Oerlinghausen (kap). Wenn Sophie (11) und ihr Opa (68) fachsimpeln, dann geht es um Schläge, Konkurs und Bewertungen. Begriffe, hinter denen ein Laie anderes vermuten könnte. Für versierte Taubenzüchter aber gehören sie zum allgemeinen Sprachgebrauch.

Dass Sophie Piecha trotz ihres jungen Alters zusammen mit Opa Gilbert Kubus zu den vielfach preisgekrönten Züchtern gehört, lassen schon die vielen Urkunden, Pokalen und Medaillen erahnen, die das Wohnzimmer zieren. Jüngster Erfolg des so erfolgreichen Opa-Enkelin-Gespanns: Sophie hat den sechsten Platz der deutschen Verbands- Jugendmeisterschaften 2011 erreicht. Darüber ist sie kürzlich vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. informiert worden.

"Am 14. Januar wird sie in Dortmund geehrt", erzählt der Opa stolz. Er selbst, der wie Sophie zum Verein "Tönsbergbote" Oerlinghausen und zur Reisevereinigung (RV) Friedrichsdorf-Senne gehört, züchtet ebenfalls bereits seit Kindertagen. Damals in Schlesien war das. In Oerlinghausen gab es zunächst keine Möglichkeit, bis seine beiden Enkel Patrick und Marie-Claire eine abgemagerte Taube im Garten fanden. Gilbert Kubus päppelte sie auf, weitere Tiere kamen hinzu, Schläge wurden gebaut. Ein Erfolg reiht sich seither an den nächsten.

Erst Ende November hat die Bergstädter Schlaggemeinschaft neben anderen Siegen mit der besten Gesamtleistung der RV überzeugt. "Fünf erste Tauben in der gesamten Reisevereinigung, das hat man nur selten", bestätigt Gilbert Kubus, der täglich viele Stunden in sein Hobby investiert. Sophie, die die sechste Klasse der Felix-Fechenbach-Gesamtschule in Leopoldshöhe besucht, ist, wenn sie gerade nicht lernt oder Saxophon spielt, ebenfalls in jeder freien Minute dabei. Haben Großvater und Enkelin ein Erfolgsrezept? Natürlich. "Aber das ist geheim."