LEOPOLDSHÖHE

Toter Hund im Container

Kolpingfamilie ärgert Missbrauch der Altkleiderbehälter

Oft erlebt Wolfgang Brechmann bei der Leerung der Behälter noch üblere Überraschungen als alte Teppiche. | © FOTO: KEMNA

29.01.2011 | 29.01.2011, 00:00

Leopoldshöhe (kem). Kochtöpfe, Plastikplanen, Teppiche,  abgelaufene Lebensmittel, Haushaltsmüll: Immer wieder erlebt die Kolpingsfamilie böse Überraschungen, wenn die Altkleidercontainer entleert werden.

Im vergangenen Herbst lag sogar ein toter Hund in einem Container. "Das war wirklich die Höhe", empört sich Wolfgang Brechmann, der die Altkleidersammlungen der Kolpingsfamilie ehrenamtlich betreut. "Wir mussten die ganzen Kleiderspenden aus dem Container und den Kadaver entsorgen lassen." Der Leopoldshöher kümmert sich um 16 Behälter. Mit dem Erlös aus den Kleiderspenden unterstützt die Kolpingsfamilie etliche Hilfsprojekte in Mittelamerika und finanziert Weiterbildungsmaßnahmen für Jugendliche und Erwachsene.

"Wer da Müll hineinwirft, verunreinigt die gespendete Kleidung der anderen Mitbürger und schadet so auch den Projekten." Deshalb scheut sich der Eine-Welt-Beauftragte der Kolpingsfamilie auch nicht, eigene Ermittlungen anzustellen, den Müll zu durchsuchen und Anzeige zu erstatten. "Das Ordnungsamt hat bereits in sechs Fällen auf unsere Anzeige hin ermittelt", berichtet er. Manchmal sei es auch nur Gedankenlosigkeit - etwa wenn als "Spende" eine Kiste mit Büchern und Spielen neben den Container gestellt wird. "Das sind keine Altkleider und es ist alles unbrauchbar, wenn es dem Regen ausgesetzt wird", erklärt Brechmann. "Dann sollten die Leute uns lieber anrufen und fragen, ob wir so eine Spende gebrauchen können."