Die Renovierung der Kirche im Dorf geht voran

Leopoldshöhe. Die Kirche ist längst ausgeräumt, in den Bereichen, wo bislang die Bänke fest verschraubt waren, ist der Boden gut 50 Zentimeter ausgehoben worden. Eine neue Schicht Beton liegt schon über dem Schotter, Drahtgestänge werden in diesen Tagen montiert. Handwerker sprechen sich ab, die meisten werden auch im Büro von Geschäftsführerin Gundula Huvendiek vorstellig, die alle Pläne für die Renovierungsarbeiten in ihrem Büro sammelt. Es geht voran mit der Renovierung – eine Stippvisite. Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde feierte ihren bislang letzten Gottesdienst zum Erntedankfest in der Kirche. Wenn alles gut läuft, soll die Wiedereröffnung im kommenden Jahr ebenfalls zu Erntedank gefeiert werden, hofft Gundula Huvendiek. Bis dahin wird der Innenraum einmal komplett renoviert. Jugendliche helfen vor der Schule – und nach Schulschluss noch einmal Aktuell stehen vor allem Arbeiten auf dem Fußboden an. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hatten dafür gesorgt, dass die Bänke und das Holzpodest abgeschraubt und herausgebracht wurden. Auch bei dem Bodenaushub waren sie wieder im Einsatz. &bdquo;Einige Jugendliche sind noch vor der Schule gekommen und haben geholfen – und nach Schulschluss dann noch einmal“, sagt Gundula Huvendiek. Eine Leopoldshöher Firma habe zudem ihren Arbeitseinsatz gespendet, immer wieder gibt es helfende Hände. Dazu zählen auch die von Alfred Meier zu Döldissen. Er habe bereits bei der Renovierung 1982 mitgeholfen, sagt der Landwirt. &bdquo;Das ist meine Kirche“, betont er. Getauft wurde er hier, auch konfirmiert, klar, dass er da mit anpacke. Das sehen viele ähnlich, hat auch Küster Eckart Wedemann beobachtet. Das Motto für Renovierung und die Spendensammlung dafür gleichermaßen, &bdquo;Die Kirche im Dorf lassen“, treffe hier zu. Weil sich auch Menschen engagierten, die nicht zur Kirchengemeinde gehörten, denen es aber auch um den Erhalt ihrer Kirche, eben der in ihrem Dorf, ginge. Wedemann: &bdquo;Es ist die gute Stube Leopoldshöhes, es ist unser Wohnzimmer.“ Kirche steht unter Denkmalschutz In den nächsten Tagen und Wochen stimmen sich die Handwerker verschiedener Gewerke für die nächsten Schritte ab. Sind die Rohbauarbeiten beendet, geht es an den Gerüstbau. Die Malerarbeiten stehen an. Welche Farbe verwendet werde, muss noch entschieden werden. Bei einigen Entscheidungen sitze auch der Denkmalschutz mit im Boot, erklärt Gundula Huvendiek. Die Lichtanlage wird komplett erneuert, eine Fußbodenheizung wird neu eingebaut, der Zugang zu den Bänken barrierefrei. Weil die Sitzbänke dann nicht mehr festgeschraubt werden, seien auch unterschiedliche Sitzordnungen – je nach Anlass – möglich. Auch die neue Beleuchtung verspreche dann andere Möglichkeiten. &bdquo;Unsere Kirche war immer sehr dunkel“, sagt Eckart Wedemann. Künftig soll es auch mal heller werden, aber auch, bei Trauerfeiern beispielsweise, gedimmter bleiben können. Kirchengemeinde hofft auf 250.000 Euro Spenden Für die Sanierung hat die Kirchengemeinde regelmäßig Geld zurückgelegt. Ein Viertel der Kosten in Höhe von insgesamt 1 Million Euro möchte die Gemeinde als Spenden zusammenbekommen. Und die Sammlung laufe bereits sehr gut an – vor allem &bdquo;nachdem wir den Weihnachtsbrief verschickt hatten“, wie Gundula Huvendiek erklärt. Weil die Kirche nun geschlossen ist, wird der Heiligabend-Gottesdienst um 16 Uhr auf dem Marktplatz gefeiert – als Open-air. Die Kinder haben dafür bereits Bastelbögen für Lampen erhalten, die sie zum Gottesdienst mitbringen sollen, hatte Pfarrerin Kornelia Schauf jüngst erklärt. Auf den Bastelbögen sind die Lieder gedruckt, die während des Weihnachtsgottesdienstes gesungen werden. Eine Bühne wird es geben, sagt Gundula Huvendiek. Pfarrer Hendrik Meier wird den – in diesem Jahr – dann einzigen Weihnachtsgottesdienst halten. Auch die Mitternachtsmesse, 23 Uhr, fällt aus. Auf der Homepage der Kirchengemeinde soll bald ein Spendenbarometer zeigen, wie viele Spenden bereits eingegangen sind. Die Kollekte an Heiligabend ist im Übrigen nicht für die Renovierung. Der Kirchenvorstand habe entschieden, dass sie für &bdquo;Brot für die Welt“ gedacht ist.

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