BAD OEYNHAUSEN

Ab in den Container

Betrieb auf dem Recyclinghof gut angelaufen / Kunden mit Komplettangebot zufrieden

17.07.2010 | 17.07.2010, 00:00
Mit Schwung und etwas Kraft kippt Heinz Sander den Grünschnitt aus dem Müllbeutel in den Container. Aus Sicherheitsgründen steht der Container erhöht, außerdem ist er von einem Absperrgitter umgeben. - © FOTOS: HEIDI FROREICH
Mit Schwung und etwas Kraft kippt Heinz Sander den Grünschnitt aus dem Müllbeutel in den Container. Aus Sicherheitsgründen steht der Container erhöht, außerdem ist er von einem Absperrgitter umgeben. | © FOTOS: HEIDI FROREICH

Bad Oeynhausen. Holzlatten, Abfallsäcke mit Tapetenresten, ein Gasherd - der Bulli, mit dem Familie Mewes auf das Gelände am Ruschpohlkamp kommt, ist vollgepackt mit Müll. Nach einer Viertelstunde ist der Wagen leer und die Familie zufrieden: "Schneller hätten wir unser altes Haus nicht entrümpeln können." Weil sie das neue Angebot auf dem Recyclinghof der Stadtwerke genutzt hat, und sich aller Abfälle auf einen Schlag entledigt hat.

Rest- und Sperrmüll, Altpapier und Altmetall, Reifen, Bauschutt und Elektrogeräte - dicht an dicht stehen die Sammelcontainer. Wobei die Entsorgungstour allenfalls durch ein, zwei Ehrenrunden unterbrochen wird.

"Das spart Geld", betont Torsten Zündel. Zusammen mit seinen Kollegen Christian Marquardt und Klaus Müller ist der Stadtwerke-Mitarbeiter für den Betrieb auf dem Recyclinghof verantwortlich.

Und deshalb weist er Kunden gleich am Eingang darauf hin, dass es für die Entsorgung von Holz sowie größeren Mengen Sperrmüll und Grünabfällen unterschiedliche Tarife gibt; Wagen und Anhänger müssen daher gebenenfalls mehrfach gewogen werden.

"Das ist reell", lobt dann auch Peter Mewes, als er zum dritten Mal auf die Waage fährt. "Nur noch Holz", ruft er Müller zu. Der schaut erst in den Wagen und gibt dann den passenden Tarif in den Computer ein. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", umschreibt er eine seiner weiteren Aufgaben.

Die, das hat bereits die Erfahrung der ersten zwei Wochen gezeigt, durchaus wichtig ist. Einer der ersten der bislang mehr als 1.000 Kunden seit Eröffnung der Anlage hatte unter seinen Grünabfällen einen Altreifen versteckt. Doch bevor er den illegal, aber kostenlos entsorgen konnte, war Müller zur Stelle. Ermahnte ihn zur Ehrlichkeit und kassierte die fälligen 3,50 Euro.

Mit 2,50 Euro erledigt Renate Schlomann ihr Müll-Geschäft. Sechs große Säcke mit Grünschnitt holt sie aus dem Wagen, kippt Sack für Sack über die 80 Zentimeter hohe Umrandung in den Container.

"Etwas umständlich", findet sie das, erinnert sich an frühere Zeiten. Da ist sie zur Grünannahmestelle nach Eidinghausen gefahren ("war eine kürzere Anfahrt") und konnte dort den Grünschnitt einfach ebenerdig abkippen. "Aus Sicherheitsgründen müssen die Container erhöht stehen", erläutert Christian Marquardt.

Sein freundliches Angebot, beim Ausladen behilflich zu sein, lehnt Renate Schlomann dankend ab: "Das schaff ich schon, so schlimm ist es nun auch nicht." Im Gegenteil, die Vorteile der neuen Anlage hat sie durchaus erkannt: "Schön, dass ich jetzt jeden Tag von morgens bis abends kommen kann." Und, ergänzt sie beim Blick auf die angrenzenden Container, "gut, dass ich hier gleich alles auf einmal loswerden kann."