Bad Oeynhausen

Bund hat erste Britenhäuser übernommen

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben will 34 Objekte verkaufen / Stadt hat Erstzugriffsrecht

Die Häuser in der "englischen Siedlung", die seit den 50er Jahren von den britischen Streitkräften genutzt wurden. | © FOTO: NW

15.10.2014 | 15.10.2014, 15:04

Bad Oeynhausen. Über ein halbes Jahrhundert lang war die englische Siedlung in Bad Oeynhausen in britischer Hand. Nun ziehen die britischen Streitkräfte aus Deutschland ab. Und die ersten Britenhäuser sind wieder in die Obhut des Bundes übergegangen. Die Stadt muss nun entscheiden, ob sie die Häuser kaufen will.

Insgesamt geht es um 33 Wohnhäuser, die zwischen Portastraße und Gneisenaustraße stehen. Und die Kommandaten-Villa, das sogenannte "Weiße Haus" an der Schützenstraße. "Das Weiße Haus haben wir bereits zum 30. September übernommen", berichtet Henrik Stake von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA). Ebenfalls seit dem 30. September gehören die ersten fünf Doppelhäuser zur BIMA. "Weitere 15 Wohneinheiten übernehmen wir zum Stichtag 30. November. Der Rest folgt 2015", kündigt Stake an.

Die BIMA übernimmt die Häuser, in denen Soldaten der britischen Streitkräfte - teils mit ihren Familien - untergebracht waren, erst, wenn sie vollständig geräumt sind. Mit der Vermarktung will die Bundesanstalt aber unmittelbar beginnen. "Wir warten damit nicht, bis das letzte Haus leer ist", so Stake. Vor dem Verkauf wird die BIMA ein Gutachten einholen, das den Verkehrswert der 18 Doppelhaushälften, 12 Reihenhäuser, der drei frei stehenden Wohnhäuser und der Villa ermitteln soll. Dann werden die Immobilien zunächst der Stadt angeboten. "Wir haben das Erstzugriffsrecht", sagt Arnold Reeker, Fachbereichsleiter für Stadtplanung und Bauen bei der Stadtverwaltung. Erste Gespräche mit der BIMA habe es schon gegeben.

Und erste Überlegungen, was mit den Häusern in der englischen Siedlung geschehen könnte, gibt es auch schon: Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes entstand der Gedanke, aus den Britenhäusern zentrumsnahe Wohnungen für Familien zu machen. "Allerdings sind einige der Wohnungen für Familien sehr klein. Einige Häuser haben weniger als 60 Quadratmeter Wohnfläche", berichtet Reeker. "Da müssen wir überlegen, wie man diese Häuser erweitern kann." Zum einen, um Platz für Familien zu schaffen. Zum anderen, um das Verhältnis von Wohnfläche zu Grundstücksfläche zu verbessern. Insgesamt haben die 33 Wohnungen eine Wohnfläche von 3.150 Quadratmetern, und die Grundstückfläche summiert sich auf 14.000 Quadratmeter. "Wir müssen sehen, dass das nicht zu teuer wird", sagt Reeker. Denn mit einem Vorzugspreis kann die Stadt nicht rechnen. "Wir sind gesetzlich gehalten, die Immobilien zum vollen Wert zu veräußern", sagt Stake.

Wenn ein Angebot der BIMA vorliegt, hat die Stadt rund sechs Monate Zeit zu entscheiden. Spätestens in zwei Jahren soll alles abgewickelt sein. Stake glaubt aber nicht, dass der Verkauf so lange dauern wird. "Diese Wohnhäuser lassen sich vermutlich gut vermarkten", ist er überzeugt.