BAD OEYNHAUSEN

Der Vollstrecker

Wechsel im Herz-und Diabeteszentrum: Wilfried Sawalies ist neuer technischer Bauleiter

Wilfried Sawalies blickt (für das Bild von einem Nebengebäude) auf den Anbau des Herz- und Diabeteszentrums, wo er ab dem 1. Januar als Technischer Leiter für das Qualitäts-, Zeit- und Kostenmanagement verantwortlich sein wird. | © FOTO: PETER STEINERT

31.12.2011 | 31.12.2011, 00:00

Bad Oeynhausen. Noch schwelt der Streit im Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) um den Erweiterungsbau an der Ecke von Brahms- und Schützenstraße, in dem 62 Betten in 36 Zimmern Platz finden sollten. Es geht um einen Millionenschaden, weil in jedes Zimmer jeweils nur ein Bett passt (die NW berichtete). Zum Jahreswechsel überrascht eine Personalie, wonach zum 1. Januar der Posten des technischen Leiters in der Bauüberwachung neu vergeben worden ist: Wilfried Sawalies wird für das Qualitäts-, Zeit- und Kostenmanagement zuständig sein. Ein Mann, der auch in der Vergangenheit nicht vor schwierigen Aufgaben zurückschreckte.

Zuletzt hatte es Gespräche darüber geben, wie es in dem Disput um die Bettenzahl weitergeht. Geschäftsführer Wilhelm Hecker wirft dem Architekten vor, einen schweren Fehler bei der Planung gemacht zu haben. Architekt Klaus Budde weist die Verantwortung dafür zurück, da von Anfang an auf einer Station Einzelzimmer und auf der anderen Doppelzimmer vorgesehen seien. Ob die dann angepeilte Zahl von 54 Betten überhaupt zu realisieren ist, wird eines der zu beackernden Aufgabenfelder von Wilfried Sawalies sein.

Der folgt auf Bauleiter Ulrich Weyer, der laut stellvertretendem HDZ-Geschäftsführer Günther Wyppler "aus privaten Gründen" zurück in seine österreichische Heimat gewechselt ist. "Dadurch ist eine Vakanz entstanden. Deswegen haben wir einen privaten Dienstleister einbezogen", sagt Wyppler.

Weyer war Beschäftigter der Firma Vamed, die darauf spezialisiert ist, die Infrastruktur von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen zu errichten, zu erneuern und zu betreiben. Vamed ist inzwischen komplett von der Bauleitung abgezogen worden.

Stattdessen fanden die HDZ-Verantwortlichen einen neuen Partner im Ingenieurbüro Dr. Ing. Matuszek GmbH & Co. KG. Dessen Geschäftsführer ist Wilfried Sawalies. Der wohnt nach wie vor in Aachen und verneint vehement eine mögliche "rheinische Connection", obwohl auch HDZ-Geschäftsführer Wilhelm Hecker aus dem Rheinland stammt. "Bislang habe ich Herrn Hecker erst einmal gesehen. Gekannt habe ich ihn vorher nicht", sagt Sawalies.

Dessen Arbeitstätte ist in Kassel. Sein Ingenieurbüro wirbt im Internet mit einer "Kombination von tiefem Fachwissen und reichem Erfahrungsschatz vor allem bei der Entstehung von Objekten für den Einzelhandel sowie Bürogebäuden" und verspricht: "Vom ersten Vertrag bis zum letzten Stein wird das Projekt von uns begleitet."
Da der Erweiterungsbau schon im Herbst 2009 begonnen wurde und im Sommer 2012 fertig gestellt werden soll, sprintet der neue Projektsteuerer nun für den Schlussspurt heran – inklusive geschulteter Altlasten.

"Ich werde mich um den Innenausbau bis zur Fertigstellung kümmern", sagt Wilfried Sawalies, der seine Aufgabe "in enger Abstimmung mit den einzelnen Fachabteilungen" erledigen will. Noch stecke er nicht im Detail. Schon jetzt aber erkenne er, "in welch aufgeräumter Form hier gearbeitet wurde." Für das restliche halbe Jahr verstehe er sich in Bad Oeynhausen "als Vollstrecker", sagt Sawalies.

Damit liegt ein Vergleich zu seinem früheren Schaffen nahe. Im März 1997 übernahm er den Posten des Präsidenten beim damaligen Fußball-Drittligisten Alemannia Aachen. In seiner Amtszeit schafften die Kicker den Aufstieg in die 2. Liga.

Zusätzlich zu seinem Amt als Präsident des Fußball-Zweitligisten Alemannia Aachen hatte Sawalies die Position des Geschäftsführers bei Sportwelt übernommen, einer Tochter der Kinowelt AG übernommen. Damals wurde über mögliche Interessenkonflikte gesprochen, denn Michael Kölmel, Chef der Kinowelt AG, hatte die Bundesliga als Anlageobjekt entdeckt. Die Folge war der Abschied vom Präsidentenamt – und von den Fußballern. Denn heute findet Wilfried Sawalies mehr Gefallen an den Aachener Volleyballerinnen. Die spielen in der 1. Damen-Bundesliga.