OERLINGHAUSEN

Viel Rauch, kein Feuer

Feuerwehr testet ihre Einsatzfähigkeit

Künstlicher Rauch dringt aus einem Dachfenster des Kurheims. Zwei Wehrleute stehen auf der Drehleiter und setzten Löschwasser ein. | © FOTO: KLAAS BÜKER

05.11.2011 | 05.11.2011, 00:00

Oerlinghausen (kb). Dicker Rauch quoll am späten Donnerstagnachmittag aus dem Dachgeschoss des BKK-Heimes am Lehmstich. In dem mehrstöckigen Gebäude war ein Brand ausgebrochen. Ein Mensch hatte sich schwer verletzt, als sie sich offenbar vor dem Feuer in Sicherheit bringen wollte und aus dem Fenster gesprungen war. Zwei weitere Personen konnten sich auf ein benachbartes Flachdach retten. Die Feuerwehr Oerlinghausen war binnen zehn Minuten vor Ort.

Glücklicherweise stellte sich der Brand für die Einsatzkräfte schnell als unangekündigte Übung heraus. Trotzdem mussten sie vorgehen wie bei einem echten Einsatz. Bei der verletzten Person, die aus dem Fenster gesprungen war, handelte es sich um eine Puppe. Eine weitere Puppe hing unterhalb eines Dachfensters fest und musste mit der Drehleiter geborgen werden. Ebenso die beiden Jungs von der Jugendfeuerwehr auf dem Flachdach, die einzigen lebendigen Opfer im Rahmen dieser Übung.

Mit der Alarmübung wollte die Feuerwehr Oerlinghausen ihre Einsatzfähigkeit überprüfen. Deshalb waren die Feuerwehrleute im Vorfeld auch nicht über die Übung informiert worden. "So können wir hier reale Zeiten messen und hinterher auswerten", erklärte Löschzugführer Peter Rutz, der neben Wehrführer Thomas Kronshage als einziger von der Übung wusste und schon vor dem Einsatz vor Ort war.

Da es sich um eine Alarm-Übung handelte, wurde auch das Deutsche Rote Kreuz informiert, das mit einem Rettungswagen aus Leopoldshöhe zum Einsatzort kam. Auch der Löschzug Helpup und die Feuerwehr Leopoldshöhe waren angefordert worden"In welcher Stärke Feuerwehr und Rettungsdienst anrücken, hängt vom Einsatzleiter ab", erklärte Peter Rutz. "Er entscheidet, was und wer gebraucht wird". Am Donnerstagabend war das Frank Hellkamp. Der hatte seinen Job offenbar gut gemacht, denn Wehrführer Thomas Kronshage war mit dem Einsatz hinterher zufrieden.

"Wir konnten 6 Minuten nach dem Alarm das erste Fahrzeug losschicken und waren nach zehn Minuten am Einsatzort. Das war in Ordnung", resümierte Kronshage, der sich die Übung selbst ausgedacht hatte. Insgesamt waren etwa 50 Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus Oerlinghausen, Helpup und Leopoldshöhe vor Ort. Schwerpunkt der Übung sollte die Rettung von Menschen sein.