Weihnachtsmarkt: Eröffnung mit gemischten Gefühlen

Bad Oeynhausen. Zum Auftakt ist Pink angesagt. Die ersten Bändchen, die es den Betreibern der Verkaufsstände auf dem Weihnachtsmarkt erleichtern sollen, die 2-G-Regel bei den Besuchern zu kontrollieren, sind zur Eröffnung am Montag in kräftigem Rosa gehalten. So ganz und gar rosarot sind die Aussichten angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen aber nicht. "Mit gemischten Gefühlen" eröffne er den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt und im Kurpark, gestand denn auch Bürgermeister Lars Bökenkröger am Montagmittag. "Viele Bürger freuen sich auf den Markt. Aber es ist natürlich auch eine besorgniserregende Entwicklung der Corona-Pandemie", beschreibt Bökenkröger den Zwiespalt. Umso wichtiger sei es, dass die Besucher sich an die Regeln halten. Und die lauten: Nur wer geimpft oder genesen ist und das auch nachweisen kann, darf an dem Weihnachtsmarkt teilnehmen. Um es den Standbetreibern zu erleichtern, diese 2G-Regel zu kontrollieren, gibt das Staatsbad die farbigen Bändchen aus. "Wir werden sehen, wie voll es wird" An drei Buden auf dem Markt und im Haus des Gastes kann ein Bändchen bekommen, wer nachweisen kann, dass er geimpft oder genesen ist. Das gilt für alle ab 16 Jahren, jüngere Besucher würden ja in der Schule regelmäßig getestet. Jeden Tag gibt es eine andere Bändchenfarbe, insgesamt sieben unterschiedliche Töne hält das Staatsbad bereit. Zum Start lagen am Montag 35.000 Bändchen bereit. Weitere sollen folgen. "Aber unser jetziger Vorrat hält sicher länger als eine Woche", ist Kristina Quest, bei der Staatsbad GmbH fürs Marketing zuständig, sicher. Ein wenig knifflig könnte es werden, zwischen den "Teilnehmern des Weihnachtsmarkts" und Passanten zu unterscheiden. Denn wer nur durch die Innenstadt oder den Kurpark geht, braucht keinen 2G-Nachweis. Wer auf dem Markt etwas kauft, an einem Stand etwas verzehrt oder sich in einer Gruppe aufhält, in der gegessen oder getrunken wird - der sei eindeutig ein "Teilnehmer des Weihnachtsmarktes", so erklärt es Beate Krämer, Geschäftsführerin der Staatsbad GmbH. Und der brauche eben einen 2G-Nachweis, möglichst dokumentiert über das bunte Bändchen. "Lassen Sie sich impfen" Auch in ihrer Brust schlügen zwei Herzen, räumt Beate Krämer ein. Eines mit Sorge beim Blick auf Corona. Eines voller Freude für die Schausteller und Kunsthandwerker. "Wir werden sehen, wie voll es auf dem Markt wird", sagt die Staatsbad-Geschäftsführerin. Stadt und Staatsbad wollten aber alles tun, damit der Markt über die volle Zeit geöffnet bleiben könne, sagt Bökenkröger. So solle die Einhaltung der 2G-Regel intensiv kontrolliert werden, von einem privaten Sicherheitsdienst, aber auch von Ordnungsamt und Polizei, kündigt Krämer an. "Wenn es neue Entwicklungen geben sollte, dann müssen Entscheidungen auf höherer Ebene fallen", erklärt der Bürgermeister. Der auf Nachfrage präzisiert: "Solange das Land Weihnachtsmärkte nicht verbietet, werden wir unseren nicht schließen." Bökenkröger nutzt die Eröffnung - im kleinen Kreis am Montagmittag - zu einem Appell: "Lassen Sie sich impfen." Bis Weihnachten gebe es jeden Samstag die Möglichkeit dazu am Werre-Park. Weitere Impfangebote in Bad Oeynhausen seien im Gespräch, so der Bürgermeister. Heiligabend bleibt der Markt geschlossen Man habe bewusst den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr weitläufiger angelegt, erläutert Krämer. So stehen acht weiß lasierte Holzhütten für die Stände des "Westfälischen Geschenkemarktes" auf dem Zuweg zur Wandelhalle. Vor der Wandelhalle gibt es noch zwei Getränkestände. Betreiber Daniel Lemoine hat in diesem Jahr das Dach über den Stehtischen am Rand der Eisbahn weggelassen - damit es luftiger wird. "Umso mehr müssen wir jetzt auf gutes Wetter hoffen", sagt der Schausteller. Nach "zwei Jahren der Abstinenz" sei es sehr wichtig, dass die Schausteller nun wieder tätig werden können, betonte er. "Klar machen wir uns auch Sorgen wegen Corona. Aber ich bin mit gutem Gewissen dabei." Den Heiligabend - vor Corona einer der umsatzstärksten Tage, auch wegen des traditionellen Treffens in der Innenstadt - bleibe der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr geschlossen, kündigt Lemoine an."Darauf wollen wir gezielt verzichten, um allzu große Besuchermassen zu verhindern", so der Bad Oeynhausener Schausteller.

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