OERLINGHAUSEN

Kinderfonds findet Nachahmer

Die beiden Hanning-Unternehmen stellen wiederholt jeweils 3.000 Euro zur Verfügung

12.11.2010 | 12.11.2010, 00:00
(v. l.) Alfons Haselhorst (Vorsitzender des Musikvereins), Tanja Tilleke von der Verwaltung, Georg Hemkendreis (Lions-Club), Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort, Beigeordneter Hans-Jörg Düning-Gast, Wolfgang Helas (Hanning & Kahl), Detlef Kropp (Vorsitzender Verkehrs- und Verschönerungsverein), Bernhard Sander (Hanning Elektro-Werke), Barbara Clark (Oerly-Musikschule) und Friedhelm Möller (Förderverein des Musikvereins). Das Poster stammt aus einer Studienarbeit, die Kirsten Hoffmann über den Oerlinghauser Kinderfonds erarbeitet hat. - © FOTO: GUNTER HELD
(v. l.) Alfons Haselhorst (Vorsitzender des Musikvereins), Tanja Tilleke von der Verwaltung, Georg Hemkendreis (Lions-Club), Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort, Beigeordneter Hans-Jörg Düning-Gast, Wolfgang Helas (Hanning & Kahl), Detlef Kropp (Vorsitzender Verkehrs- und Verschönerungsverein), Bernhard Sander (Hanning Elektro-Werke), Barbara Clark (Oerly-Musikschule) und Friedhelm Möller (Förderverein des Musikvereins). Das Poster stammt aus einer Studienarbeit, die Kirsten Hoffmann über den Oerlinghauser Kinderfonds erarbeitet hat. | © FOTO: GUNTER HELD

Oerlinghausen. Unter den lippischen Städten mit der höchsten Kaufkraft nimmt Oerlinghausen einen Spitzenplatz ein. Und auch hinsichtlich des verfügbaren Einkommens sind die Bergstädter mit Beträgen zwischen 19.000 und 21.000 Euro gut ausgestattet.

Trotzdem gibt es in der Stadt viele Bedürftige. Das lässt sich beispielsweise daran festmachen, dass die Mehrzahl derer, die das Angebot der Salzufler Tafel in Asemissen nutzen, aus Oerlinghausen stammen. Im vergangenen Jahr wurde in der Stadt ein Kinderfonds aufgelegt. Jetzt, nach einem Jahr, gibt’s die erste Bilanz.

Erschreckend für alle Beteiligten, Verwaltung, Sponsoren, Stadtsportbund und Musikschulen war die Erkenntnis wie viele Kinder in Oerlinghausen bedürftig sind. "Es gibt hier 490 Kinder in Familien, die ihr Leben mit Hartz-IV-Unterstützung oder der Grundsicherung meistern müssen. Hinzu kommen Kinder aus Asylbewerberfamilien."

Die beiden Firmen "Hanning & Kahl" und "Hanning Elektro Werke" legten im vergangenen Jahr den Grundstock für den Kinderfonds. Sie stellten jeweils 3.000 Euro zur Verfügung. Geld, dass sie bis dahin für Weihnachtspräsente für ihre Kunden ausgegeben hatten. "Das hat für große Resonanz im Kundenkreis gesorgt", sagte Wolfgang Helas, Geschäftsführer bei Hanning & Kahl. "Die fanden alle, dass das eine tolle Sache sei. Und Bernhard Sander, Geschäftsführer bei den Hanning Elektro-Werken, ergänzt: "Einige unserer Kunden fanden die Idee so gut, dass sie sie nachgemacht haben." Beide Firmen sicherten dem Fonds auch für dieses Jahr wieder jeweils 3.000 Euro zu.

Das freute Detlef Kropp, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, der die Geschäftsführung des Fonds übernommen hatte. "Gestartet ist der Fonds mit 6.000 Euro der beiden Unternehmen plus 1.500 Euro vom Lions-Club. Für den sicherte Georg Hemkendreis auch in diesem Jahr eine großzügige Spende zu.

Gefördert wurden bisher 70 Kinder, 13 im musikalischen Bereich, die übrigen in den Sportvereinen. 4.000 Euro sind bisher ausgegeben worden. "Wir sind vorsichtig angefangen und haben den Höchstförderbetrag erstmal auf 100 Euro pro Jahr und Kind begrenzt", erklärte Kropp. Doch für Barbara Clark von der Oerly-Musikschule, wie auch für Alfons Haselhorst vom Musikverein ist dieser Betrag zu niedrig. "Musikunterricht kostet zwischen 29 und 45 Euro pro Monat", sagte Clark. "Für das kommende Jahr ist geplant, den Höchstbetrag auf 200 Euro festzusetzen", erklärte Kropp.

Außerdem solle mit Hilfe des Kreisjugendamtes versucht werden, den Kinderfonds noch bekannter zu machen, sagte Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort. "70 Kinder sind ein gutes Ergebnis, aber wir wollen noch mehr helfen."