Borgentreich

"Vertuschen hilft niemandem"

Treffen der Borgentreicher SPD-Ratsfraktion mit Amtsleiter Rolf Husemann

28.10.2010 | 28.10.2010, 00:00

Borgentreich (NW/scho). Die SPD-Fraktion im Borgentreicher Stadtrat und Ordnungsamtsleiter Rolf Husemann trafen sich zu einem Informationsaustausch. Die Sozialdemokraten sprachen zahlreiche Themen aus den Bereichen Ordnungsamt, Schulen, Kindergärten und Soziales an, für die der Amtsleiter im Borgentreicher Rathaus zuständig ist.

"Der Kreis Höxter ist ab Januar Modellregion für die Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs von Jugendlichen. Das begrüßen wir sehr", betonte Fraktionsvorsitzender Jürgen Dierkes zum Auftakt des Gesprächs. Rolf Husemann und die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion zeigen sich gleichermaßen erfreut, dass das sensible Thema im Kreis Höxter offensiv angegangen werde.

Bereits vor einigen Wochen hatte sich die SPD-Fraktion mit dem Thema "Jugend und Alkohol" beschäftigt. In einem Vor Ort-Gespräch mit der Polizei und der Caritas-Suchtberatung, an dem Rolf Husemann ebenfalls teilgenommen habe, seien nicht nur ernüchternde Fakten zum frühen und intensiven Alkoholkonsum der Jugendlichen im Kreis Höxter präsentiert, sondern auf die Gefahren von Alkohol eingegangen und Lösungsansätze diskutiert worden, teilen die Sozialdemokraten mit. Im jetzigen Arbeitsgespräch stellte Husemann weitere Maßnahmen vor. "Die zuständigen Amtsleiter aus den Städten des Kreises kommen regelmäßig in einer Arbeitsgruppe zusammen", berichtete Husemann. Außerdem gebe es vor Feten im Stadtgebiet Gespräche mit den Veranstaltern, um über die Inhalte des Jugendschutzgesetzes zu informieren und ein "Flatrate-Trinken" auszuschließen. SPD-Ratsmitglied Hubertus Eikenberg betonte: "Es ist gut, dass sich die Städte und der Kreis um das Problem Alkohol kümmern. Vertuschen hilft niemandem."

"Einen weiteren Schwerpunkt im Gespräch bildeten die Kindergärten und Schulen", berichtet Jürgen Dierkes. Husemann habe erläutert, dass die Stadt auf Geldmittel aus Düsseldorf warte, um den geplanten Ausbau des Kindergartens Borgentreich für unter dreijährige Kinder vorzunehmen. "Leider haben wir den zugesagten Zuschuss des Landes noch nicht erhalten", so Husemann. Abhilfe solle der geplante Nachtragshaushalt schaffen, um den mittlerweile ein heftiger Streit im Düsseldorfer Landtag entbrannt sei. "Nur wenn der Haushalt beschlossen wird und wir die zugesagten 230.000 Euro erhalten, können wir bauen."

Der Nachtragshaushalt enthalte wichtige Gelder für die Kommunen, auch über die U3-Betreuung hinaus, bemerkte Ratsfraktionsvorsitzender Jürgen Dierkes. "Deshalb appellieren wir an alle Abgeordneten, denen die Städte und Gemeinden am Herzen liegen, diesen Haushalt mitzutragen."

Auch über die Situation an den Borgentreicher Schulen sprachen die Sozialdemokraten mit dem Amtsleiter. "Mit der Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) und dem Zusammenschluss von Haupt- und Realschule zur Bördeland-Verbundschule haben wir einige wichtige Meilensteine gesetzt", sagte Husemann. Besonders die Entwicklung der OGS sei positiv zu bewerten. Das Betreuungsangebot erfreue sich wachsender Beliebtheit. "Derzeit sind alle Plätze belegt", unterstrich der Leiter des Schulamtes. Auch die Verbundschule sei gut angelaufen. "Jedoch müssen wir angesichts rückläufiger Schülerzahlen die Strukturen weiter im Blick behalten", erklärte Husemann. Jürgen Dierkes appellierte an alle Fraktionen des Rates, die Schulentwicklung "ohne Scheuklappen zu diskutieren". Es müsse das gemeinsame Ziel aller politischen Vertreter sein, "vor Ort ein langfristiges und qualitativ hochwertiges Angebot im Bereich der Sekundarstufe I sicherzustellen". Ein weiterer Meilenstein werde am Samstag gesetzt. "Dann wird nach fast zweijähriger Plan- und Bauzeit die neue Mensa im Schulzentrum eingeweiht", sagte Dierkes.