Bad Oeynhausen. Das Mittelalter sollte es sein. Das ist breit und bunt und prall. Und ein Frauen-Schicksal musste es sein. "Denn 80 Prozent der Leserschaft von historischen Romanen sind Frauen", weiß Peter Hoeft. Und so stellte der Werster zusammen mit seiner Co-Autorin Iris Klockmann aus diesen Grundzutaten, einiger historischer Recherche und jeder Menge Phantasie seinen zweiten Roman zusammen: "Die Goldspinnerin" erscheint in knapp zwei Wochen im renommierten Verlag Blanvalet.
Dabei wird allerdings weder Hoefts noch Klockmanns Name auf dem Buch-Cover zu lesen sein. Gerit Bertram heißt der Autor der Goldspinnerin - ein Pseudonym des Autorenduos. Dass sich das Duo einen neuen Namen verpasste, war eine Forderung des Verlages. "Das ist gerade bei historischen Romanen durchaus üblich - gerade, wenn es sich um zwei Autoren handelt. Den neuen Namen haben die Autoren sich selbst ausgesucht. "Mit dem Vornamen Gerit kann ich gut leben. Den gibt es schließlich auch in der männlichen Form. Auch, wenn er dann mit zwei R geschrieben wird", sagt Hoeft.
Hoeft ist 53 Jahre alt, hat vier Kinder und lebt seit 2007 in Bad Oeynhausen. "Meine Frau bekam hier eine Arbeitsstelle in einer Klinik", berichtet Hoeft. Er selbst ist gelernter Altenpfleger, musste aber 2004 nach fast 30 Berufsjahren aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Rente gehen. Seitdem ist er freier Autor.
"Doch geschrieben habe ich eigentlich schon immer", sagt Hoeft. Als er 14, 15 Jahre alt war, hatte er sogar schon seine erste Veröffentlichung: "Die Bravo hat damals mein Gedicht ,Wintermädchen' abgedruckt", erinnert sich Hoeft. Es folgten viele Jahre, in denen sein literarisches Schaffen unveröffentlicht blieb. "Vor fast 30 Jahren, als unser erstes Kind geboren wurde, fasste ich mir ein Herz und schickte das Manuskript eines Jugendbuches an einen Verlag", berichtet Hoeft. Diesem ersten veröffentlichten Buch folgten etliche weitere, vor allem Jugendliteratur, aber auch Biographisches.
Im vergangenen Jahr dann nahm sich Hoeft den ersten Roman vor. "Doch ich kam damit nicht so recht weiter", gesteht der Autor. Der daraufhin im Internet um Hilfe rief. So kam das Autorenduo Klockmann/Hoeft zusammen.
In ihrem zweiten gemeinsamen Werk erzählen sie nun die Geschichte der Goldspinnerin Cristin Bremer, die im Lübeck des Jahres 1397 ihren Mann verliert und dann der Hexerei und des Mordes an ihrem Gatten angeklagt wird. Die vermeintliche Hexe wird zum Tode verurteilt, lebendig begraben, aber vom Sohn des Henkers in letzter Sekunde gerettet . . .
"Es ist hochinteressant, sich in ferne Zeiten hineinzudenken", sagt Hoeft. Allerdings ist auch eine Menge historischer Recherche notwendig, für die Hoeft bei der Goldspinnerin zuständig war.
Angst, dass ihm die Phantasie ausgeht, hat Hoeft nicht. "Vor allem beim Schreiben im Team entwickelt sich die Geschichte." Und so hat "Gerit Bertram" schon weitere Pläne: Im nächsten Jahr soll die Fortsetzung der Goldspinnerin bei Blanvalet erscheinen.