Fehlende Brandschutztüren verzögern die Eröffnung der neuen Kita in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Die Luftdichtheit wurde schon geprüft, die Lüftungsanlage wird am 21. November getestet. Ob auch alle Sicherheitsvorkehrungen für den Brandschutz vollzogen sind, kann dagegen frühestens Anfang Januar kontrolliert werden. Fünf fehlende Brandschutztüren verhindern eine Öffnung der neuen Kita des Deutschen Roten Kreuzes zum Jahresbeginn. Geschäftsführer Hans-Jürgen Weber ist aber zuversichtlich, dass der neue Eröffnungstermin, den er nun im Gespräch mit der NW "unter Vorbehalt" nennt, eingehalten wird. Auch die Eltern, die ihre Kinder für die Einrichtung im neuen Wohngebiet Auf der Horst angemeldet haben, werden in Kürze per Brief informiert. In der Stadt fehlen seit Jahren Betreuungsplätze für Kinder, zum August 2022 sollte dieser Mangel beseitigt sein. Im Februar 2021 präsentierten Bürgermeister Lars Bökenkröger und Beigeordneter Stefan Tödtmann nicht nur das Grundstück in Eidinghausen und an der Rolandstraße als neue Standorte, sondern stellten mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe auch zwei neue Träger vor. Auch die Finanzierung der beiden Einrichtungen, in denen jeweils 71 Kinder betreut werden sollen, schien gesichert. Das Land Nordrhein-Westfalen stellte externen Trägern jeweils 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Doch dann stiegen coronabedingt Material- und Handwerkerkosten, außerdem wurden Luftfilteranlagen für den Infektionsschutz kurzfristig gesetzlich vorgeschrieben. &bdquo;Das Geld reicht nicht aus“, mussten Christian Rehberg, Regionalvorstand der Johanniter Unfallhilfe, und Hans-Jürgen Weber vom DRK-Kreisverband feststellen. Der vom DRK mittlerweile für den 1. August 2021 geplante Baubeginn wurde erneut verschoben, erst mit sechsmonatiger Verspätung gab es im November den ersten Spatenstich Auf der Horst. "Die Finanzierung ist gesichert", sagt Weber. Im blauen Container lagert Material Die Stadt hat sich bereit erklärt, zusätzliche Mehrkosten bis zu 200.000 Euro zu übernehmen. "Wir wollen diesen Betrag möglichst nicht ausschöpfen", verspricht Weber. Zuversichtlich stimmt ihn nicht nur die Förderzusage des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Es wird 80 Prozent der 200.000 Euro teure Luftfilteranlage übernehmen. Vor dem Neubau steht ein großer blauer Container, in dem unter anderem die LED-Lampen, aber auch Waschbecken und Fliesen lagern. "Wir haben viele Materialien frühzeitig bestellt", hebt Bauleiter Heinrich Harder von der Firma Projekt-Bau hervor. Das habe Kosten erspart, der zusätzliche finanzielle Aufwand für den gemieteten Container falle dagegen kaum ins Gewicht. Fünfeinhalb Monate nach dem Richtfest im Mai ist jetzt die Außenhaut des von Diplom-Ingenieurin Verena Borcherding entworfenen Gebäudes fertig. Fenster und Türen sind eingesetzt, die Fassade ist verputzt und gestrichen. Rot-Weiß - die DRK-Farben lassen den Träger der Einrichtung schon von weitem erkennen. "Wir konzentrieren uns jetzt auf den Innenausbau", fasst Bauleiter Heinrich Harder das weitere Vorgehen zusammen. In den Sanitärräumen werden - in kindgerechter Höhe - WCs und Waschbecken angebracht, im Erdgeschoss wird die Deckenbeleuchtung installiert, in Kürze wird die Heizungsanlage eingebaut. "Wir sind von Gas unabhängig", freut sich Weber. Das Gebäude wird mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Kinder werden übergangsweise in Rehme betreut Die steht auch schon bereit. Das gilt auch für das Mobiliar, das derzeit noch in der Herstellerfirma lagert. Anders sieht es hingegen mit den fünf Brandschutztüren aus, die unter anderem im Treppenhaus und in der Küche eingesetzt werden. "Die haben jetzt zwölf Wochen Lieferzeit und werden erst eine Woche vor Weihnachten kommen", bedauert Harder. Anders als beispielsweise die Beleuchtung konnten die Türen nicht frühzeitig bestellt werden. Der Hersteller braucht ganz exakte Maße - und die gab es erst, nachdem auch der Innenputz fertig war. Allerdings hat sich nun die bis dahin übliche Lieferzeit verdoppelt. Auf rund 15.000 Euro beziffert Harder die Kosten für die Türen - angesichts der Gesamtinvestition von rund 2,5 Millionen ein verhältnismäßig geringer Betrag. Und so ist es auch nicht das Geld, das Weber und Harder zur Zurückhaltung veranlasst. "1. Februar" nennen sie nun als neuen Eröffnungstermin. Verbinden das aber ausdrücklich mit dem Hinweis "unter Vorbehalt". Schließlich sind die Spezialtüren noch nicht eingebaut. Weber: "Ohne vollständigen Brandschutz gibt es keine Bauabnahme". Und Kinder dürfen natürlich auch nicht vorher in dem neuen Gebäude betreut werden. Derzeit werden bereits 25 Kinder von Fachkräften unter Leitung des künftigen Kita-Leiters Christian Clauer betreut - übergangsweise wird dazu ein Raum in der Kita Kirchmäuse in Rehme genutzt. Mindestens einen Monat länger müssen auch weitere 25 Kinder auf den Einzug warten, die von ihren Eltern zum Jahresbeginn angemeldet wurden. Per Brief werden die in Kürze von der Verspätung informiert. Deutlich entspannter hingegen die Situation der Eltern, die ihre Sprösslinge erst zum 1. August angemeldet haben. "Bis dahin sind wir ganz sicher fertig", verspricht der DRK-Geschäftsführer.

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