BAD OEYNHAUSEN

Danke heißt Spasibo

Festgottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Bergkirchener Moldawien-Hilfe

Ludwig Homann (l.) erhält als Initiator der Bergkirchener Moldawien-Hilfe durch den Superintendenten des Kirchenkreises Minden, Jürgen Tiemann, das Goldene Kronenkreuz angeheftet. Im Hintergrund Missionsleiter Alexander Panchina. | © FOTO: PETER STEINERT

01.11.2010 | 01.11.2010, 00:00

Bad Oeynhausen. Alles war bei diesem Festgottesdienst zum 20-jährigen Bestehen der Bergkirchener Moldawien-Hilfe am Sonntag perfekt aufeinander abgestimmt: Pastor Eberhard Baade führte routiniert Regie. Bad Oeynhausens Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann fand lobende Worte, der Superintendent des Kirchenkreises Minden Jürgen Tiemann ebenfalls. Über Altar sowie Rednern schwebte als Zeichen der Zeit eine Ernte-Dank-Krone. Und der aus dem fernen Ribnita angereiste Missionsleiter Alexander Panchina fand die richtigen Worte: "Wir sind hier, um Danke zu sagen. Spasibo. Hier leben wunderbare Menschen."

Das Stadtoberhaupt hatte sich zuvor gefragt, wie viele Menschen durch die Bergkirchener Moldawien-Hilfe ein wenig Unterstützung erfahren haben. "Der Umfang der Hilfe lässt sich nicht beziffern, da die Überlebenshilfe, die technische Unterstützung oder die warme Winterkleidung unzähligen Menschen bei der Bewältigung des ganz normalen Alltags geholfen haben." Mueller-Zahlmann weiter: "Und niemand weiß, wie viele Menschen durch die Moldawien-Hilfe ein wenig Teilhabe am Leben, eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung oder etwas bessere Chancen in der kindlichen Entwicklung in einem der ärmsten Länder Europas erlebt haben."

Mit Zahlen konnte Alexander Panchina dienen, der für die Bad Oeynhausener fester Ansprechpartner und Stütze in Moldawien ist: "Im Jahr 2001 haben wir für zwölf Monate Buch geführt und festgestellt, dass 38.840 Menschen zu uns gekommen sind, die Schuhe oder Bekleidung von uns bekommen haben. Das sind jeden Tag durchschnittlich 70 bis100 Leute gewesen."

Diese Bedürftigen sollen auch künftig auf Bad Oeynhausener Hilfe nicht verzichten. "Jetzt sind wieder fünf Lastwagen bei uns eingetroffen", freute sich Panchina, der für das 20-jährige Bestehen der Bergkirchener Moldawien-Hilfe treffend formulierte: "Das ist ein Feiertag der Wohltat."

Dass es überhaupt soweit kommen konnte, lag ursprünglich an Gerda Homann, die die Notlage in dieser ehemaligen sowjetischen Teilrepublik erkannt und ohne große Worte ihren Mann Ludwig von der Notwendigkeit der Hilfsmaßnahmen überzeugt hatte.

Er ist es, der seitdem telefoniert, organisiert und Kontakte knüpft. Und der gestern mit dem Goldenen Kronenkreuz durch Superintendent Jürgen Tiemann ausgezeichnet wurde: "Die Hilfslieferungen waren nicht immer pünktlich. Aber am Ende hat es dann doch immer geklappt." Dem Mann die Auszeichnung, der Frau einen Blumenstrauß. Den erhielt auch Marianne Niemeier, die in Wulferdingsen die Räumlichkeiten für die zweimal jährlich stattfindenden Sammlungen zur Verfügung stellt. Pastor Eberhard Baade: "Jede Blüte steht für das Lachen eines Straßenkindes in Moldawien."

Alexander Panchina demonstrierte unterdessen seine in 20 Jahren erworbenen Deutschkenntnisse, die über ein "Danke" hinausgehen und die die gewachsene Partnerschaft zwischen Ribnita in Moldawien und Bad Oeynhausen trefflich umschreiben: "Gemeinsam sind wir stark."