GERMETE

Arnoldiquelle im Asseler Feld

Neuer Brunnen für Heil- und Mineralquellen in Germete wird angeschlossen

Franz-Josef Hügel, Thomas Grah und Wolf-Rüdiger Mutter (oben, v. l.) am Brunnen im Asseler Feld. Von dort wird das Wasser zum Betrieb nach Germete transportiert. | © FOTOS: SIMONE FLÖRKE

15.09.2012 | 15.09.2012, 00:00

Germete. Ein unscheinbares Rohr schaut aus dem Kiesbett im Asseler Feld hervor. Zugeschweißt mit einem stählernen Deckel. Darunter geht es 252 Meter tief in die Erde. Dort unten sprudelt das Wasser, das den Verantwortlichen bei den Heil- und Mineralquellen Germete ein Lächeln aufs Gesicht zaubert: Der 13. Brunnen des Unternehmens wird derzeit ausgebaut und über 4,2 Kilometer lange Leitungen mit dem Betrieb in Germete verbunden. Arnoldiquelle heißt sie.

Und trägt damit – wie alle anderen zwölf Brunnen des Unternehmens – einen Namen mit einem historischen Bezug zur Region, sagt Geschäftsführer Thomas Grah. Mehr als 2,5 Millionen Euro investieren die Heil- und Mineralquellen Germete in die Bohrung und Erschließung des bislang tiefsten und am weitesten entfernten Brunnens. Erfreulicher Grund für diese Baumaßnahme: Das Wachstum. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen den Ausstoß von 80 Millionen Flaschen pro Jahr in 1998 auf anvisierte 285 Millionen Flaschen in 2012 gesteigert.

Auch bei der Logistik stoße man mittlerweile an die Grenzen: Das Firmen-Areal am Ortseingang von Germete wird von Diemel, Reitplatz, Wohngebiet und Straße eingerahmt. Zwei der Brunnen (nicht alle sind aktiv) liegen direkt auf dem Werksgelände, einer etwa 300 Meter, die anderen 2.000 bis 3.000 Meter im Umkreis. Also sei man daran gegangen, neue Quellgebiete zu erschließen. Grundlage dafür sind geologische Karten, auf denen die Experten mögliche geeignete Flächen ausmachen können.

Bei der zweiten Bohrung, so berichtet der technische Betriebsleiter Franz-Josef Hügel, sei man im Asseler Feld fündig geworden. Die erste Bohrung 300 Meter entfernt war nach 50 bis 60 Metern Tiefe abgebrochen worden, weil man nicht auf die erhofften geologischen Voraussetzungen gestoßen sei. Insgesamt ein aufwändiges, zeit- und kostenintensives Unterfangen. Bis 350 Meter tief ging der Bohrkopf in den Untergrund hinein. Auf 252 Metern Tiefe fanden die Experten das, was sie suchten: Eine 36 Meter dicke Wasserschicht, die nach umfangreichen Laboruntersuchungen und offiziellen Bestätigungen nun angezapft werden kann. Möglich wird eine Förderung des Wassers ab Oktober/November, schätzt Grah. Die ersten vier bis acht Wochen muss sich die Quelle noch "einlaufen".

"Alle anderen Schichten darüber und darunter haben wir abgedichtet", erklärt Hügel. Nur aus dem 36 Meter dicken Horizont sprudele das Wasser in ein Rohr mit Siebeinsatz und werde mit Pumpen nach oben gefördert. Von dort wird das wertvolle Nass mit 4,2 Kilometer langen Leitungen über Felder und entlang von Wegen, unter Kreisstraße und Hochwasser-Wall hindurch an der Diemel zum Betriebsgelände nach Germete befördert. Die letzten 600 Meter der geschmacksneutralen und robusten Leitung müssen noch verlegt werden.

Zugleich wurden Strom und Steuerkabel für die Überwachung und Sicherung mit in den Boden eingebracht, erklärt Hügel. In Sand, mit einer 1,2 Meter dicken Schicht darüber. Am Quelltopf selbst entsteht noch ein überirdisches Brunnenhaus mit Schaltstation, stets überwacht und verbunden mit dem Betrieb. Die Arnoldiquelle fördere "gering mineralisiertes Wasser, das neutral im Geschmack ist", erklärt Marketingleiter Wolf-Rüdiger Mutter. Auf dem Gelände angekommen, darf es nur durch Sauerstoff vom hohen Eisengehalt befreit werden. Ansonsten darf Kohlensäure hinzugegeben werden. Mehr nicht. Mutter: "Ein reines Naturprodukt."