WARBURG

Eine große Gemeinde in Warburg

Im Gottesdienst wurden am Sonntag die Vereinigungsurkunden übergeben

Pfarrer Karl-Heinz Bartsch und Pfarrer Karl Ludwig Wendorff (oben, v. l.) reichen sich die Hand. Superintendentin Anke Schröder zeigt die beiden Urkunden, die die Vereinigung der Warburger evangelischen Kirchengemeinden besiegeln. Nach dem Gottesdienst trafen sich die Bevollmächtigten (Foto, r.) mit ihren Gästen bei einem Empfang im Corvinushaus. | © FOTOS: DIETER SCHOLZ

02.07.2012 | 02.07.2012, 00:00

Warburg. Die neue Gemeinde ist besiegelt: Im Gottesdienst zur Vereinigung der beiden evangelischen Kirchengemeinden Scherfede-Rimbeck und Warburg-Herlinghausen übergab Superintendentin Anke Schröder aus Paderborn am Sonntag die offiziellen Urkunden der Landeskirche Westfalen und der Detmolder Bezirksregierung. "Mehr eine Vernunftehe denn eine Liebesheirat", bemerkte die Superintendentin in ihrer Predigt in der Warburger Kirche "Maria im Weinberg", zu der zahlreiche Gläubige gekommen waren.

Aus freien Stücken haben sich die Gemeinden Scherfede-Rimbeck und Warburg-Herlinghausen zu einer Kirchengemeinde vereinigt. Die gute Zusammenarbeit und die gemeinsame Sicherung von zwei ganzen Pfarrstellen für die 4.700 Gemeindemitglieder der neuen Gemeinde lassen beide Presbyterien optimistisch in die Zukunft blicken. In Warburg wird Pfarrer Karl-Heinz Bartsch und in Rimbeck Pfarrer Karl-Ludwig Wendorff wohnen. Das gemeinsame Büro unter Leitung von Ingrid Kappen im Corvinushaus in der Sternstraße 19 in Warburg ist bereits seit längerem für die Gemeindemitglieder eine Realität.

Die Gemeinden reagieren mit dem Zusammenschluss auf Sparbeschlüsse der Kreissynode und den demographischen Wandel. "Wir wollen Planungssicherheit für die nächsten zehn Jahre", sagt Pfarrer Karl-Heinz Bartsch. Bereits 2004 sei die Zahl der Pfarrstellen in Warburg von 2,5 auf 1,5 reduziert worden. Im Rimbeck gebe es schon seit 1999 nur noch eine halbe Pfarrstelle.

Die fusionierte Gemeinde wird "Evangelische Kirchengemeinde Warburg" heißen. Mit Ausnahme von Blankenrode (Stadt Lichtenau) und Borlinghausen (Stadt Willebadessen) sind ihre Grenzen deckungsgleich mit dem Warburger Stadtgebiet. Die Warburger Kirchengemeinde hat derzeit etwa 3.700 Mitglieder, die Rimbecker ist mit knapp 1.000 Christen deutlich kleiner. "Es tun sich zwei selbstbewusste und gesunde Kirchengemeinden zusammen", so Gemeindeleiter Bartsch.

Die Vereinigung sei "die vernünftigste Entscheidung", so Superintendentin Anke Schröder in ihrer Predigt. "Weil sie zukunftsweisend ist", folgte ihre Begründung. Ihre Predigtvorlage, der biblische Petrus-Brief, richtete sich an eine Gemeinde, die nach ihrer Identität sucht. "Sie haben die Möglichkeit, den Segen Gottes, den Zuspruch Gottes mit offenen Händen und weitem Herzen aufzunehmen", sprach sie die Gottesdienstbesucher aus beiden Gemeinden direkt an. "Nehmen Sie den Segen an und halten nicht ängstlich am Gewohnten fest."

Für eine Übergangszeit werden sogenannte Bevollmächtigte die Leitung der Gemeinde übernehmen, die beiden Presbyterien werden aufgelöst. Der Ausschuss, bestehend aus allen Presbytern beider bisherigen Gemeinden, wird in den kommenden Monaten unter der Leitung von Superintendentin Anke Schröder die Neuwahlen eines gemeinsamen Presbyteriums organisieren. Gewählt wird voraussichtlich im Herbst.