Nach Missbrauchsskandal: Neuer Besitzer investiert Millionen in den Lügder Campingplatz

Lügde-Elbrinxen. Fünf Jahre ist es nun her, dass der Campingplatz in Elbrinxen durch den schrecklichen Missbrauchsskandal traurige Bekanntheit erlangt hat. Seither wird dieser Ort in der Öffentlichkeit weniger als Urlaubsidyll, sondern vielmehr als Tatort wahrgenommen. Doch das soll sich künftig wieder ändern. Der neue Eigentümer Michel Fridez investiert mehrere Millionen Euro, um das Areal rundum zu erneuern. Der Campingplatz &bdquo;Eichwald“ ist damit Geschichte - unter dem Namen &bdquo;Amaron - Camping & Resort“ schlägt Fridez ein neues Kapitel auf. Auch wenn der neue Betreiber in der Schweiz lebt, sei ihm das schwere Verbrechen, das sich über viele Jahre auf dem Campingplatz in Elbrinxen abgespielt hat, aus den Medien nicht unbekannt gewesen. Dies habe die Familie aber nicht vom Kauf des 100.000 Quadratmeter großen Grundstücks abgehalten, wie Vater Bruno Fridez im Gespräch mit der &bdquo;Lippischen Landes-Zeitung“ erklärt. Gemeinsam mit seinem Sohn habe er sich noch viele weitere zum Verkauf stehende Campingplätze angeschaut - auch in Österreich und der Schweiz. Am Ende habe der Platz in Elbrinxen jedoch am meisten überzeugt. Die Größe und auch die Lage mitten in Deutschland bezeichnet Fridez als optimal. Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass der Campingplatz an keinem Fluss liegt und somit nicht von Hochwasser bedroht sei. Platz wird komplett neu strukturiert Was den Tourismus angeht, ist es aktuell noch ziemlich ruhig auf dem Campingplatz. &bdquo;Ein paar wenige Camper sind hier. Die Saison startet aber erst zwischen April und Mai“, sagt Klaus Zumhasch bei einem Besuch vor Ort. Vielen ist der Lügder als Ortsbürgermeister der Kernstadt bekannt, doch der Rentner kennt sich auch auf dem Campingplatz in Elbrinxen ziemlich gut aus. Er habe den vorherigen Besitzer Frank Schäfsmeier hin und wieder bei der Arbeit unterstützt, erzählt er. Und auch für Familie Fridez, die selbst nicht so oft vor Ort ist, kümmert sich Zumhasch derzeit um einige Dinge, die erledigt werden müssen. Ein paar Monate wird auch Schäfsmeier noch auf dem Campingplatz anzutreffen sein, bevor er dort komplett aufhören und auch aus der Wohnung ausziehen wird. Und auch wenn derzeit kaum Gäste auf dem Campingplatz sind, ist dort jede Menge los. Bagger fahren umher, Handwerker sägen und hämmern und weitere Arbeiter sind im Einsatz. &bdquo;Der Platz wird komplett neu strukturiert“, erzählt Zumhasch. Schon bald werde der in die Jahre gekommene Platz nicht mehr wiederzuerkennen sein. Und ein paar Neuerungen sind bereits sichtbar. So ist die Rezeption jetzt etwa in einem modern eingerichteten Container untergebracht. Der Duft von Holz dringt beim Betreten des &bdquo;Bärenstalls“ in die Nase. Das ist der Name des neuen Aufenthaltsraums. &bdquo;Vorher waren das Garagen“, berichtet Zumhasch. Jetzt ziert Lärchenholz die Seitenwände, dazu eine rustikale Einrichtung mit vorwiegend Holzmöbeln, einer Ledergarnitur und einem Klavier. Im Nebenraum laden Kicker- und Air Hockey-Tisch zum Spielen ein. Zudem soll bis diesen Sommer noch ein Fitnessraum entstehen. Gaststätte mit Bowlingbahn und Kinderspielplatz Die Gaststätte auf dem Platz, die bereits seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb ist, wurde entkernt. Wenn mit dem Umbau alles nach Plan laufe, dann solle dort noch in diesem Jahr das neue Restaurant eröffnen. &bdquo;Einen Pächter gibt es schon - ein Küchenmeister aus Bad Pyrmont“, erzählt Zumhasch. Das Gastronomie-Angebot richte sich nicht ausschließlich an die Camper, auch anderen Gästen stehe das Lokal offen. In direkter Sichtnähe zur Terrasse des Restaurants wird ein Kinderspielplatz entstehen. Zudem soll im Nebengebäude eine Bowlingbahn gebaut werden, die laut Fridez voraussichtlich Anfang 2025 fertig sein wird. Neue Sanitäranlage wird im März geliefert Eine komplett neue Sanitäranlage wird im nächsten Monat aufgestellt, wie Zumhasch weiter ausführt. Der 20 Meter lange Container mit Duschen und Toiletten werde oberhalb des Platzes errichtet. Der vorhandene Sanitärbereich wird gerade saniert. Zudem würden in den nächsten Monaten auf dem gesamten Platz die Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen erneuert. Das neue Abfallentsorgungssystem ist bereits zu erkennen. Dabei handelt es sich um Müllcontainer, die halb in der Erde eingelassen sind. Die Holzhütte, die einst als Anmeldung diente, wird einer deutlichen größeren Hütte, ähnlich wie man sie vom Weihnachtsmarkt kennt, weichen. Sie soll als Ausschank bei Veranstaltungen dienen. Die sind nämlich auf dem Hof, der ebenfalls noch umgestaltet werden soll, vorgesehen. So sei beispielsweise Live-Musik geplant, weiß Zumhasch. Und Fridez hat noch mehr vor: &bdquo;Sollte es uns gelingen, den ganzen Platz in eine Freizeitanlage umzuwandeln, werden wir ökologische Mobilhäuser zur Miete oder Kauf aufstellen.“ Übrigens stehen die Parzellen der beiden Haupttäter Andreas V. und Mario S. weiterhin leer. Aktuell seien für diese Flächen auch keine Nutzungen vorgesehen, wie Zumhasch berichtet.

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