
Bad Oeynhausen/Löhne. Michael Cahsel liebt es, aufzufallen. Und die Aufmerksamkeit ist ihm gewiss, wenn er mit seinem knallgrünen Rennwagen durch die Stadt kurvt. Weltweit wurden nur 99 Stück vom BMW Alpina B3 GT3 gebaut, drei davon fahren über deutsche Straßen. Und mit einem dieser Rennautos geht Cahsel am morgigen Samstag mit Ehefrau Anita bei der Supercars-Rallye an den Start. Die führt quer durch Ostwestfalen-Lippe und hat 500 Teilnehmer aus aller Welt.
Nicht komfortabel, sondern sportlich – nicht gediegen, sondern frech. 408 Biturbo-PS und ein voll verstellbares Gewindefahrwerk zeichnen den BMW aus, der einen Neuwert von gut 100.000 Euro hat. Der B3 GT3 getaufte Newcomer ist wahlweise in drei Uni-Lackierungen oder exklusiv foliert zu haben. In letztgenanntem Fall – der, der auch bei Cahsel in Halle steht – trägt der 408 PS starke Hecktriebler die markante Farbgebung des GT Masters-Renners und auf Wunsch sogar dessen Startnummer sowie die Sponsorenlogos.
Weltweit nur 99 Exemplare
Ein Jahr lang hat Michael Cahsel genau dieses Auto gesucht. „Der ist 2013 auf den Markt gekommen, aber ich war nicht schnell genug“, sagt der 47-Jährige. Sämtliche 99 Exemplare seien im Handumdrehen ausverkauft gewesen. 2014 fand er dann im Internet ein Auto und schlug zu. Seitdem fällt Cahsel auf. Das Knallgrün ist nicht zu übersehen. „Den lieben sogar Omis“, sagt er lachend. Das Auto sei einfach ein Highlight.
Am Samstag nun befindet sich Michael Cahsel unter Gleichgesinnten. Bei der Supercars-Rallye geht es um Pokale, um Ehre und um Können. Verschiedene Punkte müssen angefahren, Aufgaben gelöst werden. „Es geht nicht um Geschwindigkeit“, betont Cahsel. Im Gegenteil. Die Veranstalter der Rallye haben die ganze Tour unter das Motto „Rücksichtlos rasen? Nein danke“ gestellt und für die Premiere im vergangenen Jahr auch Lob von der Polizei bekommen. So habe sich die Polizei NRW lobend über das rücksichtsvolle und vorbildliche Verhalten der Teilnehmer geäußert. Zusammen mit seiner Ehefrau Anita startet der 47-Jährige als „Motorsport-Team Cahsel“ bei der Rallye.
Um 8 Uhr ist am Samstag Start am Messezentrum Bad Salzuflen. Dann machen sich 500 Supercars auf den Weg durch die Region. Erster Stopp ist am Lenkwerk in Bielefeld, danach gibts kurze Boxenstopps bei Pit-Stop an der Mindener Straße in Herford, am Schloss Gesmold bei Melle sowie im Funpark Fürstenforest. Der Abschluss ist auf dem Flugplatz Damme.
„Das ist was für Jungs“, sagt Michael Cahsel lachend. Dafür brauche es Benzin im Blut und Öl im Tank, ulkt der 47-Jährige. „Am Samstag kommen wir mit unseren großen Spielzeugen vorgefahren.“ Als Kind hätte jeder Junge eine Kiste mit Matchbox-Autos gehabt. „Im Maßstab von 1:87 fängt man an. Irgendwann sind wir dann bei 1:1.“ So wie Cahsel jetzt.