Unitymedia-Kunde hat nach "Wartungsarbeiten" wochenlang kein Telefon und Internet

Bad Oeynhausen. Die Wartungsarbeiten am Netz sollten kaum zu Beeinträchtigungen führen. &bdquo;Maximal zehn Minuten", zitiert Helmut Heidrich aus der Mail seines Telefon- und Internetanbieters Unitymedia vom 13. Oktober. Seit vier Wochen sind Telefonanschluss und Internetverbindung des Lohers jedoch nun gekappt. &bdquo;Es liegt uns sehr am Herzen, Ihnen immer zuverlässig High-Speed-Internet, Kabelfernsehen und Telefonie zu bieten, deshalb verbessern wir regelmäßig unser Netz für Sie", heißt es in der freundlich formulierten Mail an die Kunden des Kommunikationsunternehmens Unitymedia weiter. Zuverlässig und konstant hat Helmut Heidrich in den vergangenen vier Wochen aber lediglich lange Wartezeiten in der Hotline erlebt oder skurrile Abwiegelungen der Callcenter-Mitarbeiter zu hören bekommen. Jeden Tag ein neuer Versuch Die Wartungsarbeiten waren für die Woche vom 15. bis 19. Oktober für den &bdquo;Raum Bielefeld" – präziser ging es wohl nicht – angekündigt. In eben dieser Zeit könne es zu maximal zehnminütigen Beeinträchtigungen kommen. Für Notrufe sollten Kunden in der Zeit auf ihr Mobiltelefon zurückgreifen. Seit dem 16. Oktober ist Helmut Heidrichs Telefon tot, kein Tuten, gar nichts. Seit dem 17. Oktober hat der Loher beinah täglich – mit seinem Mobiltelefon – bei der in dem Schreiben angegebenen Hotline versucht, sein Anliegen vorzubringen. Dabei hat er immer wieder minutenlang – bei einem Anruf waren es sogar 35 Minuten – in der Warteschleife ausgeharrt. &bdquo;Das kostet Zeit und Geld", sagt der Rentner. Schließlich sei der Handyanruf bei der Hotline nur kostenlos aus dem Mobilfunknetz von Unitymedia. &bdquo;Oh, oh – das kann noch Monate dauern" &bdquo;Drei Mal habe ich sogar tatsächlich mit einem Menschen gesprochen", sagt Helmut Heidrich. Die Antworten brachten ihn allerdings noch mehr auf die Palme. &bdquo;Da fährt ein schwarzer Wagen von uns durch die Stadtgebiete und der überprüft alle Elektrogeräte", gibt Helmut Heidrich die wohl skurrilste Antwort eines Mitarbeiters wieder. In weiteren Erklärungsversuchen war von angeblich &bdquo;fehlender Dämpfung" die Rede. Schier hoffnungslos mutete die dritte Antwort an: &bdquo;Oh, oh, das kann noch Monate dauern." Helmut Heidrich versuchte schließlich sein Glück auf postalischem Wege. &bdquo;In einem Brief habe ich mein Problem geschildert", berichtet Heidrich. Abgeschickt hat er diese Post am 28. Oktober. Bis zum gestrigen Mittwoch hat er darauf von Unitymedia keine Antwort bekommen. Und hat per Einschreiben seine Kündigung hinterher geschickt. Kontakt nur über E-Mail Leicht ist der Telekommunikationsanbieter auch mit einem funktionierenden Telefonanschluss nicht zu erreichen. Auf der Unitymedia-Internetseite gibt es zwar einen Kontakthinweis, doch der führt ins Leere bzw. auf einen Link, der diese Seite als &bdquo;unsichere Verbindung" ausweist. Per E-Mail-Anfrage kommt dann doch überraschend schnell ein Kontakt zustande. Eine zufriedenstellende Antwort, aus welchem Grund der Anschluss gekappt ist, konnte Unternehmenssprecher Timm Heinkele allerdings auch nach hausinterner Recherche nicht liefern. &bdquo;Der Fehler liegt im System", sagt Heinkele und entschuldigt sich auch gleich für diese Auskunft. &bdquo;Der Anschluss ist bei uns immer noch mit dem Vermerk Wartungsarbeiten hinterlegt", erklärt Heinkele. &bdquo;Das ist wirklich ein Sonderfall und nicht gut gelaufen", so der Unitymedia-Sprecher und fügt gleich an die Adresse von Helmut Heidrich hinzu: &bdquo;Das tut uns sehr leid."Schnellstmöglich wolle er einen Techniker zu Helmut Heidrich schicken. &bdquo;Aber wir können den Kunden ja leider telefonisch nicht erreichen", sagt Timm Heinkele. Die Autorin hat schlussendlich bei der Verbindung geholfen. Am Donnerstag kam der Techniker – und jetzt klappt es mit dem versprochenen &bdquo;zuverlässigen High-Speed-Internet und der Telefonie".

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