunkt auf die Aufsichtspflicht und den Jugendschutz gelegt", sagt Mawick. Doch dieses Thema sei den Jugendlichen nicht aufgedrückt worden. " Es sind vielmehr die Jugendlichen selbst, die sich wünschen, Methoden für die ehrenamtliche Arbeit zu lernen." Außerdem habe jeder Mitarbeit nach der Schulung eine konkrete Vorstellung, wo und wann er das Gelernte anwenden möchte.
Auch die beiden Auszubildenden Raphaela Bünsch und Marvin Schürstedt wissen genau, warum sie sich für die Jugendleiterschulung angemeldet haben. "Bisher habe ich noch keine Kinder- oder Jugendgruppe geleitet", erklärt Raphaela. "Doch die Schulung hilft mir trotzdem sehr."
Sie wisse, dass Übungen für die Selbstdarstellung oder für Präsentationen auch in ihrer Ausbildung von großem Nutzen sind. "Alle Inhalte können einem in der Persönlichkeitsbildung helfen." Marvin hat bei seinem Jahrespraktikum einige Methoden angewandt. "Ich arbeite zurzeit in einem offenen Ganztag in Löhne. Für meine Methoden habe ich sehr viel positive Rückmeldungen erhalten."
Auch in Zukunft wird sich die ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit am Puls der Zeit bewegen. Matthias Mawick und Jürgen Münch wollen das Projekt gemeinsam weiterführen:"Auch wir sind ein eingespieltes Team geworden."