Mit Kassenhäuschen oder ohne: Saisonstart an den Externsteinen soll stattfinden

Kreis Lippe. Die Externsteine müssen in einer anderen Klimazone liegen, sagt Vize-Landesverbandschef Arne Brand - natürlich im Scherz. Doch ein Quäntchen Wahrheit ist wohl dran. Der Wind pfeift gefühlt kälter ums Ausflugsziel, &bdquo;und der Schnee bleibt hier zwei Wochen länger liegen“, ergänzt Verbandssprecherin Peggy Pfaff. Treffen solche Witterungsbedingungen auf Tiefbauarbeiten, kann es schon mal länger dauern. So tatsächlich im Winter 2024/25. Mit Saisonschluss Anfang November hatte der Landesverband, der das Ausflugsziel mit seinen mehr als 600.000 Besuchern im Jahr betreut und vermarktet, mit Arbeiten am Vorplatz begonnen. Diese liegen jetzt, dem Wetter geschuldet, zehn Wochen hinter dem Plan. Trotzdem, verspricht Arne Brand: Zur Karwoche werden am Fuße des Monuments wieder Tickets für den Aufstieg auf die Externsteine verkauft. Provisorischer Ticketverkauf Zur Not soll ein provisorisches Kassenhäuschen, vielleicht ein Pavillon, herhalten. Beim neuen Fundament biegen die Bauarbeiter der Firma Uhlig zwar gerade auf die Zielgerade, ob es bis zur Karwoche auch noch zum Aufstellen der neuen Verkaufsstelle reicht, ist aber unklar, sagt Bauabteilungsleiter Falk Julke mit Blick auf den in den vergangenen Wochen teilweise 30 Zentimeter tief gefrorenen Baugrund, der sich dem Baugerät erfolgreich widersetzte. Neue Verkaufsstelle ist relativ, hat der Landesverband doch ein bei der Landesgartenschau in Höxter ausrangiertes Kassenhäuschen zum &bdquo;Second Hand“-Preis &bdquo;geschossen“. Auch die an den Externsteinen abgebaute Hütte, die so ersetzt werden soll, hat - ganz nach lippisch-sparsamer Denkart - noch eine zweite Zukunft vor sich: als Heilwasserentnahmestelle am Bad Meinberger Moorstich nur fünf Luftkilometer weiter. Saisonstart an Externsteinen trotz Bauarbeiten Dass der Saisonstart an den Externsteinen zur Karwoche nottut, zeigen nach Lesart von Arne Brand die meist an den Bauarbeitern gescheiterten Versuche von Besuchern in den vergangenen Wochen, das Denkmal trotz Absperrung und Bauzaun zu erklimmen. Normalerweise ist das in der Winterpause kostenlos, aber auf eigene Gefahr, möglich. Tipps: Das sind die schönsten Ausflüge mit Kindern in Ostwestfalen-Lippe Apropos auf eigene Gefahr: Die Stolperfallen auf dem Platz gehören nach Abschluss der Bauarbeiten, die mit insgesamt 120.000 Euro gegenüber der Kalkulation nicht teurer geworden sind, der Vergangenheit an. Die Bauarbeiter haben die Drainage großflächig erneuert, geschottert und die Decke komplett hübsch gemacht. Barrierefreier Zugang Das soll nicht nur die für Rollator- oder Rollstuhlfahrer herausfordernden Kuhlen beseitigen, sondern das Areal auch weniger anfällig gegenüber Starkregen machen. Bauabteilungsleiter Falk Julke spricht dann auch von einem künftig barrierearmen Zugang bis zum Fuß der Externsteine - und somit auch vors berühmte Kreuzabnahmerelief. Dazu muss die Kassenkraft nach Sturzregen morgens nicht länger den Rollsplitt wegfegen. Welche Wassermengen hier in kürzester Zeit zusammenkommen und den Hang hinabströmen können, machten allein die zwei wasserreichen Teiche unterhalb der Externsteine deutlich, sagt Arne Brand. Von dort fließt es weiter zur Wiembecke. Begleitung durch Denkmalschutz Begleitet wurden die Arbeiten von einem Grabungsteam des Denkmalschutzes. Steht doch nicht nur die Felsformation als Sehenswürdigkeit unter Schutz, auch der Bereich drumherum gilt aufgrund der dort bereits gemachten Funde als Bodendenkmal. &bdquo;Neue Erkenntnisse hat es nun aber nicht mehr gegeben“, sagt Arne Brand mit Blick auf die früher bereits sehr aufwendigen archäologischen Ausgrabungen an den Externsteinen. Von wegen Denkmalschutz: Mit den hierfür zuständigen Experten wurden mit Rücksichtnahme auf den historisch sensiblen Bereich auch das Pflaster und die helle Naturstein-Verkleidung am Sockel des Kassenhäuschens abgestimmt. Teilweise kommen auch Sandsteine zum Einsatz, die beim barrierefreien Zugang zum Weserrenaissance-Museum über den Braker Schlossplatz seinerzeit übrig geblieben waren. Einmal mehr Sparsamkeit. Kosten und Eintrittspreise Trotz der insgesamt auflaufenden Kosten soll der Eintritt mit vier Euro (Kinder: zwei Euro, optional auch Kombi-Tickets mit dem Hermann) stabil bleiben, stellen Arne Brand und Peggy Pfaff in Aussicht. Zumindest gehe mit den Bauarbeiten keine automatische Preiserhöhung einher, wenngleich keine Garantie besteht, dass später nicht die Verbandsversammlung angesichts der Inflation für die Ausflugsziele generelle Preiserhöhungen erwäge. Stand 2024 nehmen übrigens 187.000 Menschen im Jahr die Stufen in Angriff - also fast jeder dritte Besucher. Es gibt weitere Pläne: So stellt Bauchef Julke auch die Erneuerung der unteren Wege in einer weiteren Nebensaison in Aussicht. So soll nicht nur der Weg hinab zum See mit Stufen befestigt werden, auch der Pattweg entlang soll erstmalig richtig angelegt werden, sodass man nicht mit Kluten unter den Schuhen ins Auto steigen muss.

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