Kreis Lippe. Seit Donnerstagmittag ist es im Kreis Lippe vermehrt zu Unfällen gekommen. Grund war nach Angaben von Polizeisprecher Yannick Thelaner das immer dichter werdende Schneetreiben. Knapp zehn Zentimeter Niederschlag hat eine Wetterstation in Lemgo-Brake gemessen. Bis zum Nachmittag gab es mehr als 100 Unfälle und Gefahrenstellen auf Lippes Straßen. Genaueres konnte die Polizei noch nicht sagen, weil viele Unfälle noch nicht bearbeitet seien. Thelaner spricht von einem „kompletten Verkehrschaos“. Inzwischen gibt es auch mehrere verletzte Personen, jedoch keine Schwerverletzten.
Allein fünf Personen sind laut Polizei-Sprecherin Nina Ehm bei einem Unfall auf der Waldstraße in Augustdorf leicht verletzt worden. Daran seien drei Fahrzeuge beteiligt gewesen. Auch zwischen Lemgo und Dörentrup auf dem Rieper Berg war der Verkehr zum Erliegen gekommen. Die genaue Ursache ist noch unklar. Der Verkehr staute sich allerdings bis fast zurück zum Dörentruper Ortseingang. Auf der großen Kreuzung Lagesche Straße/ Nordstraße/ Klingenbergstraße in Detmold stand ein Lkw quer. Auch am Elend in Kalletal stockte der Verkehr.
Am Donnerstagnachmittag waren unter anderem folgende Straßen laut Polizei gesperrt: Die Barntruper Straße in Detmold-Mosebeck, die Braker Straße in Detmold (Apenberg), die Lopshorner Allee in Detmold, die Köterbergstraße in Lügde, die Rintelner Straße in Lemgo und die Gauseköte. Die B1 zwischen Horn-Bad Meinberg und Schlangen sowie die Ostwestfalenstraße waren nur eingeschränkt befahrbar. Die Polizei wies darauf hin, dass die Liste nicht abschließend sei und überall im Kreisgebiet Vorsicht geboten ist.
Busverkehr teilweise eingestellt
Sie appellierte daher an alle, das Auto wenn möglich stehen zu lassen und alle nicht unbedingt erforderlichen Fahrten zu vermeiden. Wer sich doch hinters Steuer setzt, sollte seine Geschwindigkeit anpassen und genügend Abstand zum Vordermann halten. Wenn es doch zum Unfall kommt, bittet die Polizei um Geduld. Sprecherin Nina Ehm sagt: „Die Leitstelle wird derzeit mit Notrufen überhäuft. Es kann dauern, bis die Kollegen vor Ort sind.“
Ebenfalls Riesenprobleme haben die Busse. In Lemgo und in Detmold wurde der Busverkehr eingestellt. Auch in Kalletal, Lage, Leopoldshöhe und Oerlinghausen waren keine Busse der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG) mehr im Einsatz. In den anderen Kommunen werde gefahren, solange es geht, zum Teil aber mit großen Verspätungen, wie es auf Nachfrage heißt. Man hoffe, dass spätestens morgen alles wieder normal laufe. Auch die LIMO war am Donnerstag nicht mehr im Einsatz. Am Detmolder Bahnhof war der Wärmebus im Einsatz, um die gestrandeten Fahrgäste aufzunehmen, erklärt eine Mitarbeiterin vom Stadtverkehr Detmold (SVD).
Am Morgen hatten die nächtlichen Schneefälle noch nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen geführt. Die Winterdienste von Land, Kreis sowie Städten und Gemeinden waren im Einsatz, um zu streuen.
Selbst in den lippischen Höhenlagen kam der Schnee zunächst eher als Matsch daher, sodass der Verkehr weitestgehend ungehindert rollen konnte. So war noch am frühen Morgen von einem „absolut unauffälligen Unfallgeschehen“ seitens der Leitstelle der Polizei die Rede.
Auch im Lemgoer Stadtbus-Verkehr kam es laut Live-Daten von „Lemgo Digital“ anfangs ebenfalls nicht zu nennenswerten Verspätungen. Autofahrer waren trotzdem angehalten, ihre Fahrweise natürlich trotzdem den jeweiligen Straßenverhältnissen anpassen.