
Leopoldshöhe. Die Geschichte des ehemaligen Rittergutes Dahlhausen reicht zurück bis ins späte Mittelalter. Seit Ende der 1970er Jahre gehört das Anwesen Friedrich und Elisabeth Westerheide, die es als landwirtschaftlichen Betrieb führen.
Das Haupthaus, in dem das Ehepaar mit seiner Familie lebt, wurde im 18. Jahrhundert für die adeligen Besitzer zusätzlich zu einem schon bestehenden Wohngebäude errichtet, erklärt Friedrich Westerheide. Gewöhnlich seien auf den Höfen Wohn- und Wirtschaftsteil in einem Haus untergebracht gewesen, so der 59-jährige Landwirt. Das Herrenhaus jedoch habe allein Wohnzwecken gedient.
Der schlichte Fachwerkbau ist traufseitig erschlossen und hat ein mit Pfannen gedecktes Krüppelwalmdach. Innen fällt den Besuchern sofort die gemütliche Diele ins Auge, in deren Mitte ein behaglicher Kamin zum Verweilen einlädt. Das Haus ist zur Hälfte unterkellert und leicht abschüssig gebaut, so dass man vom Untergeschoss ebenerdig hinaus in den Garten treten kann.
Westerheides arbeiten und wohnen zwischen geschichtsträchtigen Mauern: Ursprung und Keimzelle des Anwesens Dahlhausen war ein Hof, der den Meiern als Lehen gegeben wurde. 1492 wurde er zum Rittergut. "Ritter Albert von dem Busche übernahm das Anwesen", erzählt Friedrich Westerheide. Ab 1521 gehörte es über mehrere Generationen der Familie von Exterde. 1848 wurde die Fürstlich Lippische Rentkammer Besitzer, das Grundstück zur Domäne. Diese erhielten 1960 die Eltern von Friedrich Westerheide vom Landesverband Lippe im Tausch gegen einen Hof in Oerlinghausen. Vorerst sei das Anwesen jedoch verpachtet geblieben, die Familie wohnte weiterhin in der Bergstadt, berichtet Westerheide.
1977 übernahm er selbst den landwirtschaftlichen Betrieb, den er bis heute mit Ackerbau sowie Vieh- und Schweinehaltung führt. Seit einigen Jahren gehört ein kleiner Hofladen dazu.
Friedrich und Elisabeth We-sterheide heirateten 1978. Sie entschlossen sich, das Wohnhaus seinem historischen Charakter entsprechend restaurieren zu lassen. So wurden die Böden und Fenster modernisiert, die mächtigen Eichenholzbalken freigelegt. Die Decken wurden abgesenkt, "damit es nicht mehr so viel toten Raum gab", erzählen sie. Auch das Dachgeschoss ließen die beiden ausbauen.
Das Paar und seine Kinder genießen das Leben in geschichtsträchtigem Ambiente. Er liebe die rustikale und nostalgische Atmosphäre des denkmalgeschützten Fachwerkhauses, erklärt Friedrich Westerheide. Und seine Frau Elisabeth fügt lächelnd hinzu: "Es ist ein Haus mit Seele."