LEOPOLDSHÖHE

Höchster und tiefster Punkt

Superlativen (1): Andreas Friedrich kennt die beiden Stellen und die exakten Maße

Andreas Friedrich zeigt, wo der tiefste Punkt im Leopoldshöher Gemeindegebiet liegt – 79,6 Meter über dem Meeresspiegel: auf dem Gebiet der Heipker Kläranlage, direkt an der Werre. | © FOTO BREDER

17.07.2012 | 17.07.2012, 00:00

Leopoldshöhe. Wer Leopoldshöhe nicht kennt und den Namen hört, kann falschen Vorstellungen unterliegen, denn hoch gelegen ist die Gemeinde wahrlich nicht. Ihr höchster Punkt liegt auf dem Merkslohberg in Asemissen - 246,4 Meter über dem Meeresspiegel.

Andreas Friedrich war dort, um sich diesen Superlativ in der Gemeinde anzusehen. Im Herbst 2011 hat er diese Stelle mit Hilfe topografischer Karten ermittelt und für Open-Street-Map kartografiert. "Aus Spaß an der Sache", sagt der Verwaltungsmitarbeiter, der in seiner Freizeit gern mit dem GPS-Gerät unterwegs ist.

Um den höchsten Punkt Leopoldshöhes zu erreichen, musste sich Friedrich durch den Wald schlagen. "Er liegt südwestlich vom Freesenberg dicht an der Grenze zu Oerlinghausen, ein Stück hinter unserem Hochbehälter", beschreibt er den Standort und ergänzt: "Unwegsames Gelände."

Andreas Friedrich weiß auch, wo sich der tiefste Punkt der Gemeinde befindet: auf dem Gelände der Heipker Kläranlage, direkt an der Werre, idyllisch im Landschaftsschutzgebiet gelegen. "79,6 Meter über dem Meeresspiegel", sagt der Zahlenfan, während er an Ort und Stelle den Nivellierzollstock zückt.

Dass sich die Werre hinter ihm noch ein Stück tiefer als seine Fußsohlen durchs Gelände schlängelt, kann er schnell erklären: "Flussbetten werden bei den Messungen ausgeschlossen, weil sich durch die Sedimentablagerungen immer andere Werte ergeben würden. Der tiefste Landpunkt zählt."

Die ersten topografischen Karten stammen vom Militär. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts habe dann, so Friedrich, der alte Landkreis Lemgo das Leopoldshöher Gebiet vermessen. Das Katasterwesen zur Beschreibung der einzelnen Flurstücke wurde aufgebaut, neue Karten wurden erstellt und in der Folgezeit mit immer besseren Messmethoden weiter verfeinert.

"Ganz früher war übrigens das Hermannsdenkmal der Koordinaten-Nullpunkt", informiert Friedrich. Bis die Briten den Lippern den Rang abgelaufen haben. "Denn heute ist er dort, wo der Greenwich-Meridian auf den Äquator trifft."

Ist das Wissen um den höchsten und tiefsten Punkt in der Gemeinde für die Gemeinde von Belang? Friedrich schüttelt den Kopf. "Das sind rein statistische Werte, sie haben keine Bedeutung", meint er aus der Warte des Verwaltungsmitarbeiters. Stimmt nicht ganz, denn Zahlenfreaks, wie er privat einer ist, sammeln gern solche Daten.