Widerstand gegen Tank-Raststätte für Lkw an der Nordumgehung

Bad Oeynhausen. Die Nordumgehung hat fast alles, was eine richtige Autobahn so braucht: Notrufsäulen, Notfallbuchten, Brücken und Tunnel, sogar für Kröten. Nur eines hat die A30 in Bad Oeynhausen und Löhne nicht: eine Raststätte, nicht mal einen kleinen Autohof. Das könnte sich jedoch ändern. Ein Investor hat Interesse bekundet, neben der Nordumgehung in Eidinghausen eine &bdquo;Tankstelle mit kleiner Rastmöglichkeit" zu errichten. Das geht aus den Unterlagen des Ausschusses für Stadtentwicklung hervor. Gleich zwei Tagesordnungspunkte der nächsten Sitzung beschäftigen sich mit den Plänen. Die Verwaltung will ein größeres Wohngebiet, ein Gewerbegebiet und eine Fläche für ein neues Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppen Eidinghausen-Wöhren und Dehme ausweisen. Lkw und Autos müssten den Radweg nach Dehme kreuzen Eine Projektentwicklungsgesellschaft hat nach Informationen der NW das 11.000 Quadratmeter große Gelände am Alten Postweg in Eidinghausen seit längerem im Auge. Die Fläche an dem ehemaligen Hofgebäude wird derzeit als Pferdekoppel genutzt und gehört vermutlich einer Erbengemeinschaft. Auf dem Teilstück zwischen Autobahn und Resthof, unweit der Pylonbrücke für Radler, soll die Tank-Raststätte für den Schwerlastverkehr entstehen. Geplant sind offenbar neun Lkw-Stellplätze, außerdem Duschen und Toiletten für die Fahrer. Damit soll wildes Lkw-Parken im Gewerbegebiet verhindert werden. Die Planer wollen ausdrücklich eine "Lkw-freundliche Tankstelle" errichten und sehen in der nahen Tankstelle in Dehme keine Konkurrenz. Die Lkw-Tankstelle solle nicht auf der Autobahn ausgeschildert werden, die Fahrer würden den Weg über ihr Smartphone finden. Zur Wohnbebauung sei zudem eine Lärmschutzwand geplant. Straßen NRW weiß von nichts Die Lkw-Tanke befände sich künftig neben der A30, in unmittelbarer Nähe zur Anschlussstelle Dehme. Straßen NRW hätte als Straßenbaulastträgerin der Nordumgehung womöglich ein Wort mitzureden. Ob das so ist, blieb vorerst offen. Straßen NRW wusste bis Donnerstag nichts von den Plänen. Die Tankstelle liegt zwar nah an der Autobahn, aber womöglich außerhalb der Zuständigkeit von Straßen NRW, der sogenannten Anbauverbotszone. Wie groß der Autohof neben der Autobahn werden soll, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Die Stadtverwaltung schwieg sich zu den Plänen aus. Verwaltungssprecher Volker Müller-Ulrich verwies auf die Ausschusssitzung, dort werde es weitere Informationen geben. In dieser Sitzung sollen bereits Änderungen des Flächennutzungs- und Bebauungsplans auf den Weg gebracht werden. CDU will Lkw-Verkehr nicht nach Eidinghausen locken Doch schon jetzt hagelt es Kritik. Die CDU-Ortsunion Eidinghausen hat sich am Mittwochnachmittag ein Bild vor Ort gemacht und widerspricht den Vorstellungen der Verwaltung. Die Ortsunion lehnt die Pläne aber nicht in Bausch und Bogen ab. Vor allem das neue Wohngebiet trifft auf Wohlwollen bei Ortsunionschef Dirk Büssing. Es umfasst zwischen den Straßen Auf dem Heidkamp und Große Heide mehr als die Hälfte der diskutierten Flächen. Auch das neue Feuerwehrgerätehaus sei ein grundsätzlich geeigneter Standort, &bdquo;sofern die Freiwilligen Feuerwehren damit einverstanden sind", sagte Büssing einschränkend. Und selbst gegen ein Gewerbegebiet an dieser Stelle habe die CDU-Ortsunion keine Einwände, wenn dort Flächen für kleine Firmen oder Handwerksbetriebe entstünden. Für Anlieger der Nordumgehung "eine unzumutbare Belastung" Die Tankstelle mit Rastmöglichkeit lehnt die CDU-Ortsunion allerdings ab. &bdquo;Damit sind wir nicht einverstanden", sagte Dirk Büssing. Viele Anlieger der Nordumgehung in Eidinghausen hätten sich gegen die Autobahn vor ihrer Haustür ausgesprochen. Und nun solle der Verkehr auch noch gezielt von der Autobahn dorthin geholt werden: &bdquo;Das ist eine unzumutbare Belastung." Außerdem sieht Büssing eine weitere Schwierigkeit. Die Autos und Lastwagen, die diese Tankstelle ansteuern, müssten allesamt die Radverkehrsverbindung zwischen Eidinghausen und Dehme kreuzen. Und das, obwohl extra dafür die teure Pylonbrücke gebaut worden sei. Der Ausschuss für Stadtentwicklung trifft sich am Mittwoch, 20. Mai, ab 18 Uhr in der Wandelhalle zur öffentlichen Sitzung. http://multimedia.nw.de/mittendurch

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