Borgentreich (sw). Seine Eminenz Bischof Anba Damian hat eine Vision: Die ehemalige Kaserne in Borgentreich soll zu einem Energie-Plus-Dorf werden. In diesem Jahr sollen die meisten Dachflächen der Kasernengebäude mit Photovoltaik-Anlagen bestückt sein. Eine Menge Arbeit auch für Elektromeister Albert Höxtermann.
Das Kasernengelände ist für den Borgentreicher Elektromeister ein wohl bekanntes Terrain: "Schon mein Vater und ich haben für die Bundeswehr dort gearbeitet", erzählt Albert Höxtermann. Nach dem Verkauf der Kaserne arbeitet Höxtermann seit über zehn Jahren für die neue Eigentümerin, die Koptische Kirche und im vergangenen Jahr auch für die Jesus-Freaks, die ihr großes Freakstock-Festival auf dem Kasernengrund gefeiert hatten. "Uns verbindet eine gute, geschäftlich-partnerschaftliche Beziehung", betont Bischof Anba Damian. Eine Teamwork, das auch Alfred Höxtermann schätzt. Er spendete gestern 1.000 Euro an die Koptische Kirche für das Projekt "Energie-Plus-Dorf".
Derzeit werden im Jahr 50 Kilowatt Strom über die Photovoltaik-Anlagen produziert. "Das deckt den Jahresverbrauch von 15 Familien", erklärt Bischof Damian. Und die Produktion soll weiter steigen. Bis Juli will er die meisten Dächer und einige Freiflächen mit neuen Zellen bestückt haben. Das Ziel des Bischofs: 1,5 Megawatt Strom im Jahr zu produzieren. "Das übersteigt natürlich unseren Eigenbedarf. Der Überschuss soll dann in das öffentliche Netz eingespeist werden", erklärt Damian.
Für den Bischof ist das "Energie-Plus-Dorf" auf dem ehemaligen Kasernengelände ein Vorzeige-Projekt: "Auch das Leben auf dem Land ist wichtig, und nicht monoton und langweilig. Mit unserem Projekt unterstützen wir die Städte."