Modelleisenbahnclub nimmt bald in der alten Näherei wieder Fahrt auf

Bad Oeynhausen/Löhne. Es ist der vierte Umzug in der 35-jährigen Geschichte des Modelleisenbahnclubs (MEC) Bad Oeynhausen-Löhne. Und jeden einzelnen davon hat Jürgen Miethke mitgemacht. Das Gründungsmitglied steckt diesmal allerdings noch mehr als die reine Leidenschaft ins neue Projekt. Miethke hat das Gebäude der ehemaligen Näherei Brinkmeier in Obernbeck gekauft – für den Club. Und weil dort die Renovierung noch nicht abgeschlossen ist, gibt es in diesem Jahr erstmals keine Fahrtage des Clubs. Der Verein liegt Miethke am Herzen. &bdquo;Seit Mai 1983. Deswegen habe ich das gemacht. Ich möchte, dass der Club so lange ich lebe eine Bleibe hat", sagt der Kassenwart, der von Klein auf von Zügen, Bahnhöfen und Gleisen fasziniert ist. &bdquo;Stundenlang habe ich als Kind nach der Schule Züge beobachtet", sagt Miethke und lacht bei der Erinnerung. Denn hin und wieder hat ihm seine unermüdliche Faszination zuhause Ärger eingebracht. &bdquo;Ich bin regelmäßig zu spät gekommen." Gemeinsam mit Vereinsmitgliedern und weiteren ehrenamtlichen Helfern steckt er mitten in den Umbaumaßnahmen. Liebevoll gestaltete Landschaft Die zweistöckige Halle nimmt so langsam Gestalt an. Farbeimer stapeln sich, Miniaturlandschaften sind noch abgedeckt, die Männer bringen kopfüber an der Decke Leisten für Lichter an, die später mit einem Schienendruck für noch mehr Eisenbahner-Atmosphäre sorgen. Bis März wollen die Männer fertig sein und dann die Züge im Miniaturformat wieder durch die liebevoll gestaltete Landschaft rollen lassen. &bdquo;Das Gebäude war abgewirtschaftet", sagt Jürgen Miethke. Gut 15 Jahre lang stand die ehemalige Näherei leer und war stark sanierungsbedürftig. Dementsprechend hoch ist der Aufwand, den der Modelleisenbahnclub betreiben muss. &bdquo;Neue Fenster, neuer Anstrich, neue Böden, auch die Toiletten sind frisch gefliest, es gibt ein runderneuertes Heizsystem und wir mussten einen Fluchtweg schaffen", zählt Pressewart Dieter Schiermeyer die Arbeiten auf. Und das ist längst nicht alles. Nach dem Groben kommen die Feinheiten. So wie Gardinen. &bdquo;UV-Licht schadet nämlich den Anlagen." 440 Quadratmeter auf zwei Ebenen Mit viel Elan, Manpower und Leidenschaft ist der Club seit Anfang des Jahres am werkeln. Eigentlich wollten sie jetzt im November schon fertig sein, doch das war nicht zu machen. 440 Quadratmeter auf zwei Ebenen gilt es auf Vordermann zu bringen. &bdquo;Unsere Schautage fallen in diesem Jahr deswegen aus", sagt Schiermeyer. März 2019 hat der Verein anvisiert, um Besuchern bei einem Tag der offenen Tür die neuen Räume in Obernbeck zu zeigen. An der Steinstraße 13 a leicht versteckt hinter dem Wohnhaus sollen dann die Herzen aller kleinen und großen Modelleisenbahnliebhaber schlagen. &bdquo;Wenn das hier fertig ist, ist ein Stück Hamburg nach Löhne gezogen", sagt Miethke. Dort steht das Miniatur-Wunderland mit der weltgrößten Modelleisenbahn. Eine kleinere Version gestalten die rund 30 Mitglieder auf zwei Ebenen. Auf der unteren Etage hat Schiermeyer eine Theke eingebaut. LGB-Eisenbahn im Erdgeschoss &bdquo;Jeder bringt seine Fähigkeiten bei der Renovierung mit ein", sagt Miethke. Schiermeyer ist Tischler, ein anderer Elektromeister. Teamwork steht bei diesem Projekt im Fokus. Die LGB-Eisenbahn (Lehmann-Groß-Bahn) soll sich ebenfalls im Erdgeschoss entfalten. &bdquo;Hier haben wir Platz und können die komplette Gartenbahn aufbauen", sagt Schiermeyer und zeigt auf den hinteren Bereich. Passend dazu versteckt sich hinter einer Tür ein Werkraum. &bdquo;Jede Spur hat seinen eigenen Raum", sagt Schiermeyer. Das war am vorherigen Clubhaus in Werste nicht möglich. &bdquo;So lässt sich in Ruhe werkeln." Ein Stück Heimatgeschichte soll auf der oberen Etage Platz finden. Die Modelleisenbahner haben nicht nur den Bahnhof Gohfeld nachgebaut, auch die Wallücke Bahn fährt durch die Landschaft Löhnes. Die Kronprinzenbrücke ist zu sehen. Neben der detailreichen Aufbereitung der Szenerie hält der Club verschiedene Spurgrößen bereit. Und auch für die ganz kleinen Eisenbahner hält der Verein etwas bereit und gestaltet eine Kinder–Spielecke, die extra abgesenkt ist. Im nächsten Raum entsteht das XXL-Projekt. Zumindest die Idee hängt schon an der Wand. &bdquo;Die ist dem Bahnhof Löhne nachempfunden."

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