Bad Oeynhausener Marktbeschicker üben Kritik am Rehmer Markt

Bad Oeynhausen. Thomas Eikmeier ist frustriert. Frustriert über den Umgang der Stadt mit dem Rehmer Markt. "Wir alteingesessenen Beschicker erleben den Niedergang und die Probleme. Wenn sich nichts ändert, geht der Markt kaputt", ist Eikmeier überzeugt. Der Bad Oeynhausener weiß, wovon er spricht. Seit mehr als 30 Jahren betreibt er eine Bierbude auf dem Rehmer Markt. Dort, wo die Menschen früher in 10er-Reihen Schlange standen, ist der Andrang deutlich geschrumpft. Eikmeiers Vorschlag: den Markt komprimieren und keinen Sonderstatus für den Heimatverein. Das kann die Stadtverwaltung nachvollziehen. Und bestätigt auf Nachfrage der NW: "Auch unser Ziel ist ein heimeliges Marktgeschehen an einem Ort." Wie die NW berichtete, sind die Besucherzahlen des Rehmer Marktes deutlich gesunken. Vor allem auf dem Markt selbst sind viel weniger Besucher unterwegs als noch vor einigen Jahren. Lediglich rund ums Heimathaus war davon kaum etwas zu spüren. Während sich früher die Marktstände über die Kirchstraße bis zur Hermann-Löns-Straße zogen, waren es in diesem Jahr vielleicht noch eine Hand voll Beschicker, die dort ihre Waren präsentierten. Die Folge: Der Markt fledderte aus. "Ich habe dem Ordnungsamt als Veranstalter schon vor Jahren den Vorschlag gemacht, den Kirchplatz als zentralen Platz her zu richten", sagt Thomas Eikmeier, der nur noch die Zeit zwischen 19 und 21 Uhr als Stoßzeit ausmacht. Das Verändern gehe ganz einfach: "Indem dort auf dem Kirchplatz mittig beispielsweise ein Biergarten mit Sitzmöglichkeiten errichtet wird. Eventuell gäbe es sogar Möglichkeiten, ihn zu überdachen. Dort herum könnten dann die verschiedenen Marktbeschicker ihre Stände aufbauen", schlägt er vor. Der Markt an sich könne dann vor der Kirche mit der Bühne beginnen und sich dann rund um den Platz ziehen. "An diesem zentralen Platz ist dann genügend Platz, damit auch der Heimatverein sich präsentieren kann", betont Eikmeier. "Und damit sind wir, so denke nicht nur ich, beim Hauptproblem vom Rehmer Markt." "Das Problem ist der Heimatverein" Eikmeiers Eltern hatten vor mehr als 30 Jahren die Bierbude von der Amselschänke übernommen, er selbst stieg vor mehr als 20 Jahren mit ein. Seitdem muss er an jedem Markttag um 11.30 Uhr öffnen. "Bei Nichteinhaltung wird angedroht, im nächsten Jahr keine erneute Berücksichtigung für den Rehmer Markt zu erhalten." Auf der anderen Seite aber lasse die Stadt den Markt offiziell erst um 15 Uhr durch den Bürgermeister eröffnen. Zu den aufgerufenen Standgebühren kämen in diesem Jahr außerdem noch 120 Euro Stromkosten hinzu. "Mein Vorteil: Ich muss von diesem Markt und dem Stand nicht leben. Aber viele andere Beschicker auf dem Markt schon." Weshalb Eikmeier es auch nicht nachvollziehen kann, weshalb dem Heimatverein das Privileg erteilt werde, "am Mittwoch erst um 17 Uhr zu öffnen und am Donnerstag gar nicht". Hier werde mit zweierlei Maß gemessen. "Der Heimatverein macht so viele tolle Sachen", die Sonderöffnung gehöre nicht dazu. Sie schade dem Markt, weil sie Besucher von dort weglocke. "Es gibt von Seiten der Stadt durchaus Überlegungen, den Marktbeginn nach hinten zu verschieben", betonte Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW. Leider sei das zur Zufriedenheit aller in diesem Jahr nicht umsetzbar gewesen. "Wir wollen den Beginn aber 2024 optimieren." Auch in den Unterlagen der Marktbeschicker. "Die Überlegungen gehen gen 14.30 Uhr", so Müller-Ulrich. "Den Markt werbetechnisch besser verkaufen" "Natürlich hat sich der Rehmer Markt in den vergangenen Jahren verändert - außerdem das Publikum und die Preise. Aber es wird seitens der Stadt auch nichts getan, um etwas Neues auf den Markt zu bringen. Die Verwaltung wird am Konzept nichts ändern", befürchtet Thomas Eikmeier. "Eigentlich bräuchten wir für solche Veranstaltungen ein vernünftiges Stadtmarketing. Oder aber das Staatsbad übernimmt. Es muss jemand den Hut aufhaben, der auch werbetechnisch den Rehmer Markt besser verkauft. Aber bitte kein Privater", warnt er. "Natürlich bekommen wir die einstigen Massen an Besuchern nicht zurück. Aber ein paar mehr als jetzt wären durchaus machbar", ist der Bad Oeynhausener überzeugt. "Denn der Rehmer Markt gehört einfach zu dieser Stadt." Das sieht auch die Stadtverwaltung so. "Weshalb wir bestrebt sind, den Markt zentral zusammenzufassen", erklärt Müller-Ulrich. "Aber durch kurzfristige Absagen - in diesem Jahr waren es kurz vor Marktbeginn vier - ist das manchmal schwer." Das Ordnungsamt als Veranstalter legt nun die ganze Hoffnung auf das kommende Jahr. Damit der Rehmer Markt weiterhin eine Größe in der Stadt bleibt.

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