2G für den Weihnachtsmarkt: Stadt muss umplanen

Bad Oeynhausen. Weihnachtsmarkt oder doch nicht? So ungewiss wie in diesem Jahr war die Situation für die Schausteller wohl selten. So viele Coronainfektionen wie noch nie, Rekord-Inzidenzen und volle Intensivstationen - kurz vor dem Start des Weihnachtsmarktes am kommenden Montag brachte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) deshalb eine 2G-Regelung für Weihnachtsmärkte ins Gespräch. Und nun? Entscheiden sich Stadt und Staatsbad für eine Absage? Für einen Zaun? Für die Bändchen-Lösung? Oder bleibt es bei stichprobenartigen Kontrollen - nun aber im 2G-Bereich? "Wir planen derzeit weiter, dass wir den Weihnachtsmarkt durchführen", erklärte Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) auf Anfrage der NW. Alles weitere könne erst nach der Ministerpräsidentenrunde am Donnerstag entschieden werden. Wie berichtet, planen Stadt und Staatsbad das "Weihnachtliche Bad Oeynhausen" am kommenden Montag zu eröffnen. Allerdings ohne große Feier wie in den Jahren vor Corona. Erstmals wird der Markt auch in den Kurpark erweitert, wo die Besucher ein Westfälischer Geschenkemarkt erwartet. Bisher war in Bad Oeynhausen alles auf die 3G-Regelung und stichprobenartige Kontrollen auf dem Marktgelände und im Kurpark ausgelegt. "Wüst hat 2G angekündigt, jetzt müssen wir schauen, was Bund und Land vorgeben", so Bökenkröger. "Komplett einzäunen ist illusorisch - dann müssten wir die Fußgängerzone und den Kurpark einzäunen", betont er. Bad Oeynhausen sei aber nicht die einzige Kommune, die den Markt mitten in der Stadt veranstalte - auch andere müssten dann ganze Innenstädte einzäunen. Aus Bökenkrögers Sicht wäre das nicht umsetzbar. Auch eine komplette Absage seitens der Stadt sei rechtlich ungeklärt. Eventuell kämen dann Schadensersatzforderungen der Schausteller auf die Stadt zu. "Eventuell sind Bändchen ein Weg" "Das Staatsbad klärt derzeit, welche Regelungen andere Kommunen haben. Eventuell sind Bändchen ein Weg", überlegt Lars Bökenkröger. In anderen Städten - zum Beispiel in Osnabrück, wo der Historische Weihnachtsmarkt bereits gestartet ist - geben Ordnungsbehörden die Armbändchen gegen Vorlage von Impfausweis oder Genesenenzertifikat aus. Auch auf dem Bielefelder Weihnachtsmarkt soll es ab Donnerstag so laufen. Die Schausteller an den Buden sind dann verpflichtet, diese Bänder bei Käufen oder Bestellungen zu kontrollieren. Eine Regelung, mit der Schausteller Daniel Lemoine leben könnte. Denn aus seiner Sicht ist alles besser als eine Absage. "Ich setze auf den Markt, wir Schausteller brauchen ihn nach zwei Jahren Stillstand dringend", betont Lemoine. Sonst sehe es für nahezu alle in der Branche sehr düster aus. "Ich zum Beispiel musste bei allen Bestellungen in Vorleistung gehen", sagt Lemoine. Tausende Liter Glühwein seien geordert und geliefert. Zurückgeben sei nicht möglich. Ähnlich sieht das bei allen anderen Waren aus. "Die Lieferanten sichern sich in diesen Zeiten natürlich auch ab. Und aufgrund der Lieferschwierigkeiten in vielen Bereichen mussten auch Bestellungen für alle fünf Wochen aufgegeben werden - nachbestellen ist dieses Jahr nicht machbar", berichtet der Schausteller. Erst einmal geht der Aufbau weiter Lemoine macht erst einmal weiter mit dem Aufbau von Buden und Eisbahn. "Wir haben kein Problem, kurzfristig umzuswitchen", sagt er. Für die Eisbahn sind sowieso Zugangskontrollen vorgesehen. Kinder bis 16 Jahren gelten als getestet, alle anderen müssen am Einlass einen Nachweis vorlegen. Derzeit noch nach der 3G-Regelung, ab nächster Woche möglicherweise nach 2G. "Auch die überdachten Sitzplätze der Glühwein- und der Bratwurstbude werden strikt kontrolliert", betont Daniel Lemoine. Denn für ihn ist ein sicherer 2G-Weihnachtsmarkt besser als gar keiner.

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