
Bad Oeynhausen (nw). Seit zwei Jahren bietet die TelefonSeelsorge Ostwestfalen "Telefonische Begleitung in kritischen Pflegesituationen" an. Pflegende Angehörige und pflegebedürftige Personen können über die kostenlose und anonyme Nummer der TelefonSeelsorge Entlastung, Rat und Unterstützung finden. Im Sommer 2009 wurde das Projekt gemeinsam mit dem Kreis Minden-Lübbecke ins Leben gerufen.
Dafür wurden die Mitarbeitenden speziell zur Thematik der häuslichen Pflege und den damit verbundenen Fragen und Risiken geschult. 123 Anrufe wurden in den vergangenen zwei Jahren zu dieser Thematik registriert.
Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus fand jetzt eine weitere Fortbildung statt – diesmal zum Thema Demenz. Dr. Harriet Heier, Vorstandsvorsitzende der Alzheimer Gesellschaft im Kreis Minden Lübbecke konnte dafür gewonnen werden. Vorab beleuchteten Andrea Strulik, Kreis-Gleichstellungsbeauftragte und Klaus Marschall, Koordinator für Behinderten- und Seniorenbelange im Kreis, die oft schwierigen Bedingungen für alle Beteiligten im häuslichen Pflegealltag und erläuterten vorbeugende Möglichkeiten, damit Pflege zu Hause gut gelingen kann.
Außerdem hielten sie noch einmal Rückschau und zeichneten in ihrem Beitrag kurz die Entstehungsgeschichte des Angebotes im Arbeitskreis "Häusliche Gewalt in der Pflege" nach. "Wir sind sehr froh, dass wir die TelefonSeelsorge Ostwestfalen als Kooperationspartner für dieses Angebot gewinnen konnten!", resümierte Andrea Strulik. Klaus Marschall sprach den Mitarbeitenden der TelefonSeelsorge einen herzlichen Dank aus und stellte fest: "Mit Ihrem Engagement nehmen Sie einen wichtigen Platz im Hilfenetz für alle von Pflege Betroffenen ein!".
"Demenz gehört zu den häufigsten Gesundheitsproblemen des Alters" machte Dr. Harriett Heier in ihrem anschließenden Vortrag "Diagnose Demenz – Was nun?" deutlich. Mit großem Interesse verfolgten die knapp 40 Zuhörenden ihre Ausführungen zu Diagnose, Krankheitsverlauf und Behandlungsmöglichkeiten der Demenzerkrankung. "Wertvoll war für mich von den Frühdemenz-Projekten zu hören, die gerade den jüngeren Betroffenen weiter eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen", so die Reaktion einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin im Anschluss.
Unter den kostenlosen Telefonnummern 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 können sich auch weiterhin Menschen zum Thema "Pflege" entlasten und Unterstützung suchen. Die TelefonSeelsorge ist für Ratsuchende erreichbar rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr.
"Das Thema Pflege ist natürlich nur ein Themenstrang unter vielen, die uns tagtäglich erreichen", fügt Sabine Scholz-Hörstmann, stellv. Leiterin der TelefonSeelsorge Ostwestfalen an "doch auch dazu haben wir einen Baustein in das Ausbildungskonzept eingebaut." "Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei uns hat, sollte sich bald melden. Die nächste Ausbildungsgruppe beginnt Anfang 2012."