Herzerwärmende Aktion: Dieser Detmolder beantwortet Kinder-Briefe an den Weihnachtsmann

Detmold-Pivitsheide V.L. In einer kleinen Nische umgeben von dunklem Holz, wohlig-warmem Licht und weihnachtlicher Dekoration sitzt der Weihnachtsmann an seinem Schreibtisch. Nein, natürlich nicht der echte. Aber Sven Pontow aus Pivitsheide V.L. schlüpft Jahr für Jahr in diese Rolle und beantwortet Briefe, die Kinder an Santa Claus geschrieben und in den roten Briefkasten im reich dekorierten Vorgarten der Familie gesteckt haben. Schon von Weitem ist zu erkennen, dass hier echte Weihnachtsfans leben: Ein übergroßer Lebkuchenmann und andere Figuren, Lichterketten, Baumkugeln und weiterer Schmuck machen das Haus an der Weberstraße zu einem Blickfang. &bdquo;Wir haben immer schon dekoriert. Und dann haben wir in Holland den roten Briefkasten entdeckt“, erzählt Sven Pontow. &bdquo;Letters to Santa“ ist darauf zu lesen – und das wurde wörtlich genommen. Kaum stand die Box das erste Mal im Vorgarten, steckte tags darauf auch schon der erste Brief drin. &bdquo;Dann hat sich das irgendwie verselbstständigt“, sagt der 47-Jährige. Wünsche verändern sich von Jahr zu Jahr Mittlerweile habe sich die Aktion in der Siedlung etabliert. Die Menschen aus der Nachbarschaft warteten förmlich darauf, dass der Garten im November wieder gestaltet und der Briefkasten aufgestellt werde, damit die Kinder ihre Wünsche an den Weihnachtsmann hineinstecken könnten. &bdquo;Das kann ich jetzt natürlich nicht wieder aufgeben, allein wegen der Kinder nicht“, sagt Sven Pontow. Und so sitzt der Mediengestalter, der eine eigene Werbeagentur betreibt, in der Adventszeit oft auch abends noch lange am Schreibtisch, um die Zuschriften zu lesen und zu beantworten. In allen Farben und Formen kommen sie in dem Briefkasten an. Viele sind handgeschrieben, entweder von den Kindern selbst, Geschwistern oder auch von den Eltern. &bdquo;Die Wünsche haben sich gewandelt“, berichtet der Pivitsheider. In der Corona-Zeit hätten viele gerne wieder zur Schule gehen wollen, nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs sei Frieden ein Thema gewesen. Dieses Jahr gehe es dagegen mehr um klassische Wünsche wie Playmobil oder anderes Spielzeug. Persönliche Antworten für jedes Kind Die Antworten sind sehr individuell. Nachdem es im ersten Jahr noch einen einheitlichen Brief für alle gegeben hat und im zweiten Jahr zwischen zwei Versionen variiert wurde, bekommt nun jeder Schreiber eine eigene Antwort. &bdquo;Ich habe ein grobes Muster: Ich gehe auf die Wünsche ein, lobe und bestärke die Kinder und erzähle noch ein bisschen vom Nordpol“, sagt der Familienvater, der auch seit vielen Jahren im Kindergarten seiner Tochter den Weihnachtsmann spielt. Ein Brief habe ihn besonders bewegt. Ein Mädchen hätte sich gewünscht, nicht mehr so oft ins Krankenhaus zu müssen, weil es eine kaputte Niere habe. &bdquo;Da musste ich erst einmal versuchen, die richtigen Worte finden“, sagt Sven Pontow. Am Ende schrieb er, dass er stolz auf sie sei, wie viel Kraft sie habe. Weitere besondere Zuschriften waren die eines Babys, gerade einmal zwei Wochen alt, und die eines Hundes. Beide bekamen selbstverständlich ebenfalls eine Antwort. Antworten werden liebevoll gestaltet Tochter Lily (7) hilft tatkräftig mit. Sie holt nicht nur die Post aus dem Briefkasten, sondern assistiert auch bei der aufwendigen Gestaltung. Denn jeder Brief wird nicht nur auf einem weihnachtlichen Briefbogen am Computer geschrieben und dann auf Kraftpapier ausgedruckt. Er bekommt anschließend auch noch das Siegel von Santa Claus und wird zusammen mit Malbuch, Stift, Armband und Süßigkeiten liebevoll verpackt. Immer am Wochenende werden die Antworten zu den Zuschriften aus der jeweiligen Woche draußen an den Zaun gehängt und können dort abgeholt werden. &bdquo;Wir haben festgestellt, dass sie sonst geklaut werden“, berichtet der Pivitsheider, der bis zum Ende der dritten Adventswoche schon rund 100 Briefe beantwortet hatte. Und das ist noch nicht alles, was die Familie auf die Beine stellt. Eine Woche zuvor fand erneut ein Nachbarschaftsgrillen statt, um die Menschen zusammenzubringen und gleichzeitig etwas für einen guten Zweck zu tun. In diesem Jahr wurden rund 1.200 Euro für die Kinder- und Jugendhilfe von iuventas-Lippe gesammelt. Für die Kinder, die vor Ort waren, gab es zudem kleine Geschenke und Sven Pontow mimte, wie sollte es anders sein, abermals den Weihnachtsmann. &bdquo;Weihnachten ist für mich immer etwas Besonderes gewesen, ich liebe Weihnachten. Und meine Frau habe ich damit angesteckt. Sie fängt jetzt schon im August an zu shoppen“, erzählt der 47-Jährige. Die vielen positiven Erinnerungen möchten sie gerne an die Kinder und an andere Familien weitergeben – zum Beispiel mit einem Brief von Santa Claus. Bis Freitag, 20. Dezember, haben die Kinder noch Zeit, ihre Wünsche einzuwerfen. So soll gewährleistet sein, dass sie noch bis Weihnachten eine Antwort erhalten.

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