
Oerlinghausen / Leopoldshöhe. Vor gut einer Woche ist Pastor Achim Babel während des Hochamts in der Oerlinghauser St.-Michaels-Kirche in sein Amt eingeführt worden. Die katholische Gemeinde hat ihn mit offenen Armen empfangen.
Der Geistliche freut sich auf seine neue Aufgabe. Nachdem er zwölf Jahre dem Pastoralverbund Bielefeld-Ost angehörte und ihn zuletzt leitete, wird er künftig gemeinsam mit Pfarrer Michael Karsten und Gemeindereferentin Bernadette Müller als pastorales Team die Geschicke des Pastoralverbundes Lippe-West lenken, zu dem neben Oerlinghausen auch Leopoldshöhe und Lage gehören.
Priesterweihe 1994
Pastor Achim Babel wurde 1966 in Castrop-Rauxel geboren und hat zwei Geschwister.
Nach dem Abitur begann er 1987 mit dem Theologiestudium in Paderborn.
Seit 1992 ist er Diplom-Theologe.
1994 erhielt er die Priesterweihe im Hohen Dom zu Paderborn. Nach Stationen in Brakel, Horn-Bad Meinberg und Schwerte war er die vergangenen zwölf Jahre in Bielefeld, zuletzt als Pfarrer und Leiter des Pastoralverbundes Bielefeld-Ost.
In Kürze zieht er nach Asemissen-Greste. (hst)
Wegen ihrer modernen und klaren Architektur gefällt ihm besonders die St.-Johannes-Kirche in Leopoldshöhe. "Trotz der Bauschäden", betont der 46-Jährige schmunzelnd. Überhaupt freue er sich schon auf das Landleben und die langen Spaziergänge mit seinem Hund. Die Umzugskartons seien bereits gepackt und warteten auf den Transport nach Asemissen-Greste.
Der Schritt von der Führungsebene zurück in die zweite Reihe sei ihm nicht schwer gefallen, unterstreicht er seine Entscheidung für den Wechsel nach Lippe. Die Leitung eines Pastoralverbundes erfordere einen hohen Verwaltungsaufwand, die Nähe zur Gemeinde komme dabei nach seiner Ansicht zu kurz. Ihm liege jedoch die Seelsorge und der Kontakt zu den Menschen besonders am Herzen. "Ich möchte einfach mehr Zeit für die Gemeindemitglieder haben und nicht von Sitzung zu Sitzung hetzen." Die pastoralen Räume zu erweitern, ist daher auch das klar gesteckte Ziel des modernen Geistlichen. "Die Menschen im Glauben zusammenzuführen – sie durch Krisen zu begleiten ebenso wie bei fröhlichen Anlässen", nennt er die Fundamente seiner Arbeit.
Die Diskussionen um den suspendierten Priester Markus Pohl habe er nur am Rande mitbekommen, erzählt Babel. "Pohls Entscheidung, sich öffentlich zu Frau und Tochter zu bekennen, finde ich durchaus richtig, denn jedes Kind braucht seinen Vater", bezieht der Pastor ganz klar Stellung.
Und wie steht er zum Thema Priestermangel? "Ich bin der Meinung, dass wir die befähigten sogenannten Laien viel mehr in die Pastorale einbinden sollten", betont Achim Babel. Könnte die Abschaffung des Zölibats bei der Problemlösung ebenfalls hilfreich sein? "Das Zölibat ist eine Form der Bindung an Gott, aber eben nicht die einzige", ist er überzeugt. "Frauen und Männer, die in einer Partnerschaft leben, sind für die Kirche deshalb ebenfalls wegweisend."