BORGENTREICH

Alle sitzen in einem Bus

Bördelandschule in Borgentreich zeichnet 22 neue Schüler als Busbegleiter aus

Mit dem Ausweis in der Hand stehen die 22 neuen Schulbus-Begleiter bereit. Bezirkspolizist Georg Schulze (hinten, l.) und Ralf Zimmermann, Lehrer und Projektleiter (hinten, r.) an der Verbundschule Bördelandschule, freuen sich über das große Engagement der Jugendlichen. | © FOTO: SILKE GENSICKE

18.02.2012 | 18.02.2012, 00:00

Borgentreich. "Ruhe bewahren und mit kühlem Kopf handeln", so lautete das Motto für 22 Schüler der Verbundschule Bördelandschule in Borgentreich, die als neue Busbegleiter von Polizeihauptkommissar Georg Schulze ausgezeichnet wurden.

Mit dem Zertifikat in der einen und dem Ausweis in der anderen Hand freuen sich die Schüler der achten Klassen auf ihre neue Aufgabe. Seit fünf Jahren ermöglicht die Bördelandschule ihren Schülern, sich als Busbegleiter zu engagieren. Damit geht die Schule mit gutem Beispiel voran. "Schulbus-Begleiter gibt es im ganzen Kreis nur in Borgentreich", sagt Schulze, der das Projekt begleitet und für sämtliche Fragen der Schüler immer ein offenes Ohr hat.

Insgesamt 59 Schüler engagieren sich nun für ein entspanntes und friedliches Miteinander in den Schulbussen. In einem eintägigen Seminar lernten die Schüler, was es heißt, für Recht und Ordnung zu Sorgen, Konflikte zu lösen und selbstbewusst aufzutreten. "Es geht darum, das Ihr Euer Amt verantwortungsbewusst ausführt und andere auf ein mögliches Fehlverhalten hinweist", betont Ralf Zimmermann, Verbindungs-Lehrer und Ansprechpartner für das Projekt Busbegleiter.

Und auch daran, dass sie nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten haben, erinnerte Zimmermann seine Schüler eindringlich. "Ihr dürft Euer Amt nicht missbrauchen. Keiner sollte seine Position dazu nutzen, als Erster im Bus einen Sitzplatz zu ergattern", sagt er. Denn fällt ein Fahrzeugbegleiter negativ auf, wird ihm der Ausweis sofort entzogen.

Doch die Schüler nehmen ihre neue Aufgabe sehr ernst und lauschten den Tipps, die Schüler mit mehrjähriger Erfahrung ihnen mit auf den Weg gaben. "Ich bin jetzt im dritten Jahr Busbegleiter. Lasst Euch nicht unterkriegen", sagt Alexander Niemeier, Schüler der Klasse zehn, den neuen Kollegen. Auch Mitschüler Fabian Richter pflichtet dem bei: "Wer sich nicht richtig verhält, wird aufgeschrieben - das gilt für jeden."

Sich mit starker Stimme Gehör zu verschaffen, das haben die Schüler in ihrem Ausbildungsseminar gelernt. "Wir haben in Rollenspielen verschiedene Situationen geübt", erzählt Ronja Ahrendts, die sich schon auf ihre neue Aufgabe als Busbegleiterin freut. Und auch von der Notwendigkeit ihres Einsatzes sind die Schüler überzeugt: "Im Bus kommt es schon mal zu aggressiveren Auseinandersetzungen", sagt Aileen Steinkopf, Schülerin der achten Klasse. Wie sie sich in diesen Situationen richtig verhalten, haben die Schüler gelernt. "Selbstsicher und positiv sollen die Jugendlichen auftreten. Zu Handgreiflichkeiten darf es in keinem Fall kommen", erklärt Schulze. An die Regeln im Bus müssen sich Busbegleiter und Fahrschüler gleichermaßen halten. Damit auch der jeweilige Busfahrer über die Anwesenheit der engagierten Schüler Bescheid weiß, müssen sich die Teenager beim Fahrer melden, wenn sie in den Bus einsteigen. Auf die Hilfe der erfahrenen Fahrer können sich die Schüler verlassen. Gemeinsam können so auch kritische Situationen bewältigt werden. Und auch die Konsequenzen, die grobes und wiederholtes Fehlverhalten mit sich bringen, sind den Jugendlichen bekannt. Wer sich demonstrativ regelwidrig verhält, wird der Schulleitung und dem Vertrauens-Lehrer mitgeteilt.

Fröhlich sehen die Schüler ihrer neuen Aufgabe entgegen, und wenn sich alle an die Regeln halten, sollte einer zufriedenen Fahrt im Schulbus nichts im Wege stehen.