Oerlinghausen. Robin Hood, Gladiator, Der erste Ritter – alles bekannte Filmtitel. Sean Connery, Richard Gere, Russell Crowe und Kevin Costner hätten aber bestimmt nur halb so gut gekämpft, wären die Mannen von "Britannia" nicht gewesen. Die Briten sind Spezialisten in der realistischen Darstellung des römischen Zeitalters. Begehrt bei Film- und Fernsehleuten rund um den Globus. Am Wochenende treten die besten Militärdarsteller der Spätantike erstmals auf den europäischen Kontinent auf – in Oerlinghausen.
"Roman Breakdown" heißt die Großveranstaltung im Archäologischen Freilichtmuseum, zu der insgesamt mehr als 150 Darsteller lebendiger Geschichte aus ganz Europa anreisen werden. Sie kommen aus Großbritannien, der Schweiz, aus Spanien und der Bretagne. Es geht dabei um das 4. und 5. Jahrhundert nach Christus, die Zeit, in der das römische Imperium zerfiel. Die Römer- und Germanendarsteller wollen dem Publikum ein möglich detailliertes Bild dieser Zeit präsentieren.
"Die historische Darstellung der Spätantike und der Völkerwanderungszeit hat in den vergangenen beiden Jahren einen enormen Qualitätssprung gemacht", urteilt Museumsleiter Karl Banghard. Dem Archäologen ist ein realistisches Abbild früherer Zeit ein großes Anliegen, Jahrmarkt-Klamauk nicht sein Ding. Umso mehr freut sich Banghard, auch "Britannia" für diese erste Living-History-Großveranstaltung zur Spätantike in Kontinentaleuropa gewonnen zu haben. Unterstützt wird das einzigartige Event von der Lippischen Landes-Brandversicherung.
Zum Untergang des Römischen Reiches gibt es nach Banghards Worten noch mehr Thesen als zur Varusschlacht. Verlässliche Auskünfte bekomme man zu den Themen, auf die das Oerlinghauser Freilichtmuseum seit 75 Jahren spezialisiert ist: zum Alltag, zur Wirtschaftsweise und zur Ernährung der Menschen. Einen besonderen Stellenwert bei der Veranstaltung nimmt die Darstellung des Militärs ein. Kampfschauen, aber auch viele kleine pädagogische Aktionen hinterfragen und beleuchten die Kriegstechnik, ohne sie zu verherrlichen, wie der Museumsleiter betont. "Britannia" zeigt beispielsweise Leben und Kampf auf einer kleinen Insel in der Zeit, als das römische Imperium bröckelt. Außerdem erleben die Zuschauer Gladiatoren in Aktion – ein wilde Truppe von Kriminellen, Barbaren, Kriegsgefangenen und degradierten Soldaten. Sieben internationale Filmproduktionen und mehr als 100 Fernsehproduktionen haben die "Britannia"-Leute mit ihrer realistischen und professionellen Darstellungskunst bereits veredelt. Zuletzt haben sie wieder in mehreren Folgen der BBC-Serie "Horrible History" mitgespielt.
Die Veranstaltung "Roman Breakdown – Das Römische Reich zerbricht" findet am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Mai, im Museum am Fuße des Barkhauser Berges statt. Jeweils von 10 bis 18 Uhr sind die Besucher eingeladen, in die Geschichte einzutauchen. Neben den Kampf- und Modenschauen werden Diskussionsrunden unser Bild der Spätantike hinterfragen und näher beleuchten. Weitere Infos unter Tel. (05202) 2275 oder
www.afm-oerlinghausen.de
www.durolitum.co.uk